Reisetipps Iran

 

Reisetipps Iran

Allgemein

Alle Informationen sind, falls nicht anders angegeben per Stand 05/2018.

Hinweis: letztes Update 05/2019 zum Thema e-Visa und Diesel.

Der Iran, das ehemalige Persien, ist ein ebenso zauberhaftes wie gegensätzliches Land. Im Norden entlang der Küste des Kaspischen Meeres Urwald, im Osten Wüsten, im Süden der Persische Golf. Ein Land zwischen Atomprogramm und althergebrachten Handwerkszünften, zwischen glitzernden Städten und Dörfern aus Lehm, zwischen Tradition und Aufbruch. Die Bewohner blicken auf über 2.500 Jahre Geschichte zurück, Alexander der Große kam hier durch; auf der anderen Seite nach Moderne und Freiheit suchende Jugendliche, gefangen zwischen der Sehnsucht nach Veränderung einerseits und  dem stolzen Festhalten an Erreichtem anderseits.

Iran – Land der Gegensätze

Dieses Land zwischen den Kulturen und selber so reich an Kultur ist faszinierend. Bevor wir selber dort waren, haben wir von befreundeten und anderen Reisenden immer nur das Beste über den Iran, seine Menschen, seine Städte, seine Landschaften und seinen Charme, dem man sich nicht entziehen kann, gehört.

Leider ist das Image vom Iran im Westen nicht wirklich gut. Terror, Totschlag, Bomben und ein Regime, das sicherlich nicht den Friedensnobelpreis gewinnen wird. Aber, und das haben wir im Iran ganz oft gehört, „Iran, it’s ist people, not its regime“ („Der Iran sind seine Menschen, nicht sein Regime“). Auch wird der Iran in westlichen Medien gerne als „hinterwäldlerisch“ dargestellt, wo es zwischen wenig und gar nichts nur Eselskarren gäbe. Nur soviel: alles Humbug!

Der Iran mit seinen tollen, freundlichen, aufgeweckten und neugierigen Menschen ist sicherlich eines der tollsten und spannendsten Länder, die wir bisher bereist haben.

Also auf geht’s und „welcome to Iran!“


Visum

Jeder der in den Iran reisen will, braucht ein Visum. Bis zum 31. Dezember 2018 war der Prozess noch ein wenig kompliziert – wir haben uns dennoch entschlossen hier dennoch auch den „alten“ Weg aufzuzeigen. Man weiß ja nie, wann sich Abläufe wieder ändern.

Seit dem 1. Januar 2019 ist die Beantragung des Visums laut befreundenden Reisenden recht einfach, man bekommt einfach ein e-Visa per Email. Mehr dazu unten unter „Beantragung seit dem 1. Januar 2019“

Beantragung vor dem 1. Januar 2019

  • Zuerst musste man sich über die Homepage des Außenministeriums der Islamischen Republik Iran (http://e_visa.mfa.ir/en/) registrieren und viele Daten ausfüllen, um am des Ende des Prozesses einen so genannten „Verification Code“ zu erhalten. Im Zuge des Antrages konnte man zwischen normaler Bearbeitungszeit und einem Express Visum wählen, wobei das Expressvisum einen Preisaufschlag von 50% innehatte. Den erhaltenen „Verification Code“ musste man über den darüber angegebenen Link (siehe Bild) eingeben. Hiermit wurde der Prozess zur Visabewerbung gestartet. Wichtig zu wissen: wenn man den Verifikation Code nicht innerhalb von 12 Stunden eingibt, die Visabewerbung automatisch vom System gelöscht wird.

  • Wichtig bei der Beantragung war, dass man NIE erwähnt hat, mit dem eigenen Fahrzeug einreisen zu wollen, da (auf jeden Fall damals noch) die Regeln bestand, wer mit dem eigenen Fahrzeug anreist, muss sich auch einer offiziellen, staatlichen Tour anschließen. Wichtig hierbei zu wissen ist, dass wir NIE, weder bei der Einreise mit dem eigenen Fahrzeug noch bei irgendeiner Polizei- oder Militärkontrolle danach gefragt wurden. Auch bei der Visaverlängerung war das nie wieder ein Thema – wir glauben, dass dies einfach ein bürokratischer Schimmel ist, der gepflegt werden will, aber keine Rolle mehr spielt.
  • Auch wurde verlangt, dass man ein Dokument mit seiner geplanten Reiseroute und „gebuchten“ Übernachtungen mit dem Visumantrag einreichen muss. Wir haben die „Reiseroute“ schon in etwa so dargelegt, wie wir auch fahren wollten, die Hotels / Hostels haben wir uns online oder über den Reiseführer von Lonely Planet zusammengesucht. Auch hierzu wurden uns nie, aber wirklich nie wieder Fragen gestellt. Hier mal ein Muster, wie wir das gemacht haben (darf jeder gerne verwenden):

  • Wenig später bekam man erneut ein Email mit dem „Tracking Code“. Mit Hilfe dieses Codes konnte man online immer den Status seines Visaantrages prüfen:

  • Gleichzeit musste man aber nun den Reisepass und die Antragsunterlagen zusammen mit einem frankierten Rückumschlag an die Botschaft oder das zuständige Konsulat schicken. Zusätzlich mussten sämtliche Kosten für das Visum an die iranische Botschaft überwiesen werden (Überweisungsbeleg unbedingt bis zum Erhalt des Visums aufbewahren).
  • Wir haben uns damals aus Zeitgründen für das Expressvisum entschieden und haben die Pässe an einem Samstag an unser zuständiges Konsulat geschickt, Ende derdarauffolgenden Woche waren die Pässe MIT Visum schon wieder bei uns im Briefkasten.

 

Beantragung seit dem 1. Januar 2019

Mit dem Inkrafttreten der neuen Saktionen seitens der USA gegen den Iran und der Kündigung des Atomabkommens hat der Iran seine Visapolitik geändert. Schon vorher wurde übrigens auf der Homepage des iranischen Außenministeriums darauf hingewiesen, dass der Erhalt eines Visums für den Iran und somit das Visum als Kleber im Pass bei eventuellen Reisen in die USA zum Problem werden könne (weil ja jeder der als Tourist schon mal im Iran war in den Augen mancher sofort ein Bösewicht ist, der nur Arges im Schilde führt).

e-Visa beantragen

Hierauf hat der Iran reagiert und seit dem 1. Januar 2019 werden Visa AUSSCHLIESSLICH als e-Visa ausgegeben. Seit diesem Zeitpunkt läuft der gesamte Prozess der Visumbeantragung online über die Homepage des iranischen Außenministeriums  (http://e_visa.mfa.ir/en/). Aktuell beträgt die Gebühr für ein 30-Tage-Visum € 50,-.

