Reisetipps Azerbaijan

 

Reisetipps Azerbaijan

Allgemein

Alle Informationen sind, falls nicht anders angegeben per Stand 05/2018.

Das wirklich winzige Land Azerbaijan (oder auch Aserbaidschan geschrieben) an den Ufern des größten Sees der Welt, dem Kaspischen Meer, ist spätestens seit der Austragung des Eurovision Song Contest 2012 ein bisschen bekannter. Auf die globale Bühne medialer Präsenz hat es Baku, die Hauptstadt Azerbaijans, seit 2016 geschafft: seitdem gastiert einmal jährlich in der Altstadt der riesige Zirkus der Formel 1.

Für viele Reisende ist Azerbaijan sicher nur ein Durchgangsland – auch für uns war es das. Da wir das Visum für Turkmenistan (Reisetipps Turkmenistan) nicht bekommen haben, blieb uns nichts anderes übrig, als vom Iran (Reisetipps Iran) aus nach Azerbaijan zu reisen und mit der Fähre von Baku (bzw. Alat, ca. 80 km südlich von Baku) aus über das Kaspische Meer nach Kasachstan (Reisetipps Kasachstan) zu schippern.

Eigentlich eine schnelle (und leichte) Übung – so dachten wir. Letztendlich waren wir aber dann doch 7 Tage dort, hauptsächlich in der Hauptstadt Baku, wo wir mal wieder ein bisschen Stadtleben genossen haben.

Die Reise mit der Fähre ist berüchtigt, noch berüchtigter aber ist das gesamte Prozedere, überhaupt erstmal auf die Fähre zu kommen. Da ist nicht einfach Ticket buchen, hinfahren, Boarding und los geht’s. Nein, das ist eher wie Suche nach der Nadel im Heuhaufen…


Visum

Seit Jahren steigen die Besucherzahlen (Stand 2017: ca. 2,7 Mio.) in Azerbaijan. Wahrscheinlich aus diesem Grunde ist es inzwischen sehr einfach, ein Visum für Azerbaijan zu bekommen: es gibt nur noch eVisa, alles online, keine Behördengänge mehr. Hier geht es zum Visaantrag oder direkt über https://evisa.com.az/apply.

Der Prozess ist eigentlich wirklich einfach, man kann nicht viel falsch machen.

Aus unerfindlichen Gründen ist manchmal der online FAQ-Bereich zwar aufrufbar, die einzelnen Reiter zu den Fragen öffnen sich jedoch nicht (am Rand erscheint ein Ketten-Symbol). Da hilft aber gerne der online Consultant, der dann sogar Fragen beantwortet ohne dass man angemeldet ist.

Zu Beginn des Antragsprozesses hat man noch die Möglichkeit zu wählen, wie schnell man das Visum benötigt: Standrad (1 – 3 Werktage) oder dringend (3 – 5 Arbeitsstunden). Die dringende Bearbeitung kostet aber auch mehr als doppelt so viel (siehe Bild oben) und ist eigentlich unnötig, außer man steht schon an der Grenze.

Sofort nach der Eingabe seiner Daten und der Email-Adresse erhält man ein Email mit der Bitte, sowohl die Email-Adresse zu bestätigen als auch den Beantragungsprozess final in Gang zu setzen.

Wenn man sich dann durch alle Klicks durchgearbeitet hat, wird die Zahlung bestätigt.

Und je nach gewählter Bearbeitungsgeschwindigkeit erhält man nach entsprechender Zeit eine Email mit einem Download-Knopf zum Herunterladen des erteilen Visums.

Und so schaut das Visum dann aus, welches lediglich an der Grenze vorgezeigt werden muss – der rote Stempel ist der Ausreisestempel aus Azerbaijan, somit ist das Visum für eine etwaige weitere Einreise ungültig gestempelt.

Scan


Registrierung in Azerbaijan

Will man sich länger als 10 Tage in Azerbaijan aufhalten, muss man sich bei den offiziellen Stellen (Staatlicher Migrationsservice) registrieren. Sofern man in einem Hostel oder Hotel ist, machen die das – ist man aber campend in der Wildnis unterwegs, muss man sich selber darum kümmern.

Hier mal ein paar Telefonnummern, die dabei helfen. Achtung: mit „stateless“ sind alle Nationalitäten außer der azerbaijanischen gemeint. Als echter Staatenloser hätte man ja gar kein Reisepass…


Region „Republik Bergkarabach“

Die so genannten Republik Bergkarabach ist ein ewiger Zankapfel in Azerbaijan. Fakt ist, dass so gut wie niemand der Weltgemeinschaft (und geschweige denn Azerbaijan) die Unabhängigkeitserklärung der „Republik Bergkarabach“ vom  2. September 1991 anerkennt. „Bergkarabach gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, ist aber seit dem Ende des Bergkarabachkonflikts 1994 de facto selbständig“ sagt Wikipedia dazu. Die Region wird heute hauptsächlich von Armeniern bewohnt, aber auch der Staat Armenien erkennt die Region nicht als selbständig an. Also, man merkt schnell, die Situation ist verzwickt.

