Reisetipps Kasachstan

 

Reisetipps Kasachstan

 Allgemein

Alle Informationen sind, falls nicht anders angegeben per Stand 06 & 07/2018.

Kasachstan ist ein wahrlich riesiges Land. Mit etwa 2.725.00 km² ist es das neuntgrößte Land der Welt – zum Vergleich: Deutschland ist gerade mal 357.500 km² groß. Die Einwohnerzahl von ca. 18,4 Millionen (Deutschland: ca. 83 Millionen) lässt schon erahnen, dass sich in Kasachstan viel leere Weite finden lässt – Steppe und Sand bis zum Horizont. Die Strecken zwischen Städten/Dörfern sind teils enorm, meist ist man fast alleine unterwegs.

Touristisch gesehen ist Kasachstan „terra incognita“, die wohl bekannteste „Sehenswürdigkeit“ des Landes ist wahrscheinlich die russische (!!) Enklave Baikonur mit seinem Weltraumbahnhof: von hier ist Alexander Gerst alias „Astro Alex“ schon zweimal (2014 und 2018) auf einer riesigen Rakete ins Weltall geflogen.

Und dann ist da noch die Hauptstadt. Ehemals Almaty – heute nur noch die „heimliche Hauptstadt“. Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde quasi im Nichts aus dem bis dato unbekannten Städtchen Aqmola eine glitzernde und funkelnde Wüstenmetropole: Astana. Im Jahr 2019 entschied der ehemalige Präsident und alleinige Herrscher seit 1990 Nursultan Nasarbajew als ewiges Andenken an seine Leistungen für das Land (u. A. hat er jungen Männern UND Frauen untersagt, Bärte zu tragen!) Astana in Nursultan umzubenennen – auch mal eine Art Denkmal.

Ansonsten ist zu sagen, dass man in Kasachstan sehr angenehm und stressfrei reisen kann, wäre da nicht das leidige Thema mit der Registrierung – mehr dazu unten. In der Summe ist Kasachstan eher ein „Durchgangsland“, wirklich viel zu unternehmen gibt es nicht. Aber es ist ein schönes Durchgangsland – wenn man endlose und teils öde Ebenen mag (wir tun das).


Visum

Die Einreise nach Kasachstan ist seit 1. Januar 2017 für deutsche (und viele andere) Staatsbürger bis zu 30 Tage Aufenthalt visumfrei (mehr Infos detailliert hier oder generell unter http://www.botschaft-kaz.de) bzw. man bekommt das Visum bei Einreise (sei es über Land, See oder Luft) erteilt. Im Zuge der Einreise muss die „immigration card“ ausgefüllt werden, über die die Registrierung im Land erfolgt (siehe hierzu unten „Registrierung in Kasachstan“).

Sollte man sich wirklich länger als 30 Tage in Kasachstan aufhalten wollen/müssen, so gäbe es die Möglichkeit der Beantragung eines speziellen Visums (kompliziert) oder (für Reisende einfacher) einen so genannten „visa jump“ zu machen: hierbei reist man gegen Ende der ersten Visums-Gültigkeit in ein Nachbarland aus, bleibt dort eine Nacht und reist am nächsten Morgen wieder ein und hat nochmal 30 Tage zum Entdecken von Kasachstan.


Registrierung in Kasachstan

Das Thema mit der Registrierung ist in Kasachstan ein großes. Um es ganz klar zu sagen: die offiziellen Behörden in Kasachstan sind eher korrupt als hilfreich. Wird man auf der Strasse kontrolliert und die Beamten „behaupten“ man sei nicht registriert (obwohl man beide Stempel auf der Migration Card hat) hat, ist es jedem überlassen zu entscheiden, was er macht – nur so viel: manchmal sind $ 5,- unter der Hand der schnellste Weg einfach weiter zu kommen…

Bei der Einreise ist es daher wichtig darauf zu achten, dass man die beiden Stempel auf die Migration Card bekommt – sollte wirklich mal nur einer drauf sein, einfach mal nachfragen beim Beamten, ob man denn nicht gleich den zweiten Stempel auch noch bekommen könne – spart viel Zeit und Ärger.

Seitens der Botschaft der Republik Kasachstan in der Bundesrepublik Deutschland heißt es zu dem Thema auf deren Homepage dazu:

3. REGISTRIERUNG BEI DEN BEHÖRDEN DES INNENMINISTERIUMS UND IN DEN HOTELS
(bezieht sich auch auf die Bürger der Staaten, mit denen Kasachstan eine Vereinbarung über Freizügigkeit ohne Visum abgeschlossen hat) Jeder Ausländer muss sich in Kasachstan innerhalb von fünf Tagen nach Einreise bei den jeweils zuständigen Stellen der Migrationspolizei registrieren lassen. U. a. für deutsche Staatsangehörige gilt bei Einreise über internationalen Flughäfen eine erleichterte Registrierung durch einen zweiten Stempel auf der Migrationskarte direkt bei Ankunft. Falls die Passregistrierung von dem Grenzschutz der Republik Kasachstan nicht durchgeführt worden war, sollte man sich an die Migrationsbehörde in dem Aufenthaltsort wenden. …. In Hotels, die zur Registrierung der ausländischen Bürger zugelassen sind, können Pässe aller dort wohnenden ausländischen Gäste registriert werden, unabhängig von dem Reiseziel und der Aufenthaltsdauer in der Republik Kasachstan. Informationen darüber, ob das Hotel zur Registrierung der ausländischen Bürger zugelassen ist, bekommen Sie in der Rezeption des Hotels.“ Quelle: Botschaft der Republik Kasachstan.

Registrierung über die Migration Police (OVIR)

Wir haben das NICHT gemacht, wollen die Information aber doch gerne hier sehen, da es ein wirklich wichtiges Thema ist.

Sollte man also bei der Einreise nicht die beiden Stempel bekommen haben, sich länger als 5 Tage (bis zu 5 Tagen ist KEINE Registrierung erforderlich) in Kasachstan aufhalten und die Registrierung nicht über ein Hotel machen wollen/können, so bleibt einem nichts anderes übrig, als selber zur Migration Police (OVIR) zu gehen und sich dort zu registrieren.

Büros der OVIR gibt es in allen größeren (und oft auch kleineren) Städten in Kasachstan.


Benötigte Unterlagen / Dokumente

Für Reisen nach Kasachstan mit dem eigenen Fahrzeug braucht man ein paar Unterlagen /Dokumente:

  • Reisepass: muss bei Einreise mindestens noch 6 Monate gültig sein
  • Internationaler Führerschein
  • Internationaler Fahrzeugschein
  • Nationaler Führerschein
  • Nationaler Fahrzeugschein
  • Ein Carnet de Passages für das Fahrzeug wird NICHT benötigt


Einreise No. 1

Unsere Route hat uns entgegen dem ursprünglichen Plan (das Visum für Turkmenistan wurde uns verweigert – siehe Reisetipps Turkmenistan) letztendlich zweimal nach Kasachstan geführt. Das erste mal sind wir von Azerbaijan (Reisetipps Azerbaijan) mit der Fähre über das Kaspische Meer kommend eingereist; das zweite Mal (wieder gemäß Plan) haben wir Kasachstan im Osten von Süd (aus Kirgistan kommend) nach Nord (nach Russland reisend) durchquert.

WICHTIG zu wissen ganz allgemein ist, dass, falls man über Russland (hier geht’s zu den Reisetipps Russland) einreisen will, man natürlich für Russland ein Transit-Visum (oder ein anderes Visum) benötigt. Dies kann man bei den Botschaften und Konsulaten (aufwendig) oder über eine Agentur beantragen. Wir haben uns für eine Agentur, Vostok Reisen (oder unter: https://www.vostok.de), entschieden und mit deren Hilfe hat das auch ganz wunderbar geklappt.