Der Prozess scheint recht einfach und ziemlich geradlinig zu sein:

Wir selber haben das neue e-Visa noch nicht probiert, haben jedoch von Freunden schon ein bisschen Feedback bekommen: es scheint so zu sein, dass, wenn man schon mal ein Visum für den Iran hatte, man für ein weiteres Touristenvisum kein offizielles Einladungsschreiben mehr benötigt (wobei ich zugeben muss, dass wir das damals im Januar 2018 auch nicht gebraucht haben…).

Ganz wichtig ist, dass man den Reisepass NICHT mehr an Botschaften oder Konsulate schicken muss. Bekommt man das Visum erteilt, erhält man per Email den positiven Bescheid und das Visum zum Ausdrucken; dieses muss nun bei Einreise vorgezeigt werden und es kommen neuerdings kein Stempel mehr in den Pass. Alles wird auf diesem Ausdruck vermerkt bzw. abgestempelt. Dieses Dokument also nicht verlieren.

Sinn dieser neuen Praxis ist, wie Eingangs erwähnt, dass die Einwanderungsbehörden der USA eben nicht anhand der Stempel / Visa im Pass sehen könne, wo man vorher war (Israel handhabt dies ja inzwischen auch so, da es Länder gibt, die die Einreise evtl. verweigern – z.B. der Iran, sollte man einen israelischen Stempel im Pass haben).

Hat jemand bezüglich des neuen e-Visa neue, weiterführenden Erfahrungen, würden wir uns sehr freuen, wenn ihr uns diese mitteilen würden (Kontaktformular unten) und wir sie hier posten dürften.

Passfotos

Bei den Passfotos (genügend mitnehmen, braucht man oft!) sind die allgemeinen, modernen Standards (ohne Brille, nicht lächeln etc) zu beachten. Eine Besonderheit stellen jedoch die Passbilder für die Damen dar:

  • Für die Beantragung des Visums ist ein Passfoto nach den gängigen Kriterien erforderlich, jedoch OHNE Kopftuch (außer man trägt ein Kopftuch täglich aus religiösen Gründen).
  • Für die Verlängerung des Visums im Iran sind dagegen für die Damen Passfotos MIT Kopftuch von Nöten. Daher unsere Empfehlung: die Bilder schon daheim machen und in genügender Anzahl (5 – 10 Stück) dabei haben.

Benötigte Unterlagen /Dokumente

Für Reisen in den Iran mit dem eigenen Fahrzeug braucht man ein paar Unterlagen /Dokumente:

  • Reisepass: muss bei Einreise mindestens noch 6 Monate gültig sein
  • Internationaler Führerschein
  • Internationaler Fahrzeugschein
  • Nationaler Führerschein
  • Nationaler Fahrzeugschein
  • Carnet de Passages für das Fahrzeug (Beantragung: siehe unten)
  • Großes D-Schild am Heck des Fahrzeuges: 11,5 x 17,5 cm.


Carnet de Passages: Der Reisepass fürs Fahrzeug 

Will man ein im Heimatland weiterhin zugelassenes Motorfahrzeug in das außer-europäische Ausland mitnehmen (temporär) ist in vielen Ländern für die Einfuhr ein so genanntes Carnet de Passage en Douane (kurz “Carnet”) erforderlich. Mit dem Carnet ist ein “Import” des Fahrzeuges möglich, OHNE Einfuhrsteuern zahlen zu müssen, man muss das Fahrzeug im jeweiligen Land nicht zulassen und auch gelten (bis auf wenige Ausnahmen) die Fahrzeugspezifikationen desjenigen Landes, in dem das Fahrzeug zugelassen ist (will z.B. heißen: Zusatzscheinwerfer, die in Deutschland den TÜV haben, in Australien aber nicht zugelassen wären, sind trotzdem erlaubt – naja, mehr oder weniger jedenfalls). Das Carnet soll verhindern, dass Fahrzeuge ohne Gebühren “importiert” werden, später im Land verkauft werden und somit steuerfrei reel importiert wurden. Das Carnet ist somit eine Art Reisepass für das Fahrzeug; bei Einreise wird das Fahrzeug “eingestempelt” und bei Ausreise wieder “ausgestempelt”. Diese Stempel sind extrem wichtig und man sollte immer darauf achten, dass der Zollbeamte richtig stempelt und alle relevanten Felder korrekt ausgefüllt sind.

Das Carnet stellt meißt die im Heimatland ansässigen Automobilclubs aus (in Deutschland nur der ADAC) . Um das Carnet zu erhalten, muss beim Automobilclub eine Kaution in Höhe von (in unserem Fall) xy-% des aktuellen Fahrzeugwertes hinterlegt werden (dient als Sicherheit, dass man das Fahrzeug doch nicht “aus Versehen” im fremden Land verkauft). Bisher kennt der ADAC nur eine Staffelung des Wertes bis € 75.000,- (den Wert kann man selber angeben, muss aber vom ADAC als glaubhaft eingestuft werden). Dieser Art der Kautionsfindung ist für moderne Expeditionsmobile nicht gerade realistisch; in unserem Fall haben wir das Gespräch mit dem ADAC gesucht und uns auf einen höheren Wert geeinigt, der für beide Seiten tragbar war.

Wichtig zu wissen ist, dass entgegen der sonst üblichen Kautionshöhe von 10% für den Iran meist ein deutlich höherer Prozentsatz (bis zu 60%) des aktuellen Fahrzeugwerkes beim ADAC als Kaution hinterlegt werden muss; dies ist entweder über eine Überweisung auf ein, vom ADAC treuhänderisch verwaltetes Konto oder eine Bankbürgschaft möglich. Das Formular der Bankbürgschaft füllt Deine Bank aus (über den mit dem ADAC vereinbarten Wert) und Du oder die Bank schickt das Formular dann an den ADAC.

Das Carnet ist ab Ausstellungsraum immer genau ein Jahr gültig. Ist man länger unterwegs, stellt der ADAC auch so genannte Anschluß-Carnets aus; dieses kostet dann “nur” noch die Bearbeitungsgebühr zzgl. Versandkosten an den Ort, an dem man sich gerade aufhält.

Sobald das Fahrzeug dann wieder in Europa ist (Hafen oder Landesgrenze) muss man das Carnet unbedingt beim Zoll abstempeln lassen – dieser Stempel bescheinigt, dass das Fahrzeug wieder “daheim” ist. Nach Rücksendung des Carnets an den ADFAC erhält man seine (nicht verzinste) Kaution zurück.