Das Auswärtige Amt schreibt zu eventuellen Voraufenthalten in der Republik Bergkarabach folgendes:

Reisenden, deren Pässe Visa und/oder Einreisestempel der sogenannten „Republik Bergkarabach“ enthalten, wird kein Visum für die Einreise nach Aserbaidschan erteilt. Diese Regelung wird grundsätzlich auch angewandt, wenn aserbaidschanische Behörden auf anderen Wegen Kenntnis von Reisen in die sogenannte „Republik Bergkarabach“ sowie in und durch die umliegenden besetzten aserbaidschanischen Gebiete erhalten.“


Benötigte Unterlagen / Dokumente

Für Reisen nach Azerbaijan mit dem eigenen Fahrzeug braucht man ein paar Unterlagen /Dokumente:

  • Reisepass: muss bei Einreise mindestens noch 6 Monate gültig sein
  • Internationaler Führerschein
  • Internationaler Fahrzeugschein
  • Nationaler Führerschein
  • Nationaler Fahrzeugschein
  • Ein Carnet de Passages für das Fahrzeug wird nicht benötigt, aber es hilft bei den Formalitäten (siehe unten „Einreise“). Extra besorgen würden wir uns jetzt keines, aber wenn man es eh im Gepäck dabei hat… (wie und wo man ein Carnet de Passages bekommt ist z.B. unter den Reistipps Iran beschrieben)


Einreise nach Azerbaijan

Der einzige Weg vom Iran (Reiseinfos Iran) nach Azerbaijan führt über Teheran, Quazvin und Bandar Anzali in das iranische Grenzstädtchen Astara (Die Zufahrt zum Grenzgelände befindet sich etwas versteckt. GPS: N 38° 26′ 2.5″ E 48° 52′ 52.0″). Die Fahrt am Kaspischen Meer entlang ist schön, die Vegetation oftmals wie im Urwald.

Nachdem wir auf der iranischen Seite des Grenzflusses Astarchay „entlassen“ worden sind, blicken uns Chomeini und Khamenei ein letztes Mal hinterher. Goodbye Iran – Welcome to Azerbaijan. Über eine enge und extrem streng bewachte Brücke geht es nach Azerbaijan rüber. Da sind wir nun.

Das Einreise-Prozedere

Nur so viel vorweg. Manchmal ist es gut nicht zu wissen, was auf einen zukommt. Nachdem das mit dem Visum so easy peasy war, dachten wir irgendwie (und fälschlicherweise), dass dann auch sicher die Einreise ganz locker von statten geht. Pustekuchen.

  • Mit dem Überqueren des Grenzflusses und somit der Grenze sind wir also in Azerbaijan angekommen. Sogleich kommt auch schon der erste Kontrollposten. Ein kurzer Blick in die Pässe und auf die Visa und werden wir auch schon weiter geschickt.
  • Jetzt muss man mit dem Fahrzeug zwischen zwei hohen gelben Stahlstangen durchfahren (recht eng), überall sind Kameras, Lichter und Scanner. Wichtig: ganz, ganz langsam zwischen den Stangen und mit gehörig Abstand zum Vordermann durchfahren. Ist man a.) zu schnell (alles über Schrittgeschwindigkeit) und b.) zu nah am Vordermann dran, muss man später alles rückwärts noch einmal machen (macht wenig Spaß und ist mühselig – wir sprechen da aus Erfahrung), weil das Kennzeichen des Fahrzeuges auf den Fotos nicht zu erkennen ist.
  • Ab jetzt immer eher rechts halten, durch ein recht großes „Grenzhäuschen“ einfach durchfahren; weiter vorne rechts ist vor einem Gebäude eine lange Sitzbank, dahinter ein Gebäude – dahin geht es.
  • In dem Gebäude ist die Passkontrolle. Entsprechend viel los ist hier. In aller Ruhe werden unsere Pässe geprüft, angeschaut, fotokopiert, geprüft, angeschaut, weitergereicht, angeschaut, geprüft und so weiter. Nach einer Ewigkeit erhalten wir endlich die Pässe zurück – samt Einreisestempel. Achtung: mit dem Pass bekommt man einen winzigen Papierstreifen, auf dem steht, dass man sich ab einer Aufenthaltsdauer von mehr als 10 Tagen in Azerbaijan registrieren muss – und wo. Weil der winzige Zettel so praktisch ist, haben wir ihn gleich mal verloren.
  • Im selben Raum, an einem kleinen Schreibtisch, sitzt eine junge Dame, azerbaijanische Grenzbeamtin vom Typ „Domina“ und so geht es jetzt auch weiter. Rückfragen sind ab jetzt nicht mehr geduldet, absoluter Gehorsam wird verlangt. Falls nicht, ja, falls nicht, kann das dauern mit dem Bearbeiten der Formalitäten für den temporären Import des Fahrzeuges.
  • Prinzipiell wird für die Fahrt mit dem eigenen Fahrzeug nach Azerbaijan KEIN Carnet de Passages verlangt. Aber es ist ungemein hilfreich es zu haben, weil die Beamten weder die nationale Zulassungsbescheinigung noch den internationalen Zulassungsschein verstehen (wollen?). Im Carnet dagegen sind alle relevanten Daten des Fahrzeuges leicht und verständlich (auf englisch) zu entnehmen. Wichtig: das Carnet wird NICHT gestempelt, es dient lediglich der Identifizierung des Fahrzeuges. Die Erfassung des Fahrzeuges dauert dann (sogar im vereinfachten Modus mit Carnet) noch über eine Stunde.
  • Nachdem das Fahrzeug registriert ist, bekommt man von der Dame einen kleinen, fuzzeligen Zettel, den man auf keinen Fall verlieren sollte, der ist ungemein wichtig.
  • Mit diesem Schnipsel geht es zu Fuß zu demjenigen Grenzgebäude, das man vorher „durchfahren“ hat – dort muss man a.) eine Kfz-Versicherung für Azerbaijan erwerben (außer Azerbaijan ist auf der Grünen Versicherungskarte freigegeben) und b.) eine so genannte Einfuhrgebühr des Kfz nach Azerbaijan zahlen; ein Monat (weniger gab es nicht) kosten 69,- AZ-Manat (= ca. € 35,-, Einzahlungsbeleg Bild unten). All die Informationen sind in dem Barcode auf dem Schnipsel (Bild rechts) gespeichert – dass man Versicherung hat, sämtliche Gebühren bezahlt sind und überhaupt alles Wichte zum Fahrzeug (den Schnipsel muss man erst bei der Ausreise wieder abgeben).

