Everglades

Und warum Tarzan jodeln konnte!

05.05.2008 – 14.05.2008

USA: DIE OSTKÜSTE, TEIL 3

Wir können ihn schon leise hören, Johnny Weissmüllers bekannten Tarzanschrei. Aber dazu später. Schweren Herzen lassen wir Key West hinter uns. Nach etwas mehr als 4.000 Kilometern immer Richtung Süden steht von nun an wieder ein „North“ auf den Interstate Schildern. Noch oft drehen wir uns um und schauen zurück. Key West.

Coral Gabels und warum Tarzan jodeln konnte

Auf der „US 1 North“ geht es wieder über 42 Brücken Richtung Miami. Wie schon auf der Hinfahrt sind wir von den vielen Brücken und den sich bietenden Aussichten begeistert. Wir steuern Coral Gabels an. Coral Gabels, heute ein Vorort von Miami, wurde in den 1920ern von dem Träumer und Millionär Georg Merrick als Idealstadt geplant und teilweise auch vollendet. George Merrick steckte die damals gewaltige Summe von 100 Millionen Dollar in seinen Traum, der einen ersten herben Rückschlag 1926 durch einen vernichtenden Hurrikan und 1929 durch den Crash der Wall Street erlitt. Coral Gabels ist in verschiedene internationale „Dörfer“ eingeteilt. So gibt es einen andalusischen, südfranzösischen oder auch chinesischen Teil. In den jeweiligen Stadtteilen sind die Gebäude architektonisch entsprechend gebaut. Coral Gables´ Herzstück ist das weithin sichtbare Biltmore Hotel. Dieses Hotel hat schon vielen Berühmtheiten ein Dach über dem Kopf geboten. Darunter sind Al Capone, Ginger Rogers, Judy Garland, Bing Crosby, the Duke and Duchess of Windsor und einige der zahlreichen Roosevelts und Vanderbilts. Der Geist von Fats Walsh, der dort im 13. Stock ein illegales Casino betrieb und erschossen wurde, soll im Hause spuken. Und dann war da eben Johnny Weismüller alias Tarzan. Johnny Weismüller arbeitete am Pool, dem größten Hotelpool der USA, als Bademeister. Da hören wir ihn wieder, diesen bekannten Tarzanschrei. Es wird gesagt, Johnny Weismüller habe diesen Schrei so gut beherrscht, weil er in seiner Jugend in Chicago des Öfteren an Jodelwettbewerben teilgenommen habe. Wie weit man es mit Jodeln bringen kann, wer hätte das gedacht.

Die Everglades, ein botanischer Garten und noch mehr Echsen

Am nächsten Tag brechen wir früh auf, genießen die kühle Morgenfrische und sind recht schnell im Everglades Nationalpark. Die Everglades sind die größte noch erhaltene subtropische Wildnis in Nordamerika. Der Park ist Heimat für ca. 50 Reptilienarten (von den 27 Schlangenarten sind nur 4 giftig; juhu, da kann ja nichts passieren!), 360 Vogel-, 300 Fisch- und ca. 40 Säugetierarten. Der bekannteste Bewohner wird aber wohl der Alligator sein. So ein Alligator kann bis zu sechs Meter lang werden (der chinesische wird nur ca. 5 Meter lang) und ist kein Krokodil, er gehört nur zu dessen Familie.

0006Auf dem Highway 9336 geht es durch wunderschöne subtropische Landschaften in Richtung des Ortes Flamingo. Flamingo ist eigentlich nicht mehr als eine Ansammlung von Bootsanlegestellen und einem Out-of-Service-Klo. Wir sehen viele Vögel, werden von vielen Moskitos gestochen, finden aber keinen Alligator. Auf einem kleinen Parkplatz an einem eklig braunen kleinen See machen wir kurz Pause, als wir plötzlich glauben, einen Alligator im Wasser entdeckt zu haben. Oder ist es doch nur ein Baumstamm? Nein, es ist ein Alligator und was für ein Trumm von Tier! Gerade, als wir aussteigen wollen, um näher ans Wasser zu gehen, sehen wir noch einen dort liegen. Keine fünf Meter von uns entfernt, direkt am Ufer zwischen Schilf versteckt und wirklich lang. Wir schätzen so gute 5 ½ Meter. Wir bleiben im Auto, Türen zu und staunen. Und entdecken noch den ein oder anderen Alligator.
Besonders schön sind die vielen Pfade und auf Stelzen gebauten Wege in den Everglades. So hat man die Möglichkeit, durch dichten Mangrovenwald, über sumpfige, fischreiche Flüsschen oder durchempfindliche Fauna zu spazieren. Hilfreich zum Verständnis sind die unzähligen Hinweisschilder mit Erklärungen zu eigentlich allem, was man sieht oder sehen könnte.