Beantragung Carnet de Passages

Die Beantragung des Carnets ist recht einfach, hilfreiche Informationen hierzu und das Antragsformular finden sich auf der Homepage des ADAC oder unter https://www.adac.de/reise_freizeit/ratgeber_reisen/fahrzeug_reisen/carnet_de_passage/


Einreise

Wie eigentlich fast jeder, der mit dem eigenen Fahrzeug in den Iran reisen will, kommt über das türkische Städtchen Dogubayzit (hier geht’s zu den Reisetipps Türkei), welches ca. 40 km vor der Grenze liegt und wo sich das letzte Mal guter, schwefelarmer Diesel tanken lässt (ok, die wissen das und die Preise sind entsprechend, aber der Diesel im Iran (mehr dazu unten) ist wirklich eine fiese Plörre).

Bevor wir in den Iran am Grenzübergang Bazargan einreisen dürfen, müssen wir erst mal aus der Türkei ausreisen – und das dauert länger als gedacht. Mehr dazu in den Reisetipps Türkei.

Nachdem wir also alle Stempel der Türken haben und beim Scan unseres Aloisius nicht Verdächtiges gefunden wurde, stehen wir nun vor dem Tor zum Iran. Auf iranischer Seite des Zaunes hängen hoch oben und überdimensional groß die Konterfeis der beiden Ayatollahs Chomeini (Gesichtsausdruck: grimmig, Status: verstorben) und Khamenei (Gesichtsausdruck: schmunzelnd, Status: lebend) wachsam über das Geschehen. Diese Ayatollah-Duo wird uns ab jetzt lange begleiten.

Das Einreise-Prozedere

  1. Warten vor dem riesigen Tor auf türkischer Seite der Grenze; es werden immer nur eine Handvoll Fahrzeuge von den iranischen Grenzbeamte gleichzeitig „eingelassen“.
  2. Endlich sind auch wir dran. „Welchem to Iran!“  Gleich nehmen sich einige Beamte in zivil unserer an, kontrollieren das Carnet des Passages und gleichen die Daten ab. Tipp: vorher schon mal die Fahrgestellnummer putzen, damit man diese ohne Probleme lesen kann. Der Beamte schreibt hinten auf die entsprechende Carnet-Seite irgendwas in Farsi – was, wissen wir bis heute nicht.
  3. Der Beamte will nun in die Wohnkabine schauen. Ein kurzer Blick und fertig. Das war dann wohl die befürchtete Zollkontrolle.
  4. Jetzt folgt nach Aufforderung des Ganges zum Tourismusbüro der „Maku-Free-Zone“ (eine Art Freihandelszone im Nord-Westen des Landes). Dort werden unsere Pässe samt Visa kontrolliert, wir müssen ein paar Fragen zum geplanten Aufenthalt im Iran beantworten (die Dame am Schalter spricht exzellent Englisch), wir erhalten Informationsmaterial zur „Maku-Free-Zone“ (braucht kein Mensch, ist auch wenig informativ) und einen Notizzettel mit dem aktuellen, staatlichen Wechselkurs (Stand 04/2018: € 1,- = Rial 60.000).
  5. Wir werden nun weiter zur ersten echten Passkontrolle geschickt. In einer kleinen Box sitzt ein recht grimmig drein schauender Zeitgenosse, er macht sich unheimlich viele Notizen, scannt die Pässe und will wissen, wir lange wir gedenken zu bleiben; wir geben 30 Tage an, werden die Visa dann später im Land verlängern (mehr hierzu unten im Thema Visaverlängerung).
  6. Weiter geht’s (zwei Meter) zur nächsten Passkontrolle. Geht alles fix, wir bekommen den ersten Stempel in die Pässe. Leider kann man auf diesem Stempel nichts lesen (verwischt), was später noch um Problem werden wird. Tipp hier: auf sauberen, leserlichen Stempel hoffen (und im Zweifelsfall darauf hinweisen).
  7. Jetzt geht es quer durch den riesigen Raum zum anderen Ende. In der Ecke sitzt an einem wackeligen Tisch  eher unscheinbar ein Herr,  der hier abermals die Pässe kontrolliert und auch das Carnet des Passages, auf dessen Rückseite er neben die bisherigen Notizen in Farsi noch mehr schreibt.
  8. Freundlich werden wir nun an den Schalter Nahe dem Eingang weitergeschickt; hier wird nun endgültig das Carnet des Passages abgestempelt. Yeap, schon wieder eine Hürde genommen. Wir bekommen einen weißen Zettel in die Hand gedrückt mit dem Hinweis, dass wir diesen wir später noch einmal brauchen würden.
  9. Der Beamte am Schalter schickt uns nun wieder nach draußen, zu „Mr. Hussein“, einem älteren Herren in grauem Sakko und mit ernstem Blick. Mr. Hussein überprüft noch einmal Pässe und Carnet des Passages, heißt uns im Iran willkommen und sagte „everything ok, you can go“.
  10. Kaum eingestiegen und froh, die Grenze so einfach gemeistert zu haben, werden wir geben, erneut auszusteigen. Einem Beamten ist eine Antenne (eigentlich für Funk, der jedoch ausgebaut ist, die Antenne aber nicht) aufgefallen. Ob wir Funkgeräte dabei hätten? Nein, das sei eine Antenne für das Radiogerät. Man glaubt uns und wir dürfen das Grenzgelände verlassen.

Fazit

Die Einreise in den Iran ist vollkommen unkompliziert, wir hätten hier durchaus schärfere und langwierigere Kontrollen erwartet. Die Kontrolle durch den Zoll hat keine zwei Minuten gedauert, der Ablauf für die faktische Einreise mit allen Stempeln und das Abstempeln des Carnet des Passages ist gut und sortiert organisiert; man muss halt bisschen hin und her laufen, aber alles unproblematisch. Alle Mitarbeiter waren immer freundlich, jeder wusste genau, wo er uns als nächstes hinschicken muss. In der Summe hat die Einreise auf iranischer Seite eine knappe Stunde gedauert.

Im Dunstkreis der Grenze

Kaum aus dem umzäunten Grenzbereich heraus werden wir sofort von Heerscharen von Geldwechslern belagert. Jeder winkt uns mit dicken Geldbündeln zu, jeder sagt, er habe den besten Kurs. Wir lassen uns erst mal nicht beirren, fahren weiter. Kurz hinter der Grenze (keine 500 Meter) kommt abermals ein Kontrollposten, an welchem wir nun den oben erwähnten weißen Zettel (den wir nach dem Abstempeln des Carnets erhalten haben) abgeben müssen. Ca. 1 Kilometer hinter der Grenze liegt dann auch die Stadt Bazargan, in der es unzählige Geldwechsler gibt. Nach ein bisschen Suchen finden wir einen, der einen guten Kurs anbietet: Rial 65.000 für € 1,- (jetzt muss man sagen, dass war der Kurs, bevor die USA das Atomabkommen gekündigt und neue Sanktionen erlassen haben; heute muss der Kurs astronomisch sein, wir haben von bis zu Rial 250.000,- für € 1,- gehört.)