    Beleg über Zahlung der Einfuhrgebühr Kfz nach Azerbaijan

    Mit dem Einzahlungsbeleg geht es frohgemut wieder zur „Grenz-Domina“ zurück, die mit strengen Blick nochmals alles kontrolliert, den Schnipsel scannt, prüft und dann geht es endlich weiter zur eigentlichen Zollkontrolle.

  • Für die Zollkontrolle/Gepäckkontrolle gibt es zwei Hallen, in die jeweils Busse oder LKWs passen, in jeder Halle stehen Gepäckscanner und zahlreiche Beamte mit Spürhunden. Erst wird uns Halle A zugewiesen, in die fährt aber just gerade ein Reisebus ein – da müssen jetzt über 40 Passagiere überprüft werden, was dauern kann. So schickt uns „Grenz-Domina“ eben zur Halle B.
  • Wir sind froh, die Dame endlich los zu sein und fahren eben zur Halle B, werden heran (aber nicht hinein) gewinkt und trauen unseren Augen nicht: auch in der Halle steht ein Bus, daneben unzählige Passagiere und mindesten 15 Zöllner. Wir warten. Die Zöllner nehmen es sehr ernst: bei dem Bus wird der Luftfilter demontiert, die Räder müssen von den Achsen, das Reserverad wird gescannt und so langsam machen sich die Herren daran, den ganzen Bus auseinander zu bauen. Bow, das kann dauern.
  • Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt einer der Zöllner auf uns zu und schickt uns wieder zur Halle A zurück – super. Kaum dort hin-rangiert, eilt auch gleich ein weiterer Zöllner herbei, schaut kurz durch die Wohnkabine und keine 2 Minuten später haben wir den Zoll hinter uns. Wir können es kaum glauben.
  • Wir werden angewiesen, zur letzten Schranke zu fahren, dort werden noch einmal alle Papiere (inklusive Schnipsel mit Barcode) kontrolliert, für in Ordnung befunden und endlich, endlich öffnet sich die Schranke und wir sind in Azerbaijan angekommen.

Fazit

Eigentlich ist die Einreise keine große Hürde, es dauert nur ewig, die Kontrollen (gerade des Fahrzeuges) können sehr genau und langwierig sein. Eine Einreise, um zum Beispiel auf direkteren Weg von Norden des Iran nach Georgien zu gelangen, ist sicherlich nicht ratsam – da ist es besser vom Iran aus in die Türkei und eben weiter nach Georgien zu reisen.

„Der Faktor Armenien“

Die beiden Länder Armenien und Azerbaijan verbindet einiges, aber sicherlich keine Liebe oder gar gute Beziehungen. Und das wird sich sicherlich auch in naher Zukunft nicht ändern.

Fakt ist, dass bei der Einreise sehr genau geprüft wird (Einreisestempel, Fragen), ob man denn vorher in Armenien war. Ist dies der Fall, kann es bei der Einreise nach Azerbaijan zu langen Wartezeiten und nervigen Befragungen führen. Und nicht nur das, sogar die Einreise nach Azerbaijan kann verweigert werden. Also, Reiseroute dementsprechend planen. Zu beachten hierbei ist, dass Grenzübertritte weder zwischen Armenien und Azerbaijan, noch zwischen Armenien und der Türkei möglich sind.


Im Land unterwegs

Wir waren nicht viel in Azerbaijan unterwegs. Eigentlich sind wir ja auch nur her gekommen, um mit der Fähre nach Kasachstan überzusetzen. Daher haben wir hier nur ganz wenige Informationen sammeln können.

Strassen

Vom iranischen Astara kommend ist die Strasse bis Alat (ca. 80 km vor Baku, hier befindet sich auch der neue Hafen Baku Port) ist in einem derart grauenhaften Zustand, dass es einen graust. Wir müssen aber auch sagen, dass parallel zu dieser Strasse gerade eine nagelneue Autobahn gebaut wird. Dem Baufortschritt (per 05/2018) nach ist die auch schon recht weit – wir könnten uns gut vorstellen, dass die Autobahn im Laufe des Jahres 2019 für den Verkehr freigegeben wird.

Baku

Baku ist eine tolle Stadt, in der man viel sehen und erleben kann. Der Altstadtkern ist sogar UNESCO-Welterbe, vielleicht ein bisschen zu „schön“ renoviert und rausgeputzt aber trotzdem absolut sehenswert. Die Uferpromenade am Kaspischen Meer ist schön gemacht, man kann hier toll flanieren.

Auch gibt es überall in der Stadt gut sortierte Supermärkte, die größten Ketten sind „Bravo“ und „Fresko“.

An vielen Ecken finden sich nette Cafés, viele im Stil typischer Pariser Cafés, das W-Lan dort ist meist schnell und gut (und das Essen auch).