Über den Hafen von Kiruk bzw. Aqtau

Umgangssprachlich wird immer wieder geschrieben, dass die Fähren über das Kaspische Meer von Baku nach Aqtau führen. Fakt ist, dass es schon in Azerbaijan (hier geht’s zu den Reisetipps Azerbaijan) einen neuen Hafen 80 km südlich von Baku gibt und zweites Fakt ist auch, dass die Fähren auf kasachischer Seite entweder Aqtau oder aber das gänzlich unbekannte Kiruk, ca. 65 km südlich von Aqtau, anfahren. Welche Fähre nun welchen Hafen in Aqtau ansteuert, weiß wahrscheinlich nur der liebe Herrgott oder Nursultan Nasarbajew…

Wir kommen auf jeden Fall in Kiruk an, der Hafen wird (Stand 05/2018) noch gebaut. Eigentlich ist recht wenig fertig, alles wirkt sehr provisorisch, staubig und ähnlich wie der Hafen von Alta (Azerbaijan) liegt auch Kiruk am A…. der Welt im Nirgendwo.

Das Einreise-Prozedere

  • Nach ca. 36 Stunden Fährfahrt legen wir um ca. 15:30 Uhr in Kiruk an.

Der Hafen von Kirk kurz vor dem Anlegen

  • Etwa 1 Stunde, nachdem das Schiff angelegt hat, tauchen einige kasachische Offizielle in bunten Uniformen an Bord auf. Alle Reisenden müssen sich in Speisesalon des Schiffes versammeln und warten – herrlich stickig.
  • Ein Herr in akkurater Militäruniform verteilt an die Fahrer der Fahrzeuge einen Zettel. Dieser wird sich als eine Art Laufzettel herausstellen und es muss jedem Fahrer gelingen 5 (+1) Stempel darauf zu bekommen. Nur soviel: das wird mühselig werden.
  • Nach dem Erhalt des Laufzettels müssen wir alle weiter im Speisesalon auf die Rückgabe unserer Reisepässe warten – die Reisepässe wurden vom Kapitän während der Überfahrt „eingezogen“. Warum? Gute Frage, ist aber so, ohne Wenn und Aber.
  • Mit Pässen und Laufzettel werden wir (und alle anderen Passagier ebenfalls) angewiesen, das Schiff erst mal zu Fuß zu verlassen. Da alle LKW-Fahrer dies recht unbeeindruckt mitmachen, mutmaßen wir, dass das schon passen wird. An Land wartet eine Schlange von Mini-Bussen, die alle Passagiere zu einer Art Terminal bringt. Die Beschilderung im Terminal ist zum größten Teil aus Kasachisch, ganz wenig auf Englisch, was ein wirkliches Zurechtfinden recht schwer macht.
  • Bevor es zur Passkontrolle geht, muss aber erst mal die „Migration Card“ ausgefüllt werden.

Vorder- und Rückseite der Migration Card. Hinweis auf Registrierung beachten!

  • Nach ca. 1,5 Stunden sind auch wir endlich dran mit der Passkontrolle: der Beamte stellt ein paar Fragen und wir haben den Einreisestempel im Pass und auf Immigration Card derer zwei: Auf die Frage, wie lange wir im Land blieben, antworten wir – wahrheitsgemäß – vier Nächte (ab der fünften muss man sich registrieren), schließlich wollen wir nur „fix“ nach Usbekistan rüber fahren. WICHTIG: die abgestempelte Migration Card auf keinen Fall verlieren, am besten für etwaige Kontrollen immer zusammen mit dem Reisepass dabei haben.

Migration Card mit zwei Stempeln – angeblich muss man sich nun nicht mehr registrieren.

  • Um sich ab dem fünften Tag OHNE Registrierung (einmalig) in Kasachstan aufhalten zu dürfen, müssen zwei Stempel auf der Migration Card sein – mehr zum Thema „Registrierung“ unten.
  • Nach der Passkontrolle geht es ein Tischchen weiter. Dort müssen wir den an Bord des Schiffes erhaltenen Zettel vorweisen und werden auf irgendeiner Liste (wahrscheinlich wurden alle Passagiere vorab gemeldet) abgehakt. Das geht fix und wir werden hierauf wieder vor die Tür geschickt.
  • Draußen warten wir, bis auch wir endlich an der Reihe sind, mit dem Minibus zum Schiffe zurückgebracht zu werden. Dort wird das Fahrzeug dann „entsichert“, d.h. die Sicherungsketten werden entfernt und wir könnten jetzt theoretisch von der Fähre an Land fahren. Inzwischen ist es schon 18:15 Uhr – die Zeit vergeht und wenig ist bisher erreicht.
  • Noch einmal 30 Minuten (18:45 Uhr) später ist es geschafft! Wir sind mit Aloisius von der Fähre auf kasachischen Boden gerollt. Nun reihen wir uns in eine endlose Schlange von LKW vor der Zollkontrolle ein.
  • Kurz vor dem Zollbereich steht auf einmal auf der linken Seite ein wackliger Bürostuhl, auf dem ein mäßig motivierter Herr irgendeine Art von Dienst schiebt. Was er macht, sehen wir erst als wir fast neben ihm stehen: von seinem Stühlchen laufen zwei Kabel in unsere Richtung, die in zwei Platten enden. Es scheinen Waagen zu sein. Ja, der kasachische Staat will genau wissen, was jeder LKW wiegt, der da ankommt. Es ist Millimeterarbeit, auf die Platten zu fahren; als wir endlich drauf stehen, winkt der mäßig motivierte Herr uns einfach weiter. Vor uns haben alle LKW-Fahrer irgendeinen Papierschnipsel bekommen – wir bekommen außer dem besagten „Winke-Winke“ nichts. Um 19:15 sind wir gewogen.

Der Waagen-Meister bei der Arbeit. Im Hintergrund das Zollgebäude.

  • Jetzt auf zum Zoll. Wir sind auch sofort dran (fast schon ein Wunder hier). Und weil wir so exotisch wirken, nehmen sich unserer gleich drei Zöllner und ein Spürhund an. Der Hund ist gut drauf, will mehr spielen als schnüffeln. Trotzdem darf er sich hinten kurz durch die Wohnkabine schnüffeln, die Zöllner schauen in ein paar Schubladen – das war’s. Erste Zollprüfung nach 5 Minuten durchlaufen und bestanden. Jetzt bekommen wir auf dem weißen Laufzettel (den wir noch an Bord bekommen haben) auch den ersten Stempel.

Der Laufzettel – hier allerdings schon mit allen 5 nötigen Stempeln (unten); der Stempel oben rechts ist für die Bearbeitung durch die Beamten.

  • Kaum ist der Zoll geschafft, stehen wir wieder in ewig langer Schlange unzähliger LKW vor zwei riesigen Scannern. Es geht gar, aber auch gar nichts weiter. Es ist inzwischen 19:30. Irgendwann wird uns das zu doof, wir steigen aus und laufen mal zum Häuschen am Beginn des „Staus“. Wir fragen uns durch, was denn jetzt gemacht werden müsse, wie lange das dauern würde – alles eine Mühsal, kaum jemand spricht englisch. Es wird uns bedeutet, die Reisepässe und den Laufzettel mal hier zu lassen und im Fahrzeug zu warten.
  • Kaum zurück am Fahrzeug kommt ein Herr aus dem Häuschen und winkt uns vor und eindeutig an den Scannern vorbei. Kurz bevor wir auf die „Umgehungsstraße“ einbiegen, ändert er seine Meinung – auf durch den Scanner. Das muss ein tolles Teil sein, immerhin steht groß angeschrieben, man solle bitte mit ca. 15 km/h durchfahren… Hinter dem Scanner steigen wir aus und erhalten Reisepässe und Laufzettel zurück.
  • Und wieder dürfen wir am Ende einer ewig langen, dreireihigen LKW-Schlange stehen. Das wirklich Erstaunliche ist, dass hier niemand rumläuft; keine LKW-Fahrer, keine Offiziellen. Haben die für heute schon geschlossen im Hafen?
  • Wir beschließen, mal wieder zu dem immer noch mehrere hundert Meter entfernten Gebäude weiter zu laufen, in welchem vorhin die Passkontrolle stattfand. Da ist aber auch niemand. Am Ende eines Ganges entdecken wir jedoch eine Türe, hindurch und rein ins Chaos: hier sind sie also, all die vielen LKW-Fahrer. Das Gewusel ist sagenhaft, es ist laut, hektisch und voll – Menschen huschen von Schalter zu Schalter, fluchen, füllen Formulare aus und fluchen weiter. Hier in diesem Raum beginnt der Stress jetzt richtig: jeder braucht eine Versicherung, ein Stempel hier, ein Stempel dort – vier fehlen ja noch auf unserem Laufzettel. Inzwischen ist es 19.45 Uhr.
  • Zuerst die KFZ-Versicherung: Ein unglaublich dicker und noch unglaublicher stinkender Typ verkauft die Versicherung. 15 Tage = $ 50,. Straff, aber Ok, was will man machen. Den Fahrzeughersteller MAN kennt man hier nicht, der Einfachheit halber machen wir aus dem MAN einen KAMAZ (russischer Standard-LKW). Passt schon. Da wir noch keine kasachischen Tenge (lokale Währung) habe,n müssen wir zum Wechseln an den Bankschalter gegenüber. Der hat aber erst mal wegen Abendessen geschlossen (20.00 – 20.40 Uhr, es ist jetzt 20:15 Uhr) – also warten.
  • Letztendlich halten wir die Versicherung in Händen – Hurra!