Ausreise

Der einzige Weg vom Iran nach Azerbaijan (hier geht’s zu den Reisetipps Azerbaijan) führt über Teheran, Quazvin und Bandar Anzali in das iranische Grenzstädtchen Astara. Die Fahrt am Kaspischen Meer entlang ist schön, die Vegetation oftmals wie im Urwald.

Das kleine Städtchen Astara hat nicht viel zu bieten, ist aber sehr aufgeräumt und wie immer im Iran sind die Menschen unheimlich nett und hilfsbereit. Auf Grund der nahen Grenze wirkt es fast ein bisschen „kosmopolitisch“, wenn auch auf kleiner Flamme. Es bieten sich hier noch die Möglichkeiten, iranische Rial in Us-Dollar oder Euro zu wechseln (man sollte aber noch so ca. Rial 1 – 2 Mio. dabei haben, an der Grenze wollen auch noch paar Sachen gezahlt werden), billigen iranischen Diesel zu tanken (in Azerbaijan kostet der Liter Diesel so ca. € 0,3/Liter, das ist zwar teurer, aber dafür ist der Diesel um Lichtjahre besser) und das letzte Mal iranische Köstlichkeiten einzukaufen.

Das Ausreise-Prozedere

Der schwer gesicherte und hoch eingezäunte Grenzbereich zwischen Iran und Azerbaijan ist zwar direkt an der Hauptstraße, trotzdem wirkt die Zufahrt in den Grenzbereich eher wie die Zufahrt zu einem stillgelegten Industriegebiet, so dass man sie gerne erst einmal fast übersieht. Die Zufahrt liegt hier: GPS: N 38° 26′ 2.5″ E 48° 52′ 52.0″.

  1. Rechter Hand der Einfahrt steht eine Art „Häuschen auf Stelzen“. Hier muss man erst mal anhalten und bekommt einen ganzen Stapel bunter Papiere in die Hand gedrückt. Hier werden auch zum ersten Mal die Pässe und das Carnet de Passages kontrolliert (und das kommt noch oft, sehr oft – also immer alle Papiere überall hin mitschleppen).
  2. Mit dem Stapel an bunten Papieren geht’s als nächstes schräg gegenüber zu einem unscheinbaren Haus. Dort sitzen die „Diesel-und Benzin-Kontrolleure“. Mit Holzstäben und Metermaß wird akribisch nachgemessen, wie viel Diesel/Benzin man noch in den Tanks hat (was bei außenliegenden Dieseltanks sehr leicht ist). Nach ein bisschen Schachern einigen wir uns auf glatte 300 Liter. Die Behörden kassieren nun bei Ausfuhr von Diesel die Steuern nach; in unserem Fall waren das Rial 1.400.000,- (= ca. € 20). Man bekommt sogar eine Quittung.
  3. Nun geht es mit dem Fahrzeug weiter: zum Gebäude der „Transitadministration“. Das Gebäude liegt etwas versteckt, je mehr Leute man fragt, wo es denn sei, desto mehr verschiedene Wegbeschreibungen erhält man. Letztendlich ist es ein langgezogenes Gebäude gegenüber des riesigen Holzlagers. Hier wird das Carnet de Passages zwar abgestempelt, aber der mittlere Schnipsel wird noch NICHT entfernt.
  4. Weiter geht es  samt Fahrzeug und aller Papiere um viele Ecken und Gebäude herum zum Zoll. Hier schaut es das erste Mal auch ein bisschen wie ein Grenzübergang aus. Im Zollgebäude wimmelt es von Menschen, wer genau was macht, ist nicht ganz ersichtlich. Hier wird nun auch der mittlere Schnipsel des Carnets entfernt, abermals die Pässe kontrolliert und eigentlich wäre man dann fertig. Aus welchen Gründen auch immer haben wir das Interesse eines auffallend gut gekleideten Herren geweckt, der sich samt Ausweis als Mitarbeiter der Zoll vorstellt: er will noch einmal alle Papiere sehen und ins Auto schauen: unters Bett, in die Schränke, aber alles recht oberflächlich. Kaum sind wieder neben dem Fahrzeug, fängt er an, viele und seltsame Fragen nach unserer politischen Gesinnung, nach dem Regime im Iran oder gar Israel zu stellen. Uns scheint, als dass unser persönlicher Betreuer vom Geheimdienst sich noch persönlich ein Bild von uns machen will – nach 10 Minuten sind wir „entlassen“ und wir dürfen weiter.
  5. Der gut gekleidete Herr winkt uns nun noch in die Reihe für die Ausreise, wir stellen uns hinter vielen LKWs an und warten.
  6. In dem Grenzhäuschen hockt ein schlecht gelaunter Beamter, der sich zwischen Telefonaten und WhatsApp irgendwann gnädig erweist und ewig unsere Pässe kontrolliert, alles mögliche in den Computer tippt, den Pass scannt und dann die gleiche Prozedur noch dreimal wiederholt. Also immer locker bleiben und lächeln.
  7. Letztendlich bekommen wir unsere Ausreisestempel in den Pass und sind nun nach fast 6 Wochen im Land wieder ausgereist.

Der gesamte Prozess der Ausreise ist langsam, aber strukturiert. Alles dauert ein bisschen, aber es sind keine gemeinen Stolperstellen dabei. An Grenzen nehmen es die iranischen Beamten einfach immer sehr genau – lieber ein bisschen Zeit einplanen, aber in 2 – 3 Stunden sollt man durch sein.