Formel 1

Kurz vor, während und nach dem Formel 1 Rennen sollte man die Stadt vielleicht meiden, alles ist voll, vieles abgesperrt und die Preise sind stolz. Wir waren ca. 2 Wochen nach dem Rennen dort, da war es wieder ruhig, aber es war noch viel vom Rennen aufgebaut, so dass wir die Strecke ablaufen konnten – ist ganz interessant, wenn man F1-Fan ist.

Internet – VPN

Das Internet ist im Azerbaijan zensiert, viele Seiten sind schlicht gesperrt, so z.B.  Facebook, Instagram oder auch Wikipedia. Viele Hotels, Shopping Center, Bars, Restaurants oder Ähnliches bieten ein offenes W-Lan an, das auch meist wirklich sehr gut und schnell ist.

Aber wie gesagt, viele Seiten sind gesperrt. Dies lässt sich letztendlich nur über die Installation einer VPN-App (Proxy-Server) auf dem Handy und oder dem Laptop umgehen.

Was ist VPN?

VPN steht für „private virtual network“. Letztendlich „tarnt“ das VPN-Programm dem lokalen Server einen falschen Standort vor. So kann man in den Einstellung der VPN-Programme seinen vorgetäuschten Standort wählen, z.B. Nürnberg oder auch Rio de Janeiro und so glaubt der lokale Server in Azerbaijan, man sei auch an diesem Ort. So lassen sich alle gesperrten Internetseiten problemlos öffnen und benutzen.

ExpressVPN

Bildschirmfoto 2019-05-06 um 13.49.30Für den Computer haben wir das Programm Express-VPN genutzt. Das ist einfach in der Handhabung und lässt sich recht intuitiv bedienen. Kostet aber. Je nach ausgewähltem Angebot (Dauer, Umgang) so zwischen € 7,- und € 13,- und muss als Programm auf den Computer geladen werden. Mehr Infos unter https://www.expressvpn.com/de.

BetternetVPN

Für die Smartphones haben wir einen anderen Anbieter gewählt: Betternet VPN. Von der App gibt es eine Gratisversion, die schon nicht schlecht ist (gilt aber leider nur für 7 Tage), die Premiumversion für € 11,99,- ist dann richtig gut. Mehr Infos unter https://www.betternet.co.

Kostenlose VPN-Provider

Oft und viel haben wir über das kostenlose Programm VPN 360 gelesen und es auch probiert. Bei uns hat das irgendwie nicht geklappt, aber es heißt ja auch „nicht die Sache ist doof, sondern der Benutzer“.

Der Markt gibt viele kostenlose VPN-Programme her, wir empfehlen einfach (und das gilt auch für die Bezahl-Versionen), sie zu Hause auszuprobieren; dabei stellt jeder schnell fest, was einem taugt und was nicht.

Fazit

Ob die Bezahl-Versionen jetzt besser oder schlechter sind, dass können und wollen wir nicht entscheiden – uns hat bei BetternetVPN und ExpressVPN einfach die Benutzeroberfläche besser gefallen.


Mit der Fähre nach Kasachstan

Die Fähre von Azerbaijan nach Kasachstan (hier geht’s zu den Reisetipps Kasachstan) genießt nicht gerade den besten Ruf. Wir haben in ähnlichen Blogs von den „schlimmsten Stunden und Tagen im Leben“ gelesen, dass die Fähre teilweise über 24 Stunden kurz vor der Hafeneinfahrt ankere, weil angeblich kein Platz im Hafen war, dieser aber leer gewesen sei. Naja, auf jeden Fall hielt sich unsere Freude ob der Mini-Kreuzfahrt über das Kaspische Meer in Grenzen. Aber lassen wir uns überraschen.

 

17. Mai

Direkt von der iranisch-azeberbaijanischen Grenze fahren wir in den Hafen. Und hier ist schon der erste Knaller: es heißt ja umgangssprachlich immer, dass die Fähre von Baku nach Kasachstan fahre. Tat sie auch. Vor Jahren. Inzwischen ist „Port Baku“ unweit des Örtchens Alat gelegen; gelinde gesprochen am Popo der Welt, bis Baku sind es 80 km. Hier ist außer einem verhältnismäßig winzigen Hafen mit absolut Null Infrastruktur gar, aber wirklich gar nichts.

Die gesamte Hafenanlage ist neu und teils wirkt sie wie aus dem Ei gepellt – bald erfahren wir auch warum. Ein paar Wochen vorher war große Eröffnung und der alleinige Allzeit-Herscher von Azerbaijan hat dieses „leuchtende Musterbeispiel moderner Infrastruktur“ eröffnet. Die meisten Büros sind allerdings nicht nicht fertig, die Arbeit wird aus in der sengenden Sonne kochenden Containern heraus verrichtet.

Büro der „Azerbaijan Caspian Shipping Company“

Um auf das neue Hafengelände zu gelangen, muss man erst einmal durch die Einfahrts- und Sicherheitskontrolle (GPS: N 39° 58′ 43.3″ E 49° 26′ 33.2″): dort wird das Fahrzeug samt Passagieren (Reisepass) erfasst und kurz kontrolliert. Dann darf man rein. Dort hatte man uns auch gesagt, wo wir denn hin müssten, bei der simpel angelegten und kaum fertiggestellten Infrastruktur nicht schwer zu finden. So führt uns unser erster Gang in das Büro der „Azerbaijan Caspian Shipping Company“; dort kann man uns wenig sagen, weder, wann ein Schiff fährt, noch das nächste ankommt. Aber immerhin soviel erfahren wir: „come back tomorrow“ – klingt ja schon mal gut und so gute Nachrichten werden wir die nächsten Tage noch oft bekommen.