Kfz-Versicherung Kasachstan, 14 Tage, ausgestellt in Port Kiruk

  • Eigentlich müssten wir jetzt die Hafengebühren bezahlen, aber aus unerfindlichen Gründen dürfen wir das erst mal nicht und werden weitergeschickt.
  • Am nächsten Schalter, einen Raum weiter, sitzt der offensichtlich am schlechtesten von allen Anwesenden gelaunte Beamte – sein Tätigkeitsdrang tobt sich in engen intellektuellen Grenzen aus. Auf jeden Fall ist es ein nervenaufreibender Prozess, dem guten Mann den Unterschied zwischen einem Wohnmobil und einem TIR-LKW zu verklickern. Zum Glück springt ein netter Pole, den wir schon an Bord kennengelernt haben, ein und dolmetscht ein bisschen – sichtlich verbessern tut das aber die Situation auch nicht. Aus den Tiefen der Büroräume taucht plötzlich ein weiterer Offizieller auf, der uns unmissverständlich klar macht, dass wir – bevor überhaupt irgendwas weiter geht – erst mal die Hafengebühr zu bezahlen haben.
  • Also auf zu einem weiteren Schalter: Hafengebühr zahlen. Die Dame am Schalter will alle Dokumente samt Reisepässen sehen und jetzt der Super-Gau: eine, Jakob’s Immigration Card, ist verschwunden. Ohne die geht in Kasachstan gar nichts, ohne die ist man illegal im Land. Mist, gerade war der Schnipsel doch noch da. Ohne Immigration Card dürfen wir auch keine Hafengebühr bezahlen. Ja so ein Schei..!
  • Wir laufen etwas hektisch und furchtbar genervt durch die große Halle, suchen überall die verlorene Immigration Card, durchwühlen Mülleimer, fragen herum. Nichts. Das Ding ist wie vom Erdboden verschluckt. Als letzten Versuch stapfen wir noch einmal zu dem dicken, mürrischen Herren mit extrem eingeschränkten Tätigkeitsdrang zurück: eigentlich kann die Immigration Card nur hier aus dem Pass gerutscht sein. Wir fragen nett; nein, hier sei sie nicht, antwortet er, ohne auch nur einmal über seinen Schreibtisch zu blicken. Es bedarf einer etwas schärferen Fragetechnik, um den Miesepeter endlich davon zu überzeugen, doch mal genauer (und überhaupt) nachzuschauen und siehe da: unter welchen Unterlagen auch immer, die Immigration Card ist doch da! Idiot! Und warum auch immer, jetzt bekommen wir von dem guten Mann sogar einen weiteren Stempel auf den Laufzettel – wofür? Gute Frage. Egal, Stempel Nr. 4 ist geschafft.
  • Nun, da wir samt Immigration Card wieder „vollständig“ sind, dürfen wir auch endlich die Hafengebühr bezahlen – zuerst bekommen wir zwei Formulare (ausgefüllt), mit denen zur Kasse, zahlen und zurück. Geschafft.

Quittung über die Bezahlung der Hafengebühr

  • Es ist vollbracht. Wir haben alle 5 Stempel auf dem Laufzettel (siehe Bild weiter oben) und werden aus den Hallen überbordender Bürokratie entlassen. Wir dürften jetzt das Hafengelände verlassen und nach Kasachstan einreisen.
  • Inzwischen ist es 21:30 (das Schiff hat um 15:30 angelegt), wir stehen an der Schranke, zeigen stolz wie Bolle den Laufzettel mit allen 5 Stempeln vor und…, ja, und die Schranke bleibt unten. Häh? Irgendein Zettel fehle, sagt man uns.
  • Der Schrankenwart geht also mit uns in das Gebäude (aus welchem wir so froh waren, endlich draußen zu sein) zurück, klärt, macht und tut, aber der Zettel taucht nicht auf. Was auch immer in den nächsten 20 Minuten neben uns auf kasachisch gesprochen wird – wir wissen es nicht (wir vermuten, es war die Frage was unser LKW ist: TIR oder Wohnmobil). Aber letztendlich dürfen wir ohne den Zettel von dannen ziehen, der sehr nette und hilfsbereite Schrankenwart öffnet die Schranke und entlässt uns um 22 Uhr in die kasachische Nacht. Geschafft. Nach 6,5 Stunden, 5 Stempeln, einigen Nervenzusammenbrüchen und so manchen unterdrückten Wutausbrüchen sind wir on the road in Kasachstan.

Fazit

Es ist ein ziemlich mühseliger Prozess, dauert ewig und ist nervenaufreibend. Der Hafen von Kiruk ist (per 05/2018) eher eine schlecht funktionierende Baustelle, denn ein in irgendeiner Art organisierter Hafen. Es gibt dort keinerlei Facilities außer einem winzigen WC. Ob und wie der Hafen von Aqtua funktioniert/organisiert ist, können wir nicht sagen, aber schlimmer kann es kaum sein. Im gesamten zentralasiatischen Raum war diese Einreise/Grenze die schlimmste, langwierigste und nervenaufreibendste. Vielleicht ist hier aber auch das „geheime“ Ausbildungszentrum für angehende Grenzbeamte, schließlich werden wir in ein paar Wochen noch einmal nach Kasachstan einreisen (aus Kirgistan kommend) und da ging alles ratz-fatz.

Die Zufahrt von der Hauptstrasse (ca. 40 Kilometer) ist eine wirklich üble Piste, ein von Baumaschinen zur Unkenntlichkeit zerstörter platter Sandstreifen durch die Steppe – besonders nachts um 22 Uhr.


Ausreise No. 1

Nach Usbekistan

Von Aqtua bis zur kasachisch-usbekischen Grenze (hier geht’s zu den Reisetipps Usbekistan) sind es ca. 550 km. Meist durch Steppe und endlose Weiten. Der Grenzübergang befindet sich knapp 90 km östlich des Städtchens Beineu (Бейнеу) bei N 44° 53′ 41.6″ E 55° 59′ 56.2″. Gerade der Streckenabschnitt von Beineu bis zur Grenze ist in einem grauenhaften Zustand, die Strasse gespickt mit teils knietiefen Schlaglöchern und es dauert seine Zeit.