Zollvorschriften

Der Iran ist ein muslimisches Land, der Islam steht – auch was die Gesetzgebung anbelangt – an oberster Stelle. Klar, dass sich auch die Zollvorschriften hier anders lesen, als wo anders. Ein paar Dinge sind sicherlich offensichtlich, andere nicht ganz so. Hie mal ein paar Highlights:

  • Im Iran herrscht ABSOLUTES Alkoholverbot; daher ist natürlich auch der Import nicht erlaubt. Wir haben von Spürhunden gehört (gesehen haben wir diese aber nicht), die auf Alkohol abgerichtet sind, daher auch nicht den letzten Schluck Bier ins Bord-Klo kippen….
  • Es darf kein Schweinefleisch – in welcher Form auch immer, auch als Leberwurst – eingeführt werden.
  • Keine Pornografie (und dazu zählt z.B. auch schon die „Brigitte“; einfach jede Art von Modemagazin) oder Drogen.
  • Antiquitäten älter als 30 Jahre dürfen nicht ausgeführt werden.
  • Man darf 200 Zigaretten pro Person mitnehmen.
  • Mobiltelefone dürfen nur mit Genehmigung eingeführt werden. Wir hatten selbstverständlich unsere dabei, da hat nie, weder bei Ein- oder Ausreise, ein Hahn danach gekräht. Wahrscheinlich handelt es sich um einen „toten Paragraphen“.
  • Es darf kein CB-Funk eingeführt werden – wirklich danach geschaut hat aber auch keiner, mal abgesehen von der Antennenproblematik (siehe Einreise oben).
  • Ersatzteile für das eigene KFZ dürfen einen Wert von € 80,- nicht übersteigen – da ist ja jeder Reservereifen schon mehr wert. Hat bei uns nie jemand kontrolliert oder gar danach gefragt.
  • Jede Art von Glücksspiel ist offiziell verboten, dazu gehören auch mitgebrachte Kartenspiele.
  • Es dürfen keine Lebensmittel in Dosen ausgeführt werden.
  • Und ganz wichtig: man darf nur maximal 3 Kg. Kaviar ausführen und zahlen muss man diesen in Devisen.

Geld und Kreditkarten

Im Iran ist das Bezahlen mit Kreditkarten und/oder EC-Karten nicht möglich. Es gibt außerdem im gesamten Iran keine Möglichkeit, von außerhalb (daheim) an Devisen oder Bargeld zu kommen. Daher muss man das gesamte Geld für den gesamten Aufenthalt in bar mit dabei haben.

Wir empfehlen hier einen Mix aus US-Dollar und Euros, jeweils in kleinen Stückelungen (max. $ oder € 50,-). Am leichtesten tut man sich, wenn die Schein möglichst neu sind (bekommt man bei der Hausbank und bei Voranmeldung im Heimatland meist ohne Probleme). Bis zu einem Betrag von Us-Dollar 5.000,-/Person dürfen Devisen ohne Deklaration eingeführt werden.

Es empfiehlt sich gegen Ende des Aufenthalts hin den Bestand an iranischen Rial zu reduzieren, da ein Rücktausch oft nur schwer möglich ist und wenn überhaupt mit hohen Wechselkursverlusten.


Diesel

Das gleich mal vorweg: der Diesel im Iran ist grottenschlecht! Der Schwefelgehalt ist enorm, teils weit über 5.000 ppm/Liter (parts per mililiter) – in der EU ist ein Schwefelgehalt von unter 15 (!!!) ppm/Liter Standard.

Schwefelgehalt Diesel

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Quelle: https://wedocs.unep.org

Tanken im Iran

Was haben wir für Schauergeschichten gehört, dass man im Iran an keinen Diesel käme, sich bei Einreise eine staatliche Dieseltankkarte besorgen müsse und dass angeblich gar keine Diesel-Fahrzeuge einreisen dürften.

Alles Schmarrn: a.) bekommt man als Nicht-Iraner gar keine Dieseltankkarte, b.) gibt es unheimlich viele Tankstellen, an denen auch Diesel verfügbar ist (immer jene, an denen viele, viele LKWs stehen; seht ihr keinen einzigen LKW, gibt’s auch keine Diesel) und c.) wenn jetzt wirklich keine Diesel-Fahrzeuge in den Iran einreisen dürften, dann wäre an der Grenze aber gar nichts los… Für uns war dieses zu bekommen (ähnlich wie bei anderen Reisenden, die wir dort getroffen haben) gar kein Thema.

Was aber stimmt, ist, dass man ohne Tankkarte wirklich keinen Diesel (oder auch Benzin) bekommt. Nur, jeder Tankwart hat diese Karte in seiner Hosentasche und hilft auch immer gerne damit aus. Der Sinn der Tankkarte liegt darin, dass Diesel vom Regime subventioniert wird. Im April 2018 hat der subventionierte Liter Diesel 3.000 Rial (= € 0,05) gekostet. Wir, die den subventionierten Diesel ja nicht bekommen mussten, war es meist genau das Doppelte (6.000 Rial = € 0,1). Nur ein einziges Mal, an einer etwas seltsamen Tankstelle, kamen wir auf einen Literpreis von 9.455 Rial (hey, aber das sind immer noch nur knapp € 0,14; in Deutschland kostet der Liter meist um die € 1,2).

Ebenfalls ganz selten haben wir Diesel nur in begrenzten Quantitäten bekommen, wobei die Obergrenze immer bei mindesten 200 Liter lag – und damit kommt man ja schon mal wieder ganz schön weit.

Per Ende 2018 / Anfang 2019 haben wir von einigen Reisenden die Informationen erhalten, dass Diesel momentan wirklich etwas schwerer zu bekommen sei (den us-amerikansichen Sanktionen sei Dank). Oft durften nur so zwischen 50 und 100 Litern getankt werde, ganz sture Tankwarte haben gar kein Diesel rausgerückt. Eine tolle Hilfe müssen aber die iranischen Trucker gewesen sein, die dann „eingesprungen“ sind und offiziell getankt haben…

Diesel in Kanistern

Wir haben zusätzlich zu den 600 Litern in den beiden Tanks noch einmal 140 Liter in Kanistern (Jerry Cans) dabei gehabt. Offiziell ist die Einfuhr von Diesel zwar nicht erlaubt, bei uns hingen zwei Kanister sogar hinten am Fahrzeug und der iranische Zoll hat dies in keinster Weise moniert. Ursprünglich hatten wir die Idee, den iranischen Diesel mit „gutem“ EU-Diesel zu strecken, haben dies aber nicht gemacht, weil es nicht von Nöten war. Wir haben dann den Diesel lieber für Usbekistan (hier geht’s zu den Reisetipps Usbekistan) aufgehoben (dort dürfen Ausländer keinen Diesel kaufen – hier nur so viel: auch dort gibt es Tankstellen, die uns Diesel verkauft haben).


Visaverlängerung

Der Iran ist ein großes und tolles Land, die Distanzen teilweise enorm. Da reichen 30 Tage ehrlich gesagt nicht. Da hilft nur eins: Visum verlängern. Wir sind am 3. April eingereist und unternehmen am 23. April in Shiraz den ersten Versuch, die Visa zu verlängern.