Da es schon spät ist beschließen wir, auf dem Hafengelände zu übernachten. Wir reihen uns zwischen Dutzenden von wartenden LKWs ein und machen es uns gemütlich. Das gesamte Gelände ist eingezäunt, beleuchtet und an allen Ecken und Enden videoüberwacht – so „abgesichert“ standen wir schon lange nicht mehr. Tipp: es gibt eine Ecke auf dem Parkplatz (in der Nähe des oben genannten und abgebildeten Büros), in der ausschließlich Diesel befeuerte Kühllasteranhänger (-20°C) parken. Das ist ein ziemliches Dröhnen, also lieber auf den Parkplatz ausweichen, auf dem LKW MIT Hänger stehen – die haben meist Maschinenteile geladen, die nicht gekühlt werden müssen.

Spät am Abend klopft es dann auf einmal an der Tür, ein im John-Wayne-Look gekleideter Wicht steht davor und will eine Parkgebühr kassieren. Kostet Manat 12,-/Nacht (= ca. € 6,-), wofür wir aber auch eine mächtig offiziell aussehende Quittung erhalten.

Quittung Parkgebühr Port Baku

Am nächsten Morgen werden wir ein weiteres Mal im Büro der „Azerbaijan Caspian Shipping Company“ vorstellig. Man kann uns aber immer noch keine Informationen geben außer „come back tomorrow“ oder auch einfach anzurufen (Telefon: +994 55 9999 124) und so beschließen wir kurzer Hand, die Wartezeit nicht hier im öden Hafen sondern lieber in Baku selbst zu verbringen und düsen von dannen. Das ist jetzt zwar für die Jungs an der Einfahrts- und Sicherheitskontrolle ein bisschen ein Problem, aber nach ein paar Telefonaten ist auch das gelöst und wir werden aus dem dem Hafen entlassen.

23. Mai (= Ausreise)

Wir haben ein paar entspannte Tage in Baku verbracht, uns die Stadt angeschaut und manchmal auch einfach „5 gerade sein lassen“. Aber jeden Tag haben wir im Hafen angerufen und nach der Abfahrt der nächsten Fähre nach Kasachstan gefragt und immer wieder die gleiche Auskunft bekommen: „we don’t know, maybe tomorrow – call again tomorrow morning“. Das Spiel haben wir ein paar Tage mitgemacht, bis wir auf die glorreiche Idee kamen, einen Azerbaijaner zu bitten, mal dort für uns anzurufen und schwups, schon wird der Informationsgehalt belastbarer: am 23. Mai nachmittags führe die nächste Fähre. Super. So machen wir uns am 23. Mai  in der Früh auf nach Alat, 80 km entfernt in den Baku Port.

Schritt für Schritt auf die Fähre

  • Gegen 11 Uhr werden wir wieder an der Einfahrts- und Sicherheitskontrolle registriert.
  • Kurz darauf stehen wir wieder im Büro der „Azerbaijan Caspian Shipping Company“; ja ein Schiff fahre heute, aber wegen des momentan Stromausfalles ginge gerade nichts – wir sollen bitte in ca. 30 Minuten wieder kommen. Okay.
  • Eine halbe Stunde später geht’s wirklich weiter: zwei Mitarbeiter der „Azerbaijan Caspian Shipping Company“ umrunden mit Maßbändern bewaffnet mehrmals Aloisius und nehmen genau Maß – das Maß bestimmt den Fährpreis – je länger, desto teurer. Bei uns werden korrekte 8 Meter Länge gemessen, Gewicht egal (seltsam bei einem Schiff).

Preisliste für Fährüberfahrt Azerbaijan nach Kasachstan

  • Zu den Kosten für das Fahrzeug (Wohnmobile sind unbekannt, daher ist man ein Minibus) kommen noch die obligatorischen Kosten von $ 80/Person für einen Platz in einer angeblichen Doppelkabine (die es nie geben wird!). Folglich setzt sich der Gesamtpreis folgendermaßen zusammen:
    • (8 Meter Fahrzeuglänge x $ 80/Meter) + (2 x $80) = ($ 800,-).
    • Zahlbar in US-Dollar ($) und in bar.

„Buchungsbestätigung“ – mit dem Zettel ab zur Bank

  • Mit dem Buchungsbeleg, der auch die Gesamtsumme von 800 $ ausweist, geht es einen winzigen stickigen Container , die lokale Filiale der „Kapital Bank“. Dort zahlen wir die $ 800 in bar ein und bekommen einen Einzahlungsbeleg dafür.
  • Mit diesem Einzahlungsbeleg geht es zurück in den Container der „Azerbaijan Caspian Shipping Company“ und wir bekommen endlich das heiß ersehnte Ticket (samt einer Kopie – die wird noch wichtig) für die Fährüberfahrt. Ab jetzt heißt es warten. Man werde uns sagen, wann es weiter gehe.

