The Inland Way

Exploring lush NSW


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23.10. – 3.11. 2016

Langsam wird es mal wieder Zeit, sich von der Küste zu verabschieden. Es zieht uns  – von Neuem – ins Hinterland, in die sanften Hügel und Berge von New South Wales. Nach all den sagenhaften Stränden muss mal wieder ein bisschen Abwechslung her; so schön auch all die Küstenlandschaften sind, so wollen wir ja keine „Beach-Tournee“ fahren.

In Down Under hält der Frühling Einzug, die Sonne wärmt und die üppige Natur zeigt sich in sattem Grün und in einem herrlichen Meer aus bunten Blumen. Es ist wunderschön! Kühe und Schafe grasen friedlich vor sich hin, das Wetter meint es gut mit uns und wir durchfahren auf kleinen kurvigen Straßen die Ausläufer der Great Dividing Range, der großen australischen Bergkette, die sich vom Norden Queensland im Hinterland der Ostküste bis in den Süden nach Victoria zieht.

Und wie wir so durch diese „Alpen-Vorland-Romantik“ fahren, fragen wir uns, was denn nun wirklich typisch australisch ist. Sind es die roten Unendlichkeiten im Zentrum, die „große Leere“ in Western Australia, die unzähligen wilden Schluchten, die endlosen und paradiesischen Strände, die staubtrockenen Ebenen oder eben diese sanften, welligen Hügel, auf denen einem Pünktchenmuster gleich schneeweiße Schafe mähen und gefleckte Kühe muhen?

Auf der Landkarte sehen wir so, so viele kleine Wege, durch Wälder, über Hügel, durch Schluchten und einsame Landstriche. Und da ist es wieder, dieses Jucken, dieses Kribbeln: lieber da entlang als über Teer. Wir folgen dem Ruf der „Wildnis“ und erforschen auf schmalen, holprigen Wegen die Tiefen der Eukalytuswälder. Und, wie sollte es auch anders sein, das erste Hindernis lässt nicht lange auf sich warten. Umgestürzter Baum plus Team Haeusgen plus kleine Handsäge bedeutet emsiges Sägen, Brechen, Zerren, Schwitzen, Fluchen und irgendwann freie Fahrt. In einem sind wir uns nun endgültig ganz sicher: für die nächste Reise muss eine Motorsäge her!

Das nächste Hindernis bringt Aloisius und unsere Gemüts- und Gefühlslage dann aber in eine echte „Schräglage“, für dessen „Bergung“ es einige Zeit, viel Verdammen, Verfluchen, ganz, ganz viele Nerven und ein bisschen staatliche Hilfe benötigt. Und die Geschichte geht so: kurz nachdem wir den Baum aus dem Weg geräumt hatten und die Schotterpiste wieder befahrbar war, führte der Weg in einen kleineren direkt am Fluss ab, der immer enger wurde, bis es nicht mehr weiter geht. Ok, nicht schlimm, Rückwärtsgang rein und zurück. Dachten wir. Denn der aufgeweichte Wegesrand unter den rechten Rädern bricht weg, Aloisius rutscht im Matsch ins dicht bewachsene Flussbett und auch raus geht nichts mehr. Nicht gut. Aloisius steht in einer bedrohlichen Schräglage, wir sind uns ehrlich nicht sicher, ob er auf die Seite kippen könnte. Nun ist es aber so, dass es meist in engen, verwunschenen und tiefen Täler keinen Handyempfang gibt. Auch nicht gut. Wir kraxeln also auf eine kleine Anhöhe und kriegen mit dem Satellitentelefon Empfang. Schon besser. Wir melden uns bei der lokalen Polizei als festgefahren und steckengeblieben, mit GPS-Daten und vager Beschreibung, wo wir glauben zu sein. Drei Stunden warten wir, bis wir endlich das erlösende Brummen eines Geländewagens hören und „gefunden“ sind. Die beiden Herren von der Polizei sind ob der Größe des Lasters, der Winzigkeit des Weges und der misslichen Lage sichtlich beeindruckt. Nach eingehender in Augenscheinnahme stehen wir vor der Frage, „was machen?“. Die Chancen, dass Aloisius beim Versuch, mit eigener Kraft herauszufahren, umkippt, bewerten wir mit 49%, dass nicht mit 51%.

Lange Rede, kurzer Sinn: wir wagen es, schaffen es und nach über sechs Stunden haben wir wieder festen, geteerten Boden unter den Rädern. Wir machen eine Flasche Wein auf, leeren diese und fallen mit immer noch schlotternden Knien todmüde, aber erleichtert ins Bett. Glücklicherweise lief alles gut und wir sind mit dem Schrecken davongekommen! Und wir haben einmal mehr gelernt: Aloisius passt einfach nicht überall durch…..

Zu guter Letzt bleibt uns nur zu danken: Senior Constable Joseph „Joe“ Fitzgerald und seinem Kollegen Constable Steve Lewington, ohne deren Hilfe wir wohl immer noch als schräge Typen mit schrägen Laster am Fluss stünden und uns die Haare raufen würden.


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