Im „Immigration and Passport Office“ teilt man uns aber leider zweierlei Dinge mit: 1.) so lange vor Ablauf des Visums können sie unmöglich ein Visum verlängern (wir haben noch bis zu 2. Mai ein gültiges Visum) und 2.) man könne auf dem Einreisestempel mal gar nichts lesen (wir hatten ja über die Qualität des Stempels in der Sektion „Einreise“ geschrieben). Beides doof, aber wir hatten schon gehört, dass die Visumverlängerung immer erst kurz vor knapp möglich ist, hatten aber gehofft, vielleicht Glück zu haben. Zum Problem wird, dass Ende April ein hoher Feiertag ist und es wahrscheinlich davor zu früh ist und danach (sollten wir die Verlängerung nicht bekommen) zu spät, um noch das Land rechtzeitig verlassen zu können.

Unseren zweiten Versuch starten wir am 25. April in Kerman, genau da, wo es heißt, dass die Visaverlängerung am schwersten im ganzen Land zu bekommen ist. Wieder bekommen wir die Verlängerung nicht; wieder mit der Aussage, wir seien zu früh dran. Der nette Herr empfiehlt doch ein paar Tage in die Wüste zu fahren und am 29. April wieder aufzutauchen. Er gibt uns auch gleich noch den Tipp mit auf den Weg, dass wir nicht um 8:00 da sein müssten, da sei de Chef eh noch nicht da und ohne den gehe ja nichts. Danke.

Visa verlängert – der Ablauf

Wie angewiesen sind wir also so gegen 9:00 Uhr auf dem Amt für „Immigration and Passport“, vor der Tür eine ewig lange Schlange. Wir werden einfach vorbei gewinkt, müssen am Empfang Handy und Kameras abgeben (die werden in einem Schließfach weggeschlossen, den Schlüssel bekommen wir mit).

Jetzt und heute bekommen wir von dem Sachbearbeiter auch eine Laufzettel mit den zu erledigenden Dingen:

  • Zuerst müssen wir die Formulare für die Visaverlängerung ausfüllen. Da es diese auch auf Englisch gibt, ist es nicht so schwer

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  • Pro Person und Verlängerung müssen wir auf der Meli-Bank (7:30 – 13:30) je Rial 345.000 (ca. € 5,70) einzahlen und den Beleg mitbringen

 

  • Nach dem Einzahlen auf der Bank geht’s auf zum Copy Shop. Leider steht die Adresse auf dem Laufzettel, nur auf Farsi, doch jedem Passanten, den wir den Zettel zeigen, schickt uns ein Stückchen weiter und ein paar Minuten später stehen wir in einem Mini-Büro mit einem Kopierer. Vorher noch je Verlängerungsantrag ein Passbild daran tackern, damit je zweimal kopieren lassen.
  • Zusätzlich wird noch je eine Kopie des Reisepasses benötigt.
  • Ebenso noch eine Kopie des aktuellen Visums machen lassen (Achtung: MIT Einreisestempel).
  • Alle Kopien kosten dann gerade mal Rial 20.000,- und zum Abschluss bekommen wir noch irgendeinen Zettel mit viel Text auf Farsi, den wir bitte dem Sachbearbeiter auf dem Amt geben sollen. Wir vermuten, es war eine Art „Zertifikat“, dass die Kopien von den Originalen gemacht wurden.
  • Jetzt zurück zum Amt für Visaverlängerung und alle Unterlagen (Einzahlungsbeleg Meli-Bank, zwei Kopien und Original Verlängerungsantrag mit Passbild, Kopie Reisepass, Kopie Visum und natürlich den Reisepass im Original) bei unserem netten Sachbearbeiter abgeben.

Man sagt uns, dass wir um 12 Uhr, also in knapp 2 Stunden, wieder da sein sollen. Sind wir auch und können aus kaum glauben: die Verlängerung ist eingestempelt – noch einmal 30 Tage zusätzlich Iran!

 

Auch den oben genannten Laufzettel wollen wir euch nicht vorenthalten – schließlich war er wirklich extrem hilfreich, wir konnten ihn überall herzeigen und die Leute wussten immer, was wir von ihnen wollen. Einfach, praktisch, hilfreich und zielführend:

Adressen / Koordinaten

  • Shiraz, Immigration and Passport Office: zum Verlängern des iranischen Visums. Sonntag bis Donnerstag 8 – 13 Uhr. GPS: N 29° 36′ 20.1″ E 52° 33′ 40.9″
  • Kerman, Immigration and Passport Office: zum Verlängern des iranischen Visums. Sonntag bis Donnerstag 8 – 14 Uhr.  GPS: N 30° 17′ 22.63″ E 57° 04′ 23.52″
  • Kerman, Melli Bank: hier muss die Visumsgebühr eingezahlt werden. Geöffnet 7:30 – 13:30 Uhr. GPS: N 30° 17′ 17.35″ E 57° 04′ 21.7″

Kfz-Versicherung

Jedes Fahrzeug muss für den Iran eine ausreichende Versicherung haben – diese beinhaltet sowohl Deckung für Sach- als auch für Personenschäden. Vom Prinzip her also wie z.B. in Deutschland. Bei uns wurde an der Grenze nur kurz nach dem Versicherungsschutz gefragt, wir haben diesen in Form der Grünen Versicherungskarte (der Iran war freigegeben) nachweisen können. Freunde von uns haben von ihrer Versicherung in Deutschland auf der Grünen Versicherungskarte den Iran nicht freigegeben bekommen, sie mussten sich vor Ort, direkt hinter der Grenze in Bazargan, eine entsprechende Versicherung besorgen.

Grüne Versicherungskarte

Die kleine grüne Karte (oder besser Papierseite) kann jedem Reisenden wirklich viel Geld und Mühe ersparen, sofern er es zu Hause bei seiner Kfz-Versicherung geschafft hat, die entsprechenden Länder frei zu bekommen. Dies ist sicherlich ein bisschen Verhandlungsgeschick, aber letztendlich der Wille zum Entgegenkommen seitens der Versicherung. Es läuft mal so oder so; für Marokko 2017 haben wir z.B. Marokko auch nach endlosen Verhandlungen nicht freigegeben bekommen und mussten uns bei einem externen Dienstleister spezielle für Marokko eine zusätzliche Grüne Versicherungskarte besorgen. Es lässt sich also leider keine Regel ableiten, dass, hat man einmal ein Land freibekommen, das nächste mal auch bekommt.

Mehr Informationen zum System „Grüne Versicherungskarte finden sich auf der Homepage vom Council of Bureau unter https://www.cobx.org/article/3/green-card-system.