 

Bill of Lading: warum hier zwar 0 t Fahrzeuggewicht stehen, der Preis aber über 5 t berechnet wird, ist nicht nachzuvollziehen

  • Gegen 16 Uhr werden wir zu Fuß zum „Border and Customs Check Point 1“ geschickt: an einem langen Schalter sitzen viele Menschen, die sich scheinbar dem Wettbewerb „wer schaut am geschäftigsten, tut jedoch am wenigsten“ verschrieben zu schein haben. Als wir endlich dran sind (sind die einzigen Wartenden) müssen wir die oben erwähnte Kopie der Tickets abgeben und (wichtig!!) den bei der Einreise erhalten Papierschnipsel (siehe oben) mit dem Barcode abgeben. Das Abgeben dieses Schnipsle bedeutet, dass das Fahrzeug offiziell aus Azerbaijan ausgereist ist und ab nun NUR noch auf dem Hafengelände bewegt werden darf.
  • Wieder bei Aloisius heißt es wieder weiter warten. Irgendwann in dem ganzen Prozess müssen wir noch mal $ 40,- Hafengebühr bezahlen.

Quittung Bezahlung Hafengebühr Baku Port

  • Die Zeit verstreicht, nichts geht weiter; eigentlich sollte das Schiff ja am Nachmittag ablegen, aber davon keine Spur. Fahrplan? Egal.
  • Gegen inzwischen 21 Uhr fragen wir dann zum wiederholten Male nach, wann denn endlich was weitergehe und wir werden –  Oh Wunder! – wirklich samt Fahrzeug zum Zoll geschickt. Es ist wieder der „Border and Customs Check Point 1“ wo wir ja schon am Nachmittag waren.
  • Wahrscheinlich weil die hier nicht viele Wohnmobile sehen, ist das Erstaunen ob unseres Fahrzeuges groß und so wird seitens der Autoritäten beschlossen, erst einmal ALLE anderen Lkw abzufertigen – wir sollten bitten warten; quasi als Sahnehäubchen für die Kontrolleure am Ende.
  • Um 23 Uhr endlich werden wir „bearbeitet“. Die Kontrolle vom Fahrzeug ist eher oberflächlich, das interessiert hier scheinbar nicht wirklich, kurz läuft ein Spürhund ums Auto und das war’s. Große, sehr große Probleme aber macht unsere Nationalität und unser Visum. Im Visum steht als Nationalität Germany (was ja auch stimmt). Nur leider kennt das Computersystem des azerbaijanischen Zolls in Baku Port „Germany“ nicht – ist als Land schlicht nicht existent. Nach langem Hin und Her gestattet uns der Zöllner, dass wir uns an seinem Computer mal die programmierte Landesliste anschauen und bald finden wir den Fehler. Germany ist dort im System als „DEU – ALMAN“ hinterlegt. Nun noch ein bisschen Diskutieren, ob „DEU – ALMAN“ auch Germany ist, dann dürfen wir weiter zur Beladungsrampe fahren. Somit sind wir offiziell aus Azerbaijan ausgereist, samt Ausreisestempel im Pass.
  • An der Laderampe warten schon all die anderen LKW auf die Verladung, es darf immer nur ein LKW gleichzeitig an Bord rollen, wo er dann verstaut wird. So lange müssen alle anderen warten. Zu allem Überdruss bleibt dann auch noch eine Schwertransporter mit tonnenschweren Bagger auf dem Anhänger an der Molenkante hängen und alle müssen warten, bis der wieder „geborgen“ ist. Inzwischen ist es 0:30 Uhr.

Die Beladung beginnt.

  • Endlich um 1:30 Uhr sind auch wir dran. Mit einem Lift wird Aloisius auf das Oberdeck (open deck) gehievt. Wir können unser Glück kaum fassen – open deck! Bow, da müssen wir nicht in die Schiffskabine umziehen, sondern können „zuhause“ wohnen bleiben.
  • Um 2.15 Uhr ist Aloisius verzurrt – etwas über 15 Stunden, nachdem wir im Hafen angekommen sind. Wir waren ja das letzte Fahrzeug, was an Bord genommen wurde und so glauben wir, dass es bald los geht.
  • Um 3.30 Uhr fallen wir todmüde ins Bett – das Schiff liegt immer noch im Hafen. Das Ablegen scheint sich zu ziehen.
  • Um 6:00 Uhr kurz schauen, ob unterwegs – nein.
  • Um 7:30 Uhr  sind wir dann aber aus dem Hafen raus und auf hoher See. Ahoi.

In dem Ticketpreis von insgesamt $ 800,- ist ja (rein theoretisch) eine Doppelkinne inkludiert. Mit Fenster und Bad. Mumpitz! Es gibt lediglich 4er- und 6er-Kabinen. Und die sind, als wir an Bord kommen, auch alle schon mit müden LKW-Fahrern belegt, lediglich in einer 6er-Kabine sind noch zwei Kojen frei. Das muss man aber schon mögen, wenn 4 fremde Männer mit einem die Koje teilen, alle schnarchen wie ein Sägewerk unter Vollast und das Prinzip der Dusche (seit Tagen) noch nicht so ganz umrissen haben. Wir sind heilfroh, in Aloisius bleiben zu dürfen! Daher der Tip: darauf achten, dass man auf das „open deck“ kommt. Das ist echt Klasse.

Sollte man aber aus welchen Gründen auch immer in eine Kabine müssen, so unser dringender Tipp: nehmt dünne Schlafsäcke (aus dünner Baumwolle) – die Hygiene ist nicht gerade der Knaller an Bord – und genügend Essen und Trinken mit. Die Auswahl an Essen und Trinken an Bord ist bescheiden, einen Kiosk oder Ähnliches gibt es nicht, das Bordrestaurant gewinnt auch keine Sterne.


Zollvorschriften

Die verschiedenen Zollvorschriften sind immer wieder ein Thema. Auch in Azerbaijan. Aber man muss ehrlich sein, viele davon sind auch für Overlander kein wirkliches Thema (vom Bargeld vielleicht mal abgesehen), trotzdem wollen wir ein paar Sonderregeln hier vorstellen, weil es immer eine ganz gute Idee vermittelt, wie es denn am Zoll zugegen könnte, wonach die Herren (oder Damen) speziell suchen.

  • Devisen dürfen in unbegrenzter Höhe eingeführt werden, müssen jedoch bei der Einreise deklariert werden (bei uns hat niemand danach gefragt). Bei der Ausreise muss man dann den „Rest“ wieder deklarieren und gegebenenfalls die Differenz erklären bzw. nachweisen können (auch bei der Ausreise hat das in unserem Fall niemanden interessiert).
  • Wichtig: die Ein- und Ausfuhr der Landeswährung (Manat) ist verboten – also unbedingt vor der Ausreise alles ausgegeben oder in US-Dollar oder Euro zurückwechseln.
  • Ein ganz interessanter und irgendwie witziger Punkt ist, dass „Gegenstände, die über 50 kg wiegen und einen Wert von über 1000,- $ haben, deklariert werden (1,5 % Zoll)“ müssen – das beträfe ja fast schon jedes Reserverad oder Ähnliches. Auch hierzu hat uns niemand, weder bei der Ein- noch bei der Ausreise, gefragt.
  • Angeblich werden manchmal Waren aus Armenien vom Zoll konfisziert.
  • Es dürfen maximal 125 Gramm Kaviar ausgeführt werden – immer wieder ein wichtiges Thema, hat man ja als Brotaufstrich immer und gerne dosenweise dabei…
  • Die Ausfuhr von mehr als 10 kg Lebensmitteln, welche man in Azerbaijan gekauft hat, ist nicht erlaubt.
  • Die Ausfuhr von „Souveniren“ ist auf einen Maximalwert von US-Dollar 1.500,- begrenzt.
  • Für die Ausfuhr von Antiquitäten und Kunstgegenständen (auch Teppiche) wird eine Genehmigung des Kultusministeriums benötigt.

Diesel

Im ganzen Land gibt es viele und gute Tankstellen, man bekommt ihn ohne Probleme. Die Qualität des Diesels ist sehr gut.

Quelle: https://de.globalpetrolprices.com/Azerbaijan/diesel_prices/

Und hier noch die aktuelle Übersicht über die globale Verteilung von Schwefel im Diesel.

[pdf-embedder url=“https://thehaeusgens.com/wp-content/uploads/2019/05/MapWorldSulphur_March2018.pdf“]


Kfz-Versicherung

Klar braucht man auch in Azerbaijan eine Versicherung für das Fahrzeug. Hier wird dem Reisenden das Thema aber sehr leicht gemacht, es gibt zwei Optionen. Entweder man hat von seiner Versicherungsgesellschaft daheim Azerbaijan (AZ) auf der Grünen Versicherungskarte freigeschaltet bekommen oder man muss sich direkt an der Grenze (im Zuge des Einreise-Prozederes) eine lokale, azerbaijanische Versicherung kaufen.

Grüne Versicherungskarte

Die kleine grüne Karte (oder besser Papierseite) kann jedem Reisenden wirklich viel Geld und Mühe ersparen, sofern er es zu Hause bei seiner Kfz-Versicherung geschafft hat, die entsprechenden Länder frei zu bekommen. Dies ist sicherlich ein bisschen Verhandlungsgeschick, aber letztendlich der Wille zum Entgegenkommen seitens der Versicherung. Es läuft mal so oder so; für Marokko 2017 haben wir z.B. Marokko auch nach endlosen Verhandlungen nicht freigegeben bekommen und mussten uns bei einem externen Dienstleister spezielle für Marokko eine zusätzliche Grüne Versicherungskarte besorgen. Es lässt sich also leider keine Regel ableiten, dass, hat man einmal ein Land freibekommen, das nächste mal auch bekommt.

Mehr Informationen zum System „Grüne Versicherungskarte finden sich auf der Homepage vom Council of Bureau unter https://www.cobx.org/article/3/green-card-system.

Quelle: https://www.cobx.org/highcharts-maps

Azerbaijanische Kfz-Versicherung

Im Zuge der Einreise (siehe oben) hat man ja mal den kleinen Papierschnipsel mit einem Barcode bekommen. Mit diesem Zettel in der Hand geht es in ein Büro in dem man sowohl die Einfuhrgebühr zahlen muss als eben auch die lokale Versicherung kaufen kann (wenn auf der Grünen Versicherungskarte AZ nicht freigegeben ist). Das geht alles recht einfach und unkompliziert.


Krankenversicherung

Bildschirmfoto 2019-05-06 um 11.00.19Eine gute und zuverlässige Reisekrankenversicherung ist sicherlich unabdingbar – jeder kann krank werden oder gar einen Unfall haben. Zusätzlich zu dem Versicherungsschutz vom ADAC (aber lediglich im Umfang der normalen Plus-Mitgliedschaft), der auch einen Krankenrücktransport per Flugzeug beinhaltet, haben wir uns – wie auch schon auf vorherigen Reisen – für die Auslandkrankenversicherung der HanseMerkur entschieden. Das wirklich Gute an der HanseMerkur ist, dass sie eine Auslandkrankenversicherung mit bis zu 5 Jahren anbieten. Die meisten anderen Anbieter decken immer nur „normale“ Urlaube mit einer maximalen Auslandsaufenthaltsdauer von ca. 6 Woche an. Da sind 5 Jahre schon eine Ansage!

Kosten, Laufzeit und Kündigung

Die Preise richten sich grob nach zwei Faktoren: Versicherungsschutz für weltweite Reisen OHNE Kanada und USA oder eben weltweite Reisen MIT Kanada und USA. Die beiden erwähnten Länder sind sog. Hochpreisländer, dort sind medizinische Behandlungen extrem teuer und somit lässt sich das die HanseMerkur natürlich auch in Form von höheren Prämien zahlen (die haben ja auch das Risiko). Und natürlich die Laufzeit. Hier sind maximal 5 Jahre möglich.

Wir haben diesmal den Versicherungsschutz vorab für 17 Monate abgeschlossen.  Die Versicherung kann aber jederzeit nach der Rückkehr nach Deutschland die Versicherung gekündigt werden – zum Monatsende. Man muss nur nachweisen, dass man wieder in Deutschland ist und hier auch wieder immer noch gesetzlich versichert ist.

Wir haben diesmal pro Person € 59,- Monat für den weltweiten Versicherungsschutz OHNE Kanada und USA bezahlt – und da ist eine ganze Menge dabei (was man ja hoffentlich nie braucht).

Abschluss der Versicherung

Die Versicherung kann man schnell und problemlos online abschließen und zwar hier: Versicherung abschließen. Meist bekommt man den Versicherungsschein und noch ein paar zusätzliche Unterlagen recht zügig per Email, der Versicherungsschutz greift ab gewünschten Datum und nach Bezahlen der ersten Prämie. Fertig. Wir würden empfehlen, den Zeitraum eher länger als kürzer zu wählen, wenn man noch nicht genau weiß, wie lange man unterwegs sein wird. Warum? Die Gewährung des Versicherungsschutzes durch die HanseMerkur ist freiwillig, es besteht kein Anspruch darauf. Und sollte man jetzt auf einer Reise schon ein paar Mal den Versicherungsschutz in Anspruch genommen haben und will dann verlängern, kann es sein, dass die HanseMekur dies ablehnt, da man ja schon recht viele Kosten verursacht hat.


Die Überfahrt über das Kaspische Meer

Bei uns auf jeden Fall war das Kaspische Meer die ganze Zeit über spiegelglatt, keine Wellengang, die Sonne hat geschienen, ein leichte Brise wehte und es war eigentlich sehr angenehm. Insgesamt waren wir ca. 36 Stunden unterwegs, auf der kasachischen Seite im Hafen mussten wir nicht auf eine Einfahrtserlaubnis warten,  sondern haben sofort angelegt und waren da. Daher können wir nur sagen: bei uns lief es wirklich super, alles hat gut geklappt und so schlimm, wie wir es in manchem Blog gelesen haben, war es bei uns wirklich nicht.

Letztendlich haben wir die Mini-Kreuzfahrt (fast schon) genossen, uns gut erholt und somit so viel vom Kaspischen Meer gesehen, dass wir mit Fug und recht sagen können: Kaspisches Meer = gesehen!


Nützliche Adressen / Koordinaten

  • Masali Bank nördlich Astara: hier haben wir die erste Bank nach der Grenze gefunden, auf welcher wir Euro in azerbaijansiche Maat wechseln konnten. GPS: N 39° 2′ 3.9″ E 48° 40′ 5.1″
  • Baku Port, Alat: Hier befindet sich die Zufahrt zum neuen Hafengelände von Baku, ca. 80 km außerhalb der Hauptstadt. Parken über Nacht kostet 12,- Monat (= ca. € 6,-). Der riesige LKW-Parkplatz bietet viel Platz, ist sicher und – zweckerfüllend. GPS: N 39° 58′ 43.3″ E 49° 26′ 33.2″
  • Baku, Supermarkt: riesiger Supermarkt mit ebenso riesigem Parkplatz davor. Die Auswahl ist sehr gut, viele russische und türkische Produkte. Ein wirklich toller Supermarkt. Nach dem Iran ein wahrer Genuss. GPS: N 40° 22′ 31.4″ E 49° 56′ 45.3″

Reiseführer

Über das winzige Land Azerbaijan gibt es nicht wirklich viele Reiseführer. Das Beste, was wir gefunden haben, ist der englische Lonely Planet “ Georgia, Armenia & Azerbaijan“ mit vielen guten Tips und Infos – das Kapitel über Azerbaijan umfasst immerhin 67 Seiten.

Wichtig zu beachten: den Lonely Planet gibt es in Azerbaijan NICHT zu kaufen; irgendwo stünde etwas Negatives über den herrschenden Diktator, weshalb das Buch dort indiziert ist.

Bildquelle: www.amazon.de


Feedback (erwünscht)

Dinge ändern sich, immer wieder. Wir haben uns viel Mühe gegeben, die oben angeführten Informationen sorgfältig zusammen zu tragen. Dennoch spiegeln diese nur unsere Erfahrungen wieder. Sollte sich irgendetwas geändert haben, neuere/aktuellere Informationen verfügbar sein, so würden wir uns sehr über Post von euch freuen. Je mehr Informationen wir hier sammeln können, desto aktueller, hilfreicher ist es für alle Traveller – schließlich sind gute Informationen schon fast die halbe Miete.

Also, wer Ideen, Erfahrungen und Hinweise zu Korrekturen (mit-)teilen will, hat über das Icon unten die Möglichkeit, uns eine Email zu schicken (zu gewinnen gibt es aber leider Nichts…).

 

… und ab geht die Post. Wir sagen schon mal Danke für euer Feedback, Änderungen und/oder Anregungen!