Am Nachmittag besuchen wir den Fairchild Botanical Garden, einen 33,5 Hektar großen botanischen Garten in der Nähe von Coral Gabels. Er wurde 1935 von Robert H. Montgommery gegründet und nach dessen guten Freund, Dr. Fairchild, benannt. Fairchild war seinerzeit einer der führenden Pflanzenforscher weltweit und reiste fast 40 Jahre um die Welt, um Pflanzen und Samen zu sammeln. Seine Sammlung bildete damals den Grundstock für den heutigen botanischen Garten. Ein besonderer Stolz sind knapp 500 verschiedene Palmenarten (der Biologie bekannt sind mehr als 2.500 verschiedene Arten). Im dem weitläufigen Garten sind 11 Seen angelegt, und es ist ein Genuss, durch die verschiedenen Vegetationszonen zu spazieren. Ein besonderes Highlight sind zahlreiche temporär ausgestellte Plastiken von Roy Lichtenstein und Fernando Botero.
Einen kurzen Schreckensmoment erleben wir, als auf einmal aus einem Busch eine riesige Echse gerannt kommt und direkt vor uns den Weg kreuzt. Wahrscheinlich ist das arme Tier mehr erschrocken als wir… Im Laufe des Besuchs sehen wir noch einige von diesen Echsen und glauben sie als Chamäleons, wenn auch sehr große, identifiziert zu haben (sicher sind wir uns aber nicht).

Frisch erholt nach diesem schönen Tag in den Everglades und dem botanischen Garten geht es von der Ost- an die Westküste Floridas. Unser Ziel heute ist Sarasota. Da das geographische Zentrum Süd-Floridas ein großes Sumpfland (die Everglades und dessen Ausläufer) ist, gibt es hier durch nur zwei Straßen: den Tamiani Trail und die Alligator Alley. Wir nehmen den Tamiani Trail. Daheim in Deutschland haben wir schon das ein oder andere Tier über die Landstraße laufen oder überfahren am Straßenrand liegen sehen. Ein überfahrener Alligator ist da schon was anderes. Insgesamt sehen wir deren drei. Obwohl zahlreiche Schilder auf „Gator xing“ hinweisen, ist es dann doch ein seltsames Bild.

0001Direkt neben der Straße verläuft einer dieser typischen Sumpf-Trockenlegungs-Kanäle. Dieser ist voll mit Alligatoren, die sich faul in der Sonne lümmeln (und wahrscheinlich auf einen Sightseeingbus mit Panne warten, um dann ahnungslose, frei herumlaufende, mit Sandalen und knielangen weißen Socken gekleidete Touristen zu verschlingen. Sehen schon die Bild-Schlagzeile vor uns: „Wild gewordener Alligator frisst Familienvater aus Buxtehude – ein Dorf unter Schock“). In den Everglades selbst rechnet, ja hofft man schon, Alligatoren zu sehen. Aber neben der Landstraße? Wir als Europäer sind es vielleicht gewohnt, süße kleine Feldhasen oder bambhaft-dreinschauende Rehe neben der Straße zu erblicken, aber Alligatoren? Wir sind tief beeindruckt und hören bald auf, die Alligatoren neben der Straße zu zählen.

Sanibel Island, Sarasota, und warum wir froh sind, Dieter Bohlen in Deutschland zu wissen

Auf der Karte schaut es eigentlich ganz einfach zu finden aus. In der Realität leider nicht. Sanibel Island (hier klicken für google maps) ist eine der Küste Ost-Floridas südwestlich von Fort Meyers vorgelagerte und durch eine Brücke mit dem Festland verbundene Insel. Da wollten wir hin. Auf der Homepage von Sanibel Island heißt es „In the travel industry Sanibel Island is a top Florida destination for visitors“. Ja, aber wie haben die das alle gefunden? Wir auf jeden Fall fahren erst einmal auf die falsche Insel und dann ewig durch ein Wohngebiet, in dem das Vorwärtskommen dank unzähliger „Speed Bumps“ nicht gerade das Adjektiv rasant verdient. Aber wie heißt es ja so schön: der Weg ist das Ziel, und irgendwann erreichen auch wir das Ziel.