Quelle: https://www.cobx.org/highcharts-maps

Iranische Kfz-Versicherung

In Bazargan direkt hinter der Grenze findet sich eigentlich alles, was der Reisende erst einmal für den Iran braucht: Geld, Essen, Diesel und eben auch Versicherungen. Wir haben, wie gesagt, keine gebraucht, aber Freunde, die gleichzeitig mit uns eingereist sind, haben sich dort durch die verschiedenen Versicherungsbüros gefragt und nach nicht mal 30 Minuten hatten sie die passende Versicherung abgeschlossen und das Dokument in Händen.


Krankenversicherung

Bildschirmfoto 2019-05-06 um 11.00.19Eine gute und zuverlässige Reisekrankenversicherung ist sicherlich unabdingbar – jeder kann krank werden oder gar einen Unfall haben. Zusätzlich zu dem Versicherungsschutz vom ADAC (aber lediglich im Umfang der normalen Plus-Mitgliedschaft), der auch einen Krankenrücktransport per Flugzeug beinhaltet, haben wir uns – wie auch schon auf vorherigen Reisen – für die Auslandkrankenversicherung der HanseMerkur entschieden. Das wirklich Gute an der HanseMerkur ist, dass sie eine Auslandkrankenversicherung mit bis zu 5 Jahren anbieten. Die meisten anderen Anbieter decken immer nur „normale“ Urlaube mit einer maximalen Auslandsaufenthaltsdauer von ca. 6 Woche an. Da sind 5 Jahre schon eine Ansage!

Kosten, Laufzeit und Kündigung

Die Preise richten sich grob nach zwei Faktoren: Versicherungsschutz für weltweite Reisen OHNE Kanada und USA oder eben weltweite Reisen MIT Kanada und USA. Die beiden erwähnten Länder sind sog. Hochpreisländer, dort sind medizinische Behandlungen extrem teuer und somit lässt sich das die HanseMerkur natürlich auch in Form von höheren Prämien zahlen (die haben ja auch das Risiko). Und natürlich die Laufzeit. Hier sind maximal 5 Jahre möglich.

Wir haben diesmal den Versicherungsschutz vorab für 17 Monate abgeschlossen.  Die Versicherung kann aber jederzeit nach der Rückkehr nach Deutschland die Versicherung gekündigt werden – zum Monatsende. Man muss nur nachweisen, dass man wieder in Deutschland ist und hier auch wieder immer noch gesetzlich versichert ist.

Wir haben diesmal pro Person € 59,- Monat für den weltweiten Versicherungsschutz OHNE Kanada und USA bezahlt – und da ist eine ganze Menge dabei (was man ja hoffentlich nie braucht).

Abschluss der Versicherung

Die Versicherung kann man schnell und problemlos online abschließen und zwar hier: Versicherung abschließen. Meist bekommt man den Versicherungsschein und noch ein paar zusätzliche Unterlagen recht zügig per Email, der Versicherungsschutz greift ab gewünschten Datum und nach Bezahlen der ersten Prämie. Fertig. Wir würden empfehlen, den Zeitraum eher länger als kürzer zu wählen, wenn man noch nicht genau weiß, wie lange man unterwegs sein wird. Warum? Die Gewährung des Versicherungsschutzes durch die HanseMerkur ist freiwillig, es besteht kein Anspruch darauf. Und sollte man jetzt auf einer Reise schon ein paar Mal den Versicherungsschutz in Anspruch genommen haben und will dann verlängern, kann es sein, dass die HanseMekur dies ablehnt, da man ja schon recht viele Kosten verursacht hat.


Unterwegs im Land

Reisen im Iran ist entspannt, die Strassen sind zum größten Teil sehr gut ausgebaut, die Infrastruktur ist gut und es gibt viel zu entdecken. Es ist aber sicherlich hilfreich, ein paar „Besonderheiten“ zu beachten.

Kleiderordnung

Im Iran ist die Gastfreundlichkeit umwerfend, Touristen sind überall gerne gesehen. Trotzdem ist es wichtig, bei einem Besuch des Landes ein paar Regeln zu beachten und die Traditionen zu respektieren. Gerade und ganz besonders an religiösen Stätten achten „Bekleidungswächter“ mit Argusaugen über die respektvolle Kleidung der Besucher. Hier ist jede Art von Freizügigkeit ein Tabu.

In den großen Städten wie z.B. Teheran, Isfahan oder auch Shiraz haben sich die strengen Regeln im Lauf der letzen Jahre ein wenig gelockert.

Weibliche Reisende

Frauen sollten im Iran darauf achten, ihre Haar zu bedecken und lange, nicht körperbetonte Kleidung an Armen und Beinen zu tragen. Das Tragen eines traditionellen Tschador wird von Touristinnen nicht verlangt; Ausnahmen bilden manchen religiöse Stätten, hier wird ein Tschador dann aber verliehen.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein Baumwolltuch (oder Leinentuch) zum Bedecken der Haare praktischer ist als ein Seidentuch, das auf Grund seiner glatten Oberflächenbeschaffenheit gerne und oft herunterrutscht. In der Regel können Frauen dieses Tuch recht locker tragen, gerade in größeren Städten ist auch kein Thema, wenn ein paar Haare herausschauen.

Auch wenn man (gerade in Teheran) viele junge Damen in hautengen Jeans sieht, so empfehlen wir doch, darauf zu verzichten: man ist ja zu Besuch und sollte nicht unnötig „provozieren“. Lange, weit geschnittene Hosen sind genauso in Ordnung wie lange Röcke oder Kleider – nur die Knöchel müssen bedeckt sein, man(n) darf keine Haut sehen.

 

 

Männliche Reisende

Für Männer gelten weniger strenge Regeln, doch auch die Burschen sollten sich ein paar Regeln aneignen:

  • keine kurzen Hosen
  • T-Shirts sind erlaubt, sollten aber eher dezent sein, geschweige denn provokative Aufdrucke haben
  • Krawatten sind eher unüblich – ok, wer trägt die bei 35°C im Schatten schon auch gerne
  • Die Männer im Iran lieben Sandalen – sind folglich Ok.

Generell kann sollte man vielleicht noch bedenken, sich bei etwaigen Besuchen auf Ämtern oder offiziellen Stellen lieber ein bisschen zu korrekt als zu leger zu kleiden; ein langärmliges Hemd mit Kragen strahlt Respekt und Würde aus. Sicherlich hin und wieder hilfreich.