Das Ausreise-Prozedere

  • Vor der Grenze bildet sich oft eine sehr lange Schlange an LKW (TIR). Da wir ja in dem Sinn kein LKW sind, fahren wir einfach links an allen wartenden LKW vorbei und reihen uns ganz vorne, knapp vor dem Tor wieder ein.
  • Am Tor werden kurz und schnell von den Beamten die Reisepässe kontrolliert und wir werden auf das „Grenzgelände“ eingelassen.
  • Am besten nun vor der großen Halle parken und links in das Gebäude rein gehen.
  • Hier einfach wieder an allen Wartenden vorbeimarschieren – die meisten überqueren die Grenze zu Fuß mit Massen von Taschen, die alle einzeln gescannt werden müssen – und direkt zum Schalter No. 4 „customs registration of passenger vehicle“.
  • Bei der Einreise hat man für sein Fahrzeug einen A4-Zettel bekommen (leider keine Foto vorhanden)- den hier abgeben und weiter.
  • Passkontrolle, Ausreisestempel und man glaubt es kaum – fertig! Man ist ausgereist und darf nun nach Usbekistan zur Einreise (hier geht’s zu den Reisetipps Usbekistan) weiterfahren. Das ganze hat nicht einmal 30 Minuten gedauert. Cool, wenn man bedenkt, was die Einreise für ein zeitraubendes Brimborium war.

Fazit

Im Gegensatz zur Einreise über den Hafen von Kiruk ist die Ausreise ein wahres Kinderspiel – unkompliziert, schnell und effektiv.


Einreise No. 2

Aus Kirgistan kommend

Nun also auf zur zweiten Einreise nach Kasachstan. Die erste Einreise war ja eher mühselig und langwierig, schauen wir mal, wie es hier voran geht. Wir kommen aus Bishkek, nehmen den Grenzübergang noch fast im Stadtgebiet und wollen weiter nach Almaty. Nur so viel schon mal vorab: es ist kein Vergleich, eigentlich geht alles recht fix und unkompliziert.

Das Einreise-Prozedere

  • Nachdem man die Formalitäten zur Ausreise aus Kirgistan (hier geht’s zu den Reisetipps Kirgistan) hinter sich hat, einfach die paar Meter bis zum Tor nach Kasachstan weiterfahren.
  • Ein nicht zu übersehendes Schild am Tor weist unmissverständlich darauf hin, dass hier und jetzt der/die Beifahrer aussteigen müssen – dem guten Mann am Tor ist das vollkommen egal, er winkt uns beide durch, weiter zur Passkontrolle.
  • Dort wiederum nimmt es der Beamte sehr genau und der Beifahrer muss alles zurücklaufen, am Tor vorbei und seitlich durch einen Gang (räumlich von den Fahrern getrennt) alleine durch die (unkomplizierte) Passkontrolle; wir werden uns erst IN Kasachstan wieder treffen.
  • Weiter zur Passkontrolle: zur Einreise muss natürlich wieder die Immigration Card ausgefüllt werden (Detail siehe „Einreise No. 1, oben) und wieder muss man hoffen, dass man die beiden bekannten Stempel auf die Immigration Card bekommt (siehe unten „Registrierung in Kasachstan“). Wir bekommen zum Glück wieder die beiden Stempel aufgedrückt und den Einreisestempel in den Pass. Alle läuft hier unkompliziert und sehr gut organisiert ab. Keine Schikanen, kein von „Pontius-zu-Pilatus-Gelaufe“.
  • Wieder draußen geht es an die Fahrzeugkontrolle. Von allen Seiten stürmen nun arbeitssüchtige Zöllner auf einen ein: der eine will das sehen, der andere dies. Man verliert schnell den Überblick, wer was will. Tipp: immer alles abgesperrt lassen und nur aufmachen, wenn man daneben steht. Es kommen die obligatorischen Fragen nach Waffen und Drogen, aber letztendlich ist es den Herrschaften reichlich egal, kurzer Blick in die Wohnkabine und fertig.
  • Nun sind die Anweisungen etwas diffus: ein paar Zöllner geben zu verstehen, man solle bitte nun zum Tor fahren, der Einreise nach Kasachstan stehe nun nichts im Weg. Prima – euer Wunsch, unser Befehl. Denkste! Irgendein „Oberzöllner“ taucht aus den Tiefen auf und drückt einem einen grauen Laufettel mit vielen Stempeln in die Hand, von dem wir keine Ahnung haben, was damit zu tun sei.
  • Mit Händen und Füßen, wild gestikulierend und brabbelnd wird so langsam klar, wo die Reise hin gehen soll: „extra, special control“. Juhu!
  • Links über den Hof geht es nun in eine baufällige Halle mit tiefer (und breiter) Grube, vorbei an parkenden LKWs. Dort wird man von drei derart gelangweilten Zöllnern erwartet, dass die beim Anblick von „Arbeit“ fast aus ihren durchgesessen Drehstühlen kippen. Offensichtlich wollen die mehr Schmiergeld als Kontrollieren. Wir haben nichts gezahlt, die Kontrolle war kurz und oberflächlich; am meisten hat die Jungs ein Bett in einem Fahrzeug begeistert: immer und immer wieder machen sie mit eindeutigen Handbewegungen darauf aufmerksam, was sie so alles in einem Bett „treiben“ würden. Tipp: einfach nicht ernst nehmen, lieber pseudo-herzhaft mitlachen, auch wenn wohl fast jeder daheim von seiner Frau/Freundin für derart plumpe Witze die Pfanne über die Rübe gezogen bekäme.
  • Nach 20 Minuten schlechter Witze und dümmliche Gelache ist auch diese Kontrolle überstanden, die Komiker füllen eine Art Tätigkeitsnachweis aus, händigen einem den grauen Laufzettel wieder aus und schicken einen über die ursprüngliche Fahrzeugkontrolle (da passiert aber nichts mehr) zum Tor nach Kasachstan zurück.
  • Der Beamte am Tor kontrolliert noch mal die ordnungsgemäße Stempelsammlung auf dem grauen Laufzettel, legt diesen in einem Kistchen ab und wie von Wunderhand öffnet sich nach nicht einmal 1 Stunde das Tor nach Kasachstan.

Fazit

Super unkompliziert, gut organisiert, keine Schikanen. Wir sind schnell und fix über die Grenzen gekommen und erstaunt, wie man Einreisen nach Kasachstan auch gestalten kann. Auffallend ist, dass wir diesmal ohne Kfz-Versicherung über die Grenze gekommen sind – die muss man außerhalb kaufen (siehe unten)

Im Dunstkreis der Grenze

Direkt nach dem Grenzzaun hat sich ein kleiner Mikrokosmos an Dienstleistern angesammelt: man bekommt Geld gewechselt, kann SIM-Karten kaufen und eben auch die erwähnte Versicherung. Aber Achtung: an den schönen Parkplätzen direkt vor den Verkaufcontainern ist striktes Halteverbot und die Polizei steht schon „Block-bei-Fuß“, bereit um abzukassieren. Einfach ca. 400 Meter weiter fahren, dort ist Parken wieder erlaubt und niemand behelligt uns.

Versicherung

Wir haben uns für eine Kfz-Versicherung des Anbieters NOMAD (hatten wir in Port Kiruk auch schon, aber dort eben keine Wahl, hier schon) entschieden. Warum? Im Büro gab es wenigsten einen Stuhl und kosten tun sie alle das gleiche: 15 Tage kosten Som 15.000,- (= ca. € 35,-), 30 Tage kosten Som 24.000,- (= ca. € 56,-). Da wir definitiv länger als 15 Tage bleiben werden, ist klar, welche Option wir wählen, weil wir nicht unterwegs noch mal ein Büro der Versicherung suchen wollen, wo dann sicher nicht alles so einfach abläuft wie hier. Das Ausstellen der Versicherung dauert fast 1 Stunde und ist für den jungen Versicherungsdienstleister ein steter Kampf erst gegen den PC und dann gegen den Drucker. Aber letztendlich schafft er es.

Kfz-Versicherung Kasachstan, 30 Tage, ausgestellt an Grenzübergang nördlich von Bischek

Geldwechsel

In einem kleinen Büro links von der Tankstelle (etwas unscheinbar) befindet sich das Büro des lokalen Geldwechslers. Praktisch: man kann hier auch noch kirgisische Som wechseln. Dollar und Euro sowieso. Die Kurse sind fair – man wird nicht über den Tisch gezogen.

Weiter geht’s

Die Strasse vom Grenzübergang bis nach Almaty ist in einem echt guten Zustand, man kommt zügig voran und schon bald ist man in der „heimlichen Hauptstadt Kasachstans“, in Almaty.


Ausreise No. 2

Nach Russland (Altai-Region)

Unsere letzte Station in Kasachstan ist Semei, das ehemalige Semipalatinsk, und zwischen 1949 und 1991 eines der größten Atombombentestgelände der Erde. Von Semei bis zur russischen Grenze (hier geht’s zu den Reisetipps Russland) brauchen wir knapp Stunden 2:45, die Strasse ist nicht schlecht, meist gleiten wir gemütlich mit ca. 50 – 60 km/h durch die Steppe.

Das Ausreise-Prozedere

  • An dem verschlossenen Tor vor der kasachischen Grenze stehen keine 10 Autos und ein Reisebus. Das sollte nicht ewig dauern.
  • Nachdem wir über 30 Minuten gewartet haben und sich gar nichts getan hat, fällt uns auf, dass immer wieder Personen zwischen den Fahrzeugen und einem kleinen Häuschen hin und her laufen – erst dachten wir, das sei vielleicht die Toilette, aber dass hier gleich so viele Leute andauernd „auf’s Häuschen gehen“ ist ja auch irgendwie unwahrscheinlich. Also auch mal zum Häuschen.
  • Und es ist wirklich eine offizielle Bude: wie müssen die Reisepässe zeigen und den „car passport“, also den für fast jeden unverständlichen Fahrzeugschein. Der Grenzbeamte trägt welche Daten auch immer in ein kleines Büchlein und wir bekommen die Reisepässe, den „car passport“ und einen winzigen Papierschnipsel zurück.
  • In der Zwischenzeit sind einige der Fahrzeuge durch das Tor gewinkt worden und werden dahinter kontrolliert.
  • Ca. 1,5 Stunden nach unserer Ankunft hier werden auch wir durch’s Tor gewunken und sofort stehen die Zöllner bereit, alles zu kontrollieren – die Blicke sind grimmig, wir befürchten eine lange und strenge Kontrolle.
  • Die Zöllner schauen sich die Wohnkabine keine 30 Sekunden (!!) lang ab, drücken einen Stempel auf den vorhin erhaltenen Schnipsel und schicken uns zur Passkontrolle in das große Gebäude rechts, zweite Türe.
  • Nach einer guten halben Stunde haben wir die Passkontrolle hinter uns, die Immigration Card ist eingezogen, auf dem Schnipsel befindet sich noch ein Stempel und das war’s.
  • An der letzten Schranke müssen wir den dreimal gestempelten Schnipsel abgeben, ein letzter Blick in die Pässe und wir haben Kasachstan hinter und Russland (hier geht’s zu den Reisetipps Russland) vor uns. Geschafft.

Fazit

Man muss ehrlich sein und sagen, dass auch diese Ausreise wunderbar geklappt hat – ok, dauern tut das immer ein bisschen, aber so lange alles irgendwie logisch aufgebaut ist, keine unnötigen Schikanen verbaut sind und die Herrschaften einen nicht einfach ärgern wollen, so laufen die Grenzübertritte immer reibungslos.

Nach nun zwei Ein- und zwei Ausreisen können wir wirklich sagen, dass normalerweise das Prozedere an den Grenzen unproblematisch ist, manchmal dauert es ein wenig länger, manchmal ist man schneller dran. Die Zöllner hätten manchmal gerne ein kleines „Trinkgeld“, aber auch wenn man es nicht leistet, sind sie immer recht nett und machen ihren Job; auch die Bürokratie hält sich in Grenzen.

Am schlimmsten war in Kasachstan – und eigentlich ganz Zentralasien – wirklich mit weitem Abstand die Einreise über den Hafen von Kiruk (Ankunft mit der Fähre aus Baku [Reiseinfos Azerbaijan] über das Kaspische Meer kommend).


Zollvorschriften

Wie für fast jedes Land gehen auch in Kasachstan ein paar Sonderregeln, die aber für den Overlander wahrscheinlich nicht von elementarer Bedeutung sein werden (besonders Punkt 2):

  • technische Geräte müssen manchmal deklariert werden (wir haben das bei zwei Einreisen nie machen müssen; aber besser man ist ein wenig vorbereitet und baut vielleicht an der Grenze ein bisschen Navi-Technik ab und verstaut diese unsichtbar).
  • Die Ausfuhr von Edelsteinen, Schmuck, Pelzen sowie Antiquitäten ist nicht erlaubt.
  • Die Kasachen trinken und rauchen gerne: das findet sich in den Zollvorschriften wieder – erlaubt sind sagenhafte 1.000 Zigaretten, 1,5 lt. Schnaps und dazu noch mal 2 lt. Wein; und das alles pro Person.

Geld und Kreditkarten

Die Einfuhr von Bargeld ist prinzipiell erlaubt und dreistufig gegliedert (Werte jeweils pro Person):

  • bis US-Dollar (oder Gegenwert) 3.000,- gibt es keine Beschränkungen
  • US-Dollar 3.000,- – 10.000,- müssen deklariert und eine Zollerklärung abgegeben werden
  • ab US-Dollar 10.000,- werden neben der Deklaration und Zollerklärung noch ein Herkunftsnachweis fällig

Auf jeden Fall in den größeren Städten kann man inzwischen sehr oft mit Kreditkarte zahlen – man sollte halt die jeweiligen (abhängig vom Kreditinstitut) Auslandsgebühren nicht außer Acht lassen. Je kleiner die Orte, die Läden oder die Beträge, desto eher wird nur Bargeld akzeptiert – cash is king!

Es wird empfohlen Geld NUR bei offiziellen Banken oder Wechselstuben zu wechseln – die gibt es aber auch genug, an fast jeder Ecke. Hierfür empfiehlt es sic,h Euro oder US-Doller in kleineren Stückelungen (5, 10 und 20 – 50er oder gar 100er sind manchmal schon schwer zu wechseln) dabei zu haben – je neuer und druckfrischer die Scheine sind, desto besser.


Diesel

Im ganzen Land gibt es viele und gute Tankstellen, nur gibt es – auch wenn es in Kasachstan saukalt werden kann – angeblich keinen Winterdiesel. Wir haben nie Probleme gehabt an Diesel zu kommen – die Qualität ist gerade noch so ok, wir haben aber nie Probleme damit gehabt.

Quelle: https://www.globalpetrolprices.com/Kazakhstan/diesel_prices/

Und hier noch die aktuelle Übersicht über die globale Verteilung von Schwefel im Diesel.

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Kfz-Versicherung

Wir haben das Thema ja schon kurz in den Punkten „Einreise No. 1 und Einreise No. 2“ angerissen. Fakt ist, dass man für das Fahrzeug in Kasachstan eine Kfz-Versicherung benötigt.

Diese bekommt man eigentlich immer direkt an den Grenzen; die größten und bekanntesten Anbieter sind Nomad (https://nomad.kz – leider nur auf russisch und kasachisch) und Centras (https://cic.kz/en/ – sogar auf englisch).

Wir haben uns jeweils für Nomad entschieden -schlicht weil wir bei der ersten Einreise keine Wahl hatten und bei der zweiten Einreise das Büro von Centras nicht gefunden haben. Nomad ist aber scheinbar auch der größte und bekannteste Anbieter für Versicherungen in Kasachstan. Was die Versicherung dann aber wirklich alles abdeckt, wir wissen es nicht (am besten einfach nichts und niemanden über den Haufen fahren!). Uns ist lediglich aufgefallen, dass die Preise immer gleich sind, egal welches Fahrzeug man hat: 15 Tage kosten Som 15.000,- (= ca. € 35,-), 30 Tage kosten Som 24.000,- (= ca. € 56,-).

Und so schaut ein Versicherungsschein für 30 Tage aus: besorgt an der kirgisische-usbekischen Grenze nördlich von Bischek


Krankenversicherung

Bildschirmfoto 2019-05-06 um 11.00.19Eine gute und zuverlässige Reisekrankenversicherung ist sicherlich unabdingbar – jeder kann krank werden oder gar einen Unfall haben. Zusätzlich zu dem Versicherungsschutz vom ADAC (aber lediglich im Umfang der normalen Plus-Mitgliedschaft), der auch einen Krankenrücktransport per Flugzeug beinhaltet, haben wir uns – wie auch schon auf vorherigen Reisen – für die Auslandkrankenversicherung der HanseMerkur entschieden. Das wirklich Gute an der HanseMerkur ist, dass sie eine Auslandkrankenversicherung mit bis zu 5 Jahren anbieten. Die meisten anderen Anbieter decken immer nur „normale“ Urlaube mit einer maximalen Auslandsaufenthaltsdauer von ca. 6 Woche an. Da sind 5 Jahre schon eine Ansage!

Kosten, Laufzeit und Kündigung

Die Preise richten sich grob nach zwei Faktoren: Versicherungsschutz für weltweite Reisen OHNE Kanada und USA oder eben weltweite Reisen MIT Kanada und USA. Die beiden erwähnten Länder sind sog. Hochpreisländer, dort sind medizinische Behandlungen extrem teuer und somit lässt sich das die HanseMerkur natürlich auch in Form von höheren Prämien zahlen (die haben ja auch das Risiko). Und natürlich die Laufzeit. Hier sind maximal 5 Jahre möglich.

Wir haben diesmal den Versicherungsschutz vorab für 17 Monate abgeschlossen.  Die Versicherung kann aber jederzeit nach der Rückkehr nach Deutschland die Versicherung gekündigt werden – zum Monatsende. Man muss nur nachweisen, dass man wieder in Deutschland ist und hier auch wieder immer noch gesetzlich versichert ist.

Wir haben diesmal pro Person € 59,- Monat für den weltweiten Versicherungsschutz OHNE Kanada und USA bezahlt – und da ist eine ganze Menge dabei (was man ja hoffentlich nie braucht).

Abschluss der Versicherung

Die Versicherung kann man schnell und problemlos online abschließen und zwar hier: Versicherung abschließen. Meist bekommt man den Versicherungsschein und noch ein paar zusätzliche Unterlagen recht zügig per Email, der Versicherungsschutz greift ab gewünschten Datum und nach Bezahlen der ersten Prämie. Fertig. Wir würden empfehlen, den Zeitraum eher länger als kürzer zu wählen, wenn man noch nicht genau weiß, wie lange man unterwegs sein wird. Warum? Die Gewährung des Versicherungsschutzes durch die HanseMerkur ist freiwillig, es besteht kein Anspruch darauf. Und sollte man jetzt auf einer Reise schon ein paar Mal den Versicherungsschutz in Anspruch genommen haben und will dann verlängern, kann es sein, dass die HanseMekur dies ablehnt, da man ja schon recht viele Kosten verursacht hat.


Unterwegs im Land

Prinzipiell lässt sich sagen, dass Reisen mit dem eigenen Fahrzeug in Kasachstan relativ problemlos und einfach möglich ist. Nicht vergessen sollt man, dass Kasachstan ein wahrlich riesiges Land (immerhin das neuntgrößte der Welt) ist und somit die Distanzen teils enorm sind. In diesem riesigen Land leben in Bezug auf die Größe recht wenig Menschen (ca. 18,4 Millionen) womit sich die zivilisatorische Dichte arg in Grenzen hält. Was natürlich auch seine Vorteile hat, weil man meist einfach ein paar hundert Meter von der Strasse in die Weite der Steppe abfahren kann und wunderbar will und einsam campen kann.

Reisepass und Visum

Egal wo und wie man sich in Kasachstan bewegt, und sei es nur ein kurzer Bummel über einen Markt oder durch eine Stadt, man muss immer und überall seinen Reisepass samt Visum (immigration card) für etwaige Kontrollen dabei haben. Das vereinfacht Kontrollen, die Polizei ist schnell zufrieden und man kommt um lästige und kostspielige Diskussionen herum.

Wichtig zu wissen ist, dass die Polizei immer und überall auch ohne jeden ersichtlichen Grund nach den Papieren fragen darf.

Sicherheitshalber auch immer mal ein paar Kopien der Dokumente (dabei) haben – manchmal reicht schon das Zeigen der Farbkopien oder man hat wenigstens ein Backup, falls mal was verloren geht (gerade die winzige immigration card).

Verkehrskontrollen

Sowohl die kasachische Polizei (als offizielles Organ) als auch die einzelnen Polizisten (als nettes Zubrot) haben die „Einkommenskraft“ von Verkehrskontrollen für sich entdeckt. Unserer Erfahrung nach ist es bei derartigen Kontrollen hilfreich so zu tun, als ob man kein, aber auch wirklich kein einziges Wort Englisch spricht und sich ergänzend noch ziemlich doof stellt – aber nicht vergessen: immer nett lächeln, nie aggressiv sein und so zu tun, als ob man kooperativ sei.

Wir sind ein paar Mal kontrolliert worden, meist nur die Papiere und das war’s. Nur ein einziges Mal wurden wir von einer mobilen Streife angehalten, weil wir in den Weiten der Steppe (uns kam seit ca. 1,5 Stunden kein einziges Fahrzeug entgegen) einen uralten, klapprigen und keuchenden Kamaz-LKW überholt haben – dort, wo natürlich Überholen verboten war. Und prompt kommt uns die Polizei entgegen, die uns natürlich gleich raus gezogen haben (und der Uralt-Kamaz wieder an uns vorbei gezogen ist). Die netten Herrschaften baten uns zum Polizeiwagen, es gab sogar ein Video davon und laut einem krakeligen Zettel würde die Strafe über Tenge 80.000,- kosten (immerhin fast € 190,-). Naja, nach genügend Dumm-Stellen und Palaber haben wir die beiden Familien der Polizisten mit einer kleinen „Spende“ unterstützt und durften nach dem „Liegenlassen“ von gerade mal Tenge 2.800,- (ca. € 6,60,-) wieder weiterfahren.

Unsere Empfehlung daher: auch wenn Schmiergeld prinzipiell keine Lösung ist, so ist es gerade bei Polizeikontrollen oft einfacher, fix ein paar Euro zu „spenden“ als den offiziellen Weg mit Protokoll, Fahrt auf die Wache und so weiter zu gehen.

Kriminalität

Für Reisende gilt wie in jedem Land der Erde: ein bisschen Vorsicht, gesunder Menschenverstand und man sollte keine Probleme bekommene. Die Kriminalität in Kasachstan spielt sich eher in Bereichen ab wie Wirtschaft oder Politik, die für Reisende kein direktes Thema sind. Wie schon manchmal erwähnt, ist Korruption ein Thema – da muss einfach jeder für sich entscheiden, wie er damit umgeht.

Taxis

In größeren Städten wird dringend davor abgeraten, inoffizielle Taxis zu benutzten: oft halten die nicht am Ziel an, wenn sie denn überhaupt dahin fahren – angeblich ist das Risiko eines Überfalls groß.

Krisenvorsorgeliste

Das Auswärtige Amt empfiehlt sich bei Reisen nach Kasachstan in die so genannte Krisenvorsorgeliste (https://elefand.diplo.de) einzutragen. Das mag sicher für den ein oder anderen Sinn machen, für Reisende aber kaum, da man sich immer nur für EINEN spezifischen Ort/Stadt eintragen kann, aber NIE für Reisen durch ein Land.

Strassenzustand

Ganz wichtiges Thema. Und leider keine guten Nachrichten. Der Strassenzustand in Kasachstan ist meist erbärmlich, die Strassen eher ein Schlachtfeld. In und um die größeren Städte ist es sogar teils ok, aber gerade auf den endlosen Überlandstrecken ist es oft einfach nur grauenhaft. Oft sind wir mit gerade mal 20 – 40 km/h vorwärts gekommen, es war ein ständiges Umschiffen von tiefen Schlaglöchern.

Lediglich die Strecke von Aqtöbe im Nordwesten des Landes (Nähe Grenze zu Russland) und Schymkent (bzw. im Weiteren Almaty) scheint recht gut ausgebaut und in einem verhältnismäßig guten Zustand zu sein. Wir selber sind hier nicht gefahren, haben dies aber von mehreren Reisenden bestätigt bekommen.

Die wohl einzige gute Strasse Kasachstans. Quelle: Google Maps.

Frischwasser

In vielen Ortschaften sind die Häuser nicht an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen. Um diese aber trotzdem mit Frischwasser zu versorgen, gibt es meist entlang der Srtassen alle paar hundert Meter Brunnen (mit Handpumpe), aus denen Wasser fliest. Es ist kein Grundwasser, sondern Wasser aus der Leitung und der Brunnen halt schlicht ein öffentlicher Entnahmepunkt (immer kostenlos).

Die Hähne/Pumpen sind immer in bisschen unscheinbar, am besten erkennt man die Entnahmestellen an den (in einer ansonsten meist staubtrocknen Umgebung) großen Pfützen am Boden; ein weitere guter Hinweis auf den Standort sind Menschen, die auf Sackkarren riesige Milcheimer (für das Wasser) spaziererfahren.

Klar, an die meisten Wasserhähne passt kein Gardenaanschluss, aber es ist meistens ausreichend, den Schlauch einfach über den Auslauf zu stülpen; wir haben hierfür auch Endstücke (ohne Anschluss auf der einen Seite) sowohl in 1/2-Zoll als auch 2/3-Zoll dabei. So kamen wir fast überall ans kühle Nass und konnten problemlos die Tanks füllen.

Internet / VPN

Das Internet wird in Kasachstan sowohl zensiert als auch teils einfach abgeschaltet (hier ein ganz interessanter Artikel der „Reporters without Borders“: https://rsf.org/en/news/heavy-internet-censorship-kazakhstan); viele Seiten sind schlicht gesperrt, so z.B.  Facebook, Instagram oder auch Wikipedia. Viele Hotels, Shopping Center oder Ähnliches bieten W-Lan an, oft auch ohne Passwortschutz. Das ist zwar bequem, man sollte aber trotzdem immer einen sicheren Proxy-Server (VPN) benutzten.

Was ist VPN?

VPN steht für „private virtual network“. Letztendlich „tarnt“ das VPN-Programm dem lokalen Server einen falschen Standort vor. So kann man in den Einstellung der VPN-Programme seinen vorgetäuschten Standort wählen, z.B. Nürnberg oder auch Rio de Janeiro und so glaubt der lokale Server in Kasachstan, man sei auch an diesem Ort. So lassen sich alle gesperrten Internetseiten problemlos öffnen und benutzen.

ExpressVPN

Bildschirmfoto 2019-05-06 um 13.49.30Für den Computer haben wir das Programm Express-VPN genutzt. Das ist einfach in der Handhabung und lässt sich recht intuitiv bedienen. Kostet aber. Je nach ausgewähltem Angebot (Dauer, Umgang) so zwischen € 7,- und € 13,- und muss als Programm auf den Computer geladen werden. Mehr Infos unter https://www.expressvpn.com/de.

BetternetVPN

Für die Smartphones haben wir einen anderen Anbieter gewählt: Betternet VPN. Von der App gibt es eine Gratisversion, die schon nicht schlecht ist (gilt aber leider nur für 7 Tage), die Premiumversion für € 11,99,- ist dann richtig gut. Mehr Infos unter https://www.betternet.co.

Kostenlose VPN-Provider

Oft und viel haben wir über das kostenlose Programm VPN 360 gelesen und es auch probiert. Bei uns hat das irgendwie nicht geklappt, aber es heißt ja auch „nicht die Sache ist doof, sondern der Benutzer“.

Der Markt gibt viele kostenlose VPN-Programme her, wir empfehlen einfach (und das gilt auch für die Bezahl-Versionen), sie zu Hause auszuprobieren; dabei stellt jeder schnell fest, was einem taugt und was nicht.

Fazit

Ob die Bezahl-Versionen jetzt besser oder schlechter sind, dass können und wollen wir nicht entscheiden – uns hat bei BetternetVPN und ExpressVPN einfach die Benutzeroberfläche besser gefallen.

Telefonie / mobiles Internet

Der mit Abstand größte Anbieter von Handytelefonie und mobilem Internet in Kasachstan ist Beeline (links nur auf kasachisch oder russisch). Prepaid-Karten bekommt man an vielen Verkaufsstellen, am besten jedoch in Beeline-Shops. Generell sind die Prepaid-Karten einnfach zu erhalten, aber klar, man muss sich mit Reisepass und immigrtaion card registrieren. Aber das ist ja inzwischen in allen Ländern der Erde so.

Auch wenn man dann über das Smartphone online ist, hin und wieder, je nachdem, wo man gerade surft – die VPN-App nicht vergessen, sonst liest der Staat mit.

Antrag für eine prepaid-Karte von Beeline


Nützliche Adressen / Koordinaten

Tankstelle

  • Nähe Beineu: das ist wirklich die letzte Tankstelle vor Usbekistan. Auf den Karten ist zwar direkt an der Grenze noch eine weitere Tankstelle eingezeichnet (GPS: N 45° 02′ 09.98″ E 55° 44′ 14.98″), die hat aber NUR Benzin und selten offen. Jene bei Beineu hat Diesel und Benzin und angeblich 24 Stunden am Tag geöffnet. GPS: N 45° 18′ 23.4″ E 55° 9 21.1″

Grenzübergänge

  • Beineu (Kasachstan): ca. 80 km östlich der „Stadt“ befindet sich der Grenzübergang nach Usbekistan mitten im Nirgendwo, (hier geht’s zu den Reisetipps Usbekistan). GPS: N 44° 54′ 41.6″ E 55° 59′ 56.2″
  • Semei: nördlich der Stadt befindet sich der Grenzübergang nach Russland, (hier geht’s zu den Reisetipps RusslandGPS: N 51° 12′ 30.13″ E 81° 06′ 54.02″

Einkaufen

  • Almaty: der große Supermarkt „InterFood“ im Zentrum der Stadt ist ein wahres Paradies für Liebhaber von Edeka-Produkten: es gibt hier alles vom Almkäse bis zu Schwarzwälder Schinken, vakuumverpackt und lecker. Nicht ganz günstig, für europäische Produkte sicher die beste Adresse Almatys. GPS: N 43° 15′ 40.3″ E 76° 57′ 31.0″
  • Almaty: „Green Bazaar“ im Zentrum der Stadt: riesige Markthallen, wenig hübsch, aber tolle Auswahl an frischem Gemüse und Obst. Montags geschlossen. GPS: N 43° 15′ 49.0″ E 76° 57′ 17.5″
  • Almaty, Dostyk-Plaza: großes, modernes Shopping-Center im Norden der Stadt, viele westliche Shops, ein toller Food-Court und einem gut sortierten, wenig preiswerten Supermarkt im Erdgeschoss. GPS: 43° 13′ 59.8″ E 76° 57′ 24.5″
  • Almaty: der „Mega-Center“ macht seinem Namen alle Ehre – es gibt kaum was, was es hier nicht gibt, viele westliche Marken, nette Atmosphäre. GPS: 43° 12′ 9.2″ E 76° 53′ 30.9″

Restaurants

  • Almaty: neben dem Dostyk-Plaza Shopping-Center im Norden der Stadt ist der wohl beste Burger-Laden ganz Kasachstans, das „Smug“: hier gibt es sagenhafte Burger, eine echte Wohltat nach so viel Steppe und Hammelkopfsuppe… GPS: 43° 13′ 59.8″ E 76° 57′ 24.5″
  • Almaty: das gemütliche „Travellers Coffee“ etwas abseits des Zentrums bietet guten Cafe/Capuccino an, man kann nett drinnen und draußen sitzen. GPS: N 43° 14′ 41.5″ E 76° 56′ 47.8″

Stellplätze

  • Almaty, Gorki-Park: bewachter Parkplatz, Tenge 3.000,-/Nacht, zentral gelegen, ruhig und nett. Wir persönlich waren nicht dort, Freunde von uns jedoch und waren ganz angetan. GPS: N 43° 15′ 34.3″ E 76° 57′ 53.6″
  • Kabanbay nördlich Almaty: kurz hinter dem Ort ist auf der linken Seite ein großer Parkplatz mit vielen Bäumen, also viel Schatten. Der Platz ist ok, für kasachische Verhältnisse recht wenig Müll, ca. 50 Meter von der Strasse entfernt. Gut für eine Nacht auf dem Weg von Almaty in Richtung Semei. GPS: N 45° 51′ 40.3″ E 80° 36′ 1.5″
  • Ayagoz: südlich des kleinen Ortes, etwas abseits der Strasse liegt dieser schöne und ruhige Platz direkt an einem Fluss. Schräg gegenüber befindet sich ein Bauernhof – der Bauer ist durchaus interessiert und schaut schon gerne mal vorbei, aber unproblematisch. GPS Platz: N 47° 50′ 28.9″ E 80° 33′ 51.1″ – GPS Abzweig von Strasse: 47.8319313 80.5631009
  • Arschaly: guter, ebener Platz auf einer Wiese links unterhalb der Strasse, rechts an der Strasse gäbe es auch großen Parkplatz, der aber total verhüllt war. Der Platz auf der Wiese ist schön, nachts ruhig. GPS: N 48° 30′ 37.5″ E 80° 37′ 21.9″
  • Charsk: nördlich der Ortschaft geht links ein kleiner Feldweg in die Wiesen ab. Der Platz liegt mitten auf der Wiese, kein Schatten, Strasse in Seh- und Hörweite. GPS: N 49° 41′ 44.7″ E 80° 59′ 2.7″
  • Semei, am Fluss: sehr schöner Platz direkt am Fluss Irtysch, viele Bäume, viel Schatte, dazwischen große Grasflächen. Zufahrt etwas tricky, aber auch für große Fahrzeuge kein Problem. Abends und am Wocheneden kommen gerne ein paar Einheimische zum Baden und Picknicken vorbei. Nach der dritten Nacht dort haben ein paar zugekiffte Halbstarke auf dicke Hose gemacht – wir sind dann gefahren. Trotzdem ein empfehlenswerter Platz. GPS: N 50° 21′ 53.8″ E 80° 20′ 13.1″ – Zufahrtskoordinaten: 1.) Abzweig von Hauptstrasse N 50.34072 E 80.32793 und 2.) Spitzkehre zum Fluss hinab: N 50.36339 E 80.33647
  • Semei, Truck-Stop: südlich des Ortseingangs gegenüber einer großen Tankstelle liegt dieser zwar nicht schöne, aber erstaunlich ruhiger Truck-Stop direkt an der Strasse. In der einen Ecke befindet sich eine kleine Kfz-Werkstatt, super LTE-Empfang. GPS: N 50° 21′ 12.5″ E 80° 16′ 52.8″

Frischwasser

  • Shingoza: etwas neben der Strasse steht ein Pump-Wasserhahn (unscheinbar, auf Pfützen achten); mal kam Wasser, mal keines. GPS: N 47° 44′ 27.8″ E 80° 38′ 50.0″
  • Ayagoz: auch eine gute „Wassertankstelle“, etwas abseits der Hauptstraße, kleiner Brunnen mit Metalstange (Pumpe), Hebel immer nach unten gedrückt halten, Wasserdruck ok. GPS: 47° 57′ 33.8″ E 80″ 25′ 33.9″

Werkstatt

  • Almaty: lizensierte MAN-Werkstatt in einem Vorort von Almaty, gut zu erreichen, super Service. Es gibt zwei Mitarbeiter, die Englisch sprechen, Oleg ist der Serviceleiter und extrem hilfsbereit und kompetent. Wir haben hier den Ladeluftkühler gewechselt bekommen (Ersatzteile kamen aber per Luftfracht aus Deutschland). Absolut empfehlenswert, bitte Grüße an Oleg ausrichten! GPS: N 43° 17′ 12.62″ E 76° 55′ 20.52″

Literatur

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Erika Fatland hat mit ihrem Reisebericht durch die ehemaligen Sowjetrepubliken, den heutigen Stan-Ländern ein ebenso unterhaltsames wie informatives Lesevergnügen geschrieben.


Reiseführer

Obwohl Kasachstan ein enorm großes Land ist, so gibt es außer endloser und teils grandioser Natur nicht wirklich viel, was den Titel „klassische Sehenswürdigkeit“ verdient – entsprechend mager ist auch die Auswahl an Reiseführern.

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Der Reiseführer aus dem Trescher-Verlag ist der einzige wirkliche Reiseführer über das Land – besser macht es ihn deshalb aber auch nicht. An vielen Stellen sind die Angaben ungenau, teils fehlerhaft und nicht wirklich gut recherchiert. Bedingt empfehlenswert.


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Diese Ausgabe vom Lonely Planet ist von 2018, wir waren noch mit der 2014er-Ausgabe unterwegs, die sich jedoch oft als gute Planung- und Orientierungshilfe dargestellt hat. Letztendlich ist es der einzige „vernünftige“ Reiseführer für diese riesige Region – braucht man nicht extrem viel Info, so reicht dieses Buch im Gepäck. Nur auf Englisch erhältlich und für Kasachstan sicher die beste Wahl.


 

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Gutes Buch mit sehr, sehr viel Informationen über Kultur, Baudenkmäler und Architektur der Stan-Länder. Hier kann man echt noch was lernen…ok, das Kapitel über Kasachstan ist nicht lange, aber dafür gut.


Kartenmaterial

Neben den gängigen digitalen Karten für Quo Vadis 7 und maps.me hatten wir natürlich auch Papierkarten dabei.

 

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Wirklich gute, geografische/topografische Karte von Kasachstan. Der gesamte Kartenabschnitt deckt auch noch Kirgistan, Tadschikistan, Usbekistan und Turkmenistan ab. Maßstab: 1:3 Mio.


 

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Die Karten von Reise Know-How sind eigentlich immer gut. Die Karte über Kasachstan im Maßstab 1:2 Mio. ist sehr übersichtlich gestaltet, einziger (kleiner) Nachteil ist, dass die Karte zweigeteilt ist auf Vorder- und Rückseite – das macht manchmal den Überblick etwas schwer. Das reißfeste Material ist wirklich nicht tot zu bekommen. Als Landkarte für Kasachstan wahrscheinlich das Beste, was der Markt hergibt. Wirklich empfehlenswert.


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Sehr gute Karte, deren größter Vorteil ist, dass das gesamte Land Kasachstan auf einer Seite ist (Rückseite: Ortsregister), was einen tollen Überblick über Kasachstan ermöglich. Mit dem Maßstab von 1:2 Mio. ist es der gleiche wie bei der Reise Know-How Karte oben, der Detailgrad ist aber nicht so gut ausgeprägt wie bei der Reise Know-How Karte. Tolle Übersichtskarte.


Feedback (erwünscht)

Dinge ändern sich, immer wieder. Wir haben uns viel Mühe gegeben, die oben angeführten Informationen sorgfältig zusammen zu tragen. Dennoch spiegeln diese nur unsere Erfahrungen wieder. Sollte sich irgendetwas geändert haben, neuere/aktuellere Informationen verfügbar sein, so würden wir uns sehr über Post von euch freuen. Je mehr Informationen wir hier sammeln können, desto aktueller, hilfreicher ist es für alle Traveller – schließlich sind gute Informationen schon fast die halbe Miete.

Also, wer Ideen, Erfahrungen und Hinweise zu Korrekturen (mit-)teilen will, hat über das Icon unten die Möglichkeit, uns eine Email zu schicken (zu gewinnen gibt es aber leider Nichts…).

 

… und ab geht die Post. Wir sagen schon mal Danke für euer Feedback, Änderungen und/oder Anregungen!