Sanibel Island ist unter Muschelsammlern das Traumziel schlechthin. Die feinsandigen, endlosen und traumhaft schönen Strände bergen Massen von Muscheln. Strand auf, Strand ab sieht man Leute mit Eimerchen, Tüten oder Netzen auf der Suche nach Muscheln. Sanibel Island hat entgegen andern Inseln oder Küsten den Vorteil, dass ihr kein Riff vorgelagert ist, an dem die Muscheln zerschellen würden. Deshalb kann man hier so gut Muscheln sammeln. Am besten ist es laut Aussage Einheimischer, direkt nach einem Sturm oder noch besser nach einem Hurrikan. Wir fragen uns ernsthaft, was nach einem Hurrikan wichtiger ist: Muscheln sammeln oder den Schaden am eigenen Haus beheben oder gar andere Mitmenschen retten? Wir lassen das an dieser Stelle offen.

Wir bleiben eine Nacht und waten sogar noch nachts um 23 Uhr (Ebbe) mit einer Taschenlampe durch das knietiefe Wasser, finden aber keine besonderen Muscheln mehr, eher Algen, Äste und halbtote Quallen. Trotzdem hatten wir einen wunderbaren Nachmittag am endlosen Strand von Sanibel Island.

Am nächsten Morgen werden wir von der Hitze und Luftfeuchtigkeit fast erschlagen. Morgens um 9:00 Uhr hat es schon über 30°C und ca. 80% Luftfeuchtigkeit! Wir duschen, ziehen uns an und könnten eigentlich schon wieder duschen; wahrscheinlich würde das den ganzen Tag so gehen. Aber irgendwie genießen wir die Hitze, voller Tatendrang klettern wir in unseren Knut und verlassen Sanibel Island Richtung Sarasota.

Sarasota ist das kulturelle Zentrum und eine der schönsten Städte Floridas, so heißt es. Die Namen Sarasota und John Ringling sind unzertrennbar miteinander verbunden. Doch wer war John Ringling?
John Ringling und seine sechs Brüder gründeten 1884 einen kleinen Zirkus, den Ringling Brothers Circus. Bereits zum Ende desselben Jahrzehnts war der Zirkus einer der größten und am besten geführten Zirkusse der USA. 1907 übernahmen die Ringling Brüder den Barnum & Bailey Circus. Sie schufen eines der größten Unternehmen der Unterhaltungsbranche in den USA der damaligen Zeit. John Ringling war ein Vordenker und Visionär. Als es darum ging, für den Zirkus ein Winterquartier zu finden, wurde er auf Sarasota aufmerksam und kaufte dort ein riesiges Areal. Er starb am 2. Dezember 1936, und der Zirkus wechselte von da an oft den Eigentümer, zeitweise gehörte er sogar zum Spielwarenhersteller Mattel. Inzwischen haben Mitglieder der Barnum & Bailey Familie den Zirkus zurückgekauft. Er tourt heute wieder unter dem Namen „Ringling Bros and Barnum & Bailey – the greatest Show on Earth“.

John Ringling war begeisterter Anhänger der europäischen Lebensweise des 18. und 19. Jahrhunderts. Seine Residenz, das „Cà’ d’Zan“ (venezianisch für Casa de John) in Sarasota, ließ er entsprechend bauen und stattete sie mit Bildern alter europäischer Meister aus. Heute ist das Cà’ d’Zan ein Museum mit angegliedertem, sehr sehenswerten Werken alter Meister; es gibt sogar fünf Gemälde von Rubens. Zum Museumsbereich gehört auch ein 1798 in Asolo (Italien) gebautes, 1930 in Teile zerlegtes und nach Sarasota verschifftes Theater. John Ringling war ein Freund der Kultur, und viele kulturelle Einrichtungen gehen auf ihn zurück.

Das amerikanische Gegenstück zu „Deutschland sucht den Superstar“ ist „American Idole“. Auf Platz 4 hat es Seysha Mercado aus Sarasota gebracht. Am Tage unseres Besuches im Ringling Museum gab sie dort im Garten ein Konzert für ihre Fans, und wir – zwar haben wir nur zwei Lieder gehört – fanden es gar nicht schlecht. Anscheinend muss man bei „American Idole“ singen können und nicht wie bei Dieter Bohlens „DSDS“ eine große Klappe haben, metrosexuell sein und dann im Rausch ohne Führerschein in einen Gurkenlaster rasen (Daniel Küblböck)…

Wir besuchen noch den Marie Selby Botanical Garden. Dort lernen wir, dass „Banyan Trees“ (lat. Ficus macrophylla) dank unzähliger von oben nach unten hängender Luftwurzeln, die, sobald sie den Boden berühren, einen weiteren Stamm bilden, so groß werden können, dass einst Alexander der Große eine ganze Kompanie von 7.000 Mann unter einem einzigen dieser gigantischen Bäume hatte campieren lassen. Der größte bekannte „Banyan Tree“ steht in Indien und bedeckt eine Fläche von 20.235 qm! Ansonsten gibt es in Sarasota nicht besonders viele Sehenswürdigkeiten, dafür aber traumhafte Strände: Longboat Key, Lido Key und Siesta Key. Wir bleiben 3 Tage und genießen das Meer (26°C) mit hohen Wellen, den Strand und das gute Wetter (knapp 35°C und niedrige Luftfeuchtigkeit!).

Mickey & Minnie Mouse, Neuschwanstein und die erste Mondlandung

Kindheit, wir kommen (zurück)! Unser nächstes Ziel, das wir erholt und entspannt nach zwei Tagen Strand und Meer ansteuern, ist Disney World bei Orlando. Nun ist es leider so, dass wir (im Gegensatz zu vielen Amerikanern) nicht unseren gesamten Jahresurlaub in Walt Disneys Traumstadt verbringen wollen, sondern nur einen Tag. Somit stellt sich die Frage, welchen der vier Themenparks wir uns anschauen wollen. Der älteste und „klassischste“ ist sicher das „Magic Kingdom“. Wir stürzen uns hinein. Zuerst schauen wir uns eine Tanz- und Gesangsshow auf den Stufen von Cindarellas Castle an. Mickey, Minnie, Donald und Goofy beschwören den Glauben an jedermanns Träume. Das Ganze wird von Tänzern, einer bösen Hexe und Piraten, die die Träume Peter Pans klauen wollen, begleitet. Wir stehen da, staunen, schwitzen und überlegen, ob Mickey, Minnie und all die anderen Kostüme eine integrierte Klimaanlage haben. So, wie die mit diesen schweren Kostümen über die Bühne hüpfen und dabei singen, muss es darin ja unsagbar heiß sein.

0010Etwas erstaunt stellen wir fest, dass Robinson Crusoe laut Disney World in einem „Swiss Village“ auf einem „Banyan Tree“ wohnte. Verwundert hat uns hier sowohl, dass Robinson Crusoe ja nicht in der Schweiz gestrandet ist, als auch, dass dort keine Banyan Trees wachsen. Den Rest des Tages verbringen wir in Magic Kingdom und Disney Downtown, einem riesigen Entertainment- und Souvenirladenareal. Hier finden wir einen ganzjährig geöffneten Christbaumschmuckladen, natürlich nur mit den verschiedenen Disney-Charakteren als Christbaumschmuck. Wir konnten nicht widerstehen und freuen uns schon auf unseren ersten eigenen Weihnachtsbaum. Disney World war einen Besuch wert, aber uns hat ein Tag auch gereicht!

Den Tag beenden wir mit einem Besuch im Cirque du Soleil, der in Disney World ein festes Stammhaus hat und dort ein für Disney World exklusives Programm (La Nouba) aufführt. Wir sind begeistert, fasziniert und staunen über die Akrobatik, die Tricks und ganz besonders über eine Nummer auf dem Trampolin (Die Akrobaten lassen sich von einer Mauer auf das Trampolin fallen, machen eine Drehung und laufen dann, fast schwerelos, eben diese Mauer wieder hoch – unglaublich!).

Der nächste Tag bringt den nächsten „Themenpark“ – das Kennedy Space Center an der Ostküste Floridas. Wir haben Glück und kommen an einem recht besucherschwachen Tag, weswegen wir nicht in endlosen Schlangen anstehen müssen und nicht angehalten werden, in einer bestimmten, vorberechneten Geschwindigkeit durch die verschiedenen Ausstellungsräume zu eilen. Zahlreiche interessante Filme über die verschiedenen Missionen, angefangen mit Apollo 1, eine echte Apollo/Saturn-Mondrakete, originale Mondkapseln, Artefakte und eine lehrreiche Bustour über das gesamte Gelände formen zusammen einen wirklich guten Einblick in die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Raumfahrt. Auf der Startrampe 39 C können wir sogar den Space Shuttle sehen; nächster Abflug ist der 31. Mai 2008, 17:01 Uhr (Eastern Time Zone). Es ist schon beeindruckend, an einem Spaceport zu stehen und zu wissen, dass dieser Space Shuttle wirklich ins All zur ISS fliegt. Näher kommt man da wohl auch nicht ran, außer man ist Astronaut, einer der ca. 6.500 Techniker, Wissenschaftler oder Stewardess im Space Shuttle.

Im Verhältnis zum Space Shuttle ist die original erhaltene Apollo/Saturn- Mondrakete ein Winzling. An der Entwicklung dieses „Winzlings“ (gute 250 Meter lang bzw. hoch) haben damals an die 400.000 Wissenschaftler und Techniker gearbeitet. Und schließlich ist es den Amerikanern ja auch am 20. Juli 1969 gelungen, Neil Armstrong und Edwin Aldrin auf dem Mond aussteigen zu lassen. Der dritte im Bunde, Michael Collins, den ja eigentlich wirklich niemand kennt, hatte die undankbare Aufgabe, das Vehikel für den Rückflug immer im Kreis um den Mond zu schaukeln. Das ist fast so, als wenn man(n) mit seiner Frau zum Einkaufen fährt, die Frau shoppen geht und man(n) die ganze Zeit um den Block herum kreist, um sich dann anhören zu dürfen, wie wunderbar es war (wobei es sicher Männer gibt, die lieber um den Block fahren als in unzähligen Schuhläden unzählige Schläppchen bewundern zu „dürfen“).

Nach dem Besuch im Space Center geht es für eine Nacht nach St. Augustine. Treue Leser werden sofort realisieren, dass wir da schon einmal waren (21. – 23. April, siehe entsprechende Notiz), weswegen wir an dieser Stelle nicht darüber berichten. Am 15. Mai 2008, 10:32 Uhr, überqueren wir die Grenze nach Georgia. Florida und eine wunderschöne, aufregende und interessante Zeit liegen hinter uns! Jetzt geht das Abenteuer weiter!

Bill: „ A caaaamper?“

Zu guter Letzt möchten wir Ihnen eine kleine Anekdote bzw. einen immer wiederkehrenden Dialog aus unserem Reiseleben nicht vorenthalten. Die Handlung spielt an keinem speziellen Ort oder zu einer bestimmten Zeit. Die einzigen Zutaten sind unser Auto, wir und, naja, nennen wir ihn einfach Bill. Bill ist ein x-beliebiger Amerikaner (wir hätten ihn auch John nennen können). Ach ja, und rufen Sie sich bitte kurz die Weltkarte vor Ihr geistiges Auge. Ort der Handlung (hier stellvertretend) eine Tankstelle:

Szene:
Tina und Jakob fahren zum Tanken an die Tankstelle (an neugierige Blicke auf unser Auto haben wir uns inzwischen gewöhnt) und machen, was man an einer Tankstelle halt so macht: tanken.

Bill: Oh my god! What is thiiiiiiiis? Hey there, I am Bill.
Jakob (versucht gerade, die jedes Mal anders funktionierende Zapfsäule zur Herausgabe von Benzin zu bewegen): It’s a Camper, an Off-Road Camper.
Bill: A caaaamper? I have never seen something like that! Is it reeealy a Camper? It looks so weird.
Jakob denkt: Nein, das ist ein Prototyp für das nächste Mondfahrzeug, aber pssst!, niemandem sagen……
Jakob sagt: Yeah, that is reeeeeally a Camper. Glad you like it.
Bill: And where are you guys from?
Jakob: From Germany.
Bill: And you drove all the way to the States? Not bad, that’s far.

An dieser Stelle bitte ich Sie, sich kurz die Weltkarte vor Ihr geistiges Auge zu rufen und die Landbrücke zwischen Europa und Amerika zu suchen.

Jakob: Äh, no we shipped it to Canada…..
Bill: I would have done the same; otherwise it’s a really long drive.

Wir simpeln dann noch ein bisschen über das Camperleben im Allgemeinen und die Benzinpreise im Speziellen, sagen „see you soon“ und gehen wieder unsere eigenen Wege. Nun ist es nicht so, dass wir ein gewisses Erstaunen beim Anblick unseres Autos nicht verstehen können, aber wenn man den Dialog so an die 5 – 10 mal pro Tag probt und (das ist jetzt nicht gelogen) fast jedes Mal die Frage kommt, ob wir von Deutschland nach Amerika gefahren seien, da fragen wir uns manchmal, wie die überhaupt den Weg nach Bagdad gefunden haben.

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