Fotografieren

Der Iran ist ein Land mit sagenhaften Fotomotiven – seien es Städte, Landschaften oder auch Menschen. Viele Iraner lieben es, fotografiert zu werden, ja, sie posen fast schon dafür (fragen sollte man aber auf jeden Fall vorher). Ebenso lieben Sie es aber auch, Touristen um Selfies mit ihnen zu bitten – manchmal nervt es ein wenig, aber meistens freuen sie sich dermaßen darüber, dass man nicht nein sagen sollte. Oft kommen so auch nette und spannenden Gespräche zusammen, man kann derart viel über Land und Leute erfahren. Einzelne iranische Frauen sollte man auf keinen Fall fotografieren; auch wenn man fragt, ist die Antwort so gut wie immer „nein“ – bei iranischen Frauengruppen schaut es schon wieder ganz anders aus, die lassen sich meist gerne ablichten.

Einschränkungen

Unter keinen Umständen dürfen Regierungsgebäude fotografiert werden. Egal ob Flughafen, Botschaften, Konsulate, Atomanlagen, militärische Anlagen, Brücken oder Polizeiwachen – wer beim Fotografieren solcher Objekt erwischt wird, riskiert viel Ärger. Wer es dennoch macht (vielleicht auch unwissentlich) sollte sich, und der Tip vom Lonely Planet ist nicht schlecht, einfach „als dämlicher Tourist darstellen“, sich höflich entschuldigen und vielleicht sogar ohne Aufforderung das Bild löschen.

Einkaufen

Im Iran ist der Bazar ein guter Patz (und immer noch das wirtschaftliche Zentrum einer jeden Stadt) um alles möglich zu erstehen: Souvenirs, Klamotten, Ersatzteile, Gemüse und Obst, frisches Brot oder was auch immer. Überall im Land finden sich auch tolle Märkte, auf denen man fast alle Lebensmittel für den täglichen Gebrauch findet. Meist sind die Lebensmittel sehr frisch und schön, bei Fleisch sollte man vielleicht schauen, wie es gelagert wird (Kühlkette).

Aber auch im Iran gibt es Supermärkte, die sich optisch kaum von westeuropäischen unterscheiden – nur das Angebot ist halt sehr iranisch, wenngleich es auch viele westliche Produkte wie Mars, Snickers, Coca Cola, Produkte von Nivea und mach anders gibt (sogar Tampons und Damenbinden haben wir mancherorts gefunden). Eine recht große Kette im Iran ist HyperMe, gerade in den großen Städten finden sich Filialen davon – leider ist die Homepage nur auf Farsi, aber trotzdem: www.hyperme.ir.

Frischwasser

Die Qualität von Leitungswasser im Iran ist wirklich flächendeckend sehr gut. Nur man muss halt auch dran kommen. Aber letztendlich ist das sehr einfach.

An den meisten Tankstellen oder Picknick-Plätzen gibt es viele Wasserhähne, an denen man so gut wie immer problemlos, aber unter den erstaunten Augen von vielen Iranern, Wasser füllen kann.

Die wahrscheinlich beste Option sind jedoch Moscheen: hier gibt es oft schon auf den Parkplätzen viele Wasserhähne und Waschbecken. Grund hierfür ist, dass die Moscheen hier auch viele Bedürftige oder Bewohner von Häusern ohne Wasseranschluss mit sauberem Trinkwasser versorgen.

Klar, an die meisten Wasserhähne passt kein Gardenaanschluss, aber es ist meistens ausreichend, den Schlauch einfach über den Auslauf zu stülpen; wir haben hierfür auch Endstücke (ohne Anschluss auf der einen Seite) sowohl in 1/2-Zoll als auch 2/3-Zoll dabei. So kamen wir fast überall an das kühle Nass und konnten problemlos die Tanks füllen.

Maut

Im Iran sind viele der Autobahnen und großen Hauptverkehrstrassen mautpflichtig. Bezahlt wird die Maut immer an Mauthäuschen. Die Maut ist recht günstig, wir haben meist für Strecken zwischen 50 und 100 km immer so zwischen 40.000 und 80.000 Rial (per 04/2018: € 1,- = ca. Rial 60.000) bezahlt. Ganz oft haben uns die Mitarbeiter auch einfach durchgewinkt, sie waren ob des deutschen Kennzeichens und dass wir als Besucher in ihrem Land unterwegs sind so begeistert, dass wir auf die Maut „eingeladen“ wurden.

Unterwegs in Teheran

Die Stadt Teheran ist riesig. Wirklich riesig. Der Verkehr der Wahnsinn. In der Rush-Hour von 8 – 10 Uhr und dann wieder ab 16 Uhr hat man das Gefühl, jedes einzelne Auto, Mofa oder LKW ist auf den Strassen unterwegs. Manche der Schnellstrassen (Exppressways) durch die Stadt sind dreigeschossig – super zum Verfahren, vor allem wenn der Expressway bis hinter die Stadtgrenzen KEINE Abfahrt mehr hat…

Metro

Das sicherlich beste und auch spannendste Transportmittel durch die Stadt ist die zu Stoßzeiten chronisch überfüllte Metro (U-Bahn) der Stadt. Eine Fahrt, z.B. vom Zentrum der Stadt (Imam Khomeini Platz) zum Imam Khomeini Mausoleum kostet ca. 25.000 Rial und dauert knapp 30 Minuten für die ca. 22 Kilometer. Mit dem Auto ist man da schon mal lockere 2 Stunden unterwegs.

 

 

Taxi

Taxifahren in Teheran ist recht teuer, aber je nach Fahrer und dessen Fahrstil ein echtes Erlebnis (manche würden es auch Nahtoderfahrung nennen): die alten Karren sind klapprig, rostig, die Bremsen quietschen mehr, als dass sie bremsen – aber zum Glück fährt Allah ja immer mit und mit Gottessegen kamen wir immer gut und heil am Ziel an.

Je nach Fahrtdauer und Streckenlänge (2 – 7 Kilometer) haben wir so zwischen 100.000 und 300.000 Rial bezahlt. Den Preis unbedingt vorher vereinbaren!

Internet – VPN

Das Internet ist im Iran zensiert, viele Seiten sind schlicht gesperrt, so z.B.  Facebook, Instagram oder auch Wikipedia. Viele Hotels, Shopping Center oder Ähnliches bieten zwar W-Lan an, es ist aber oft nicht einfach, an die Passwörter zu kommen.

In Bars, Restaurants oder auch Hotels schaut es anders aus: hier haben wir oft die W-Lan-Passwörter bekommen; oft ist das Internet gar nicht mal so langsam. Aber wie gesagt, viele Seiten sind gesperrt. Dies lässt sich letztendlich nur über die Installation einer VPN-App auf dem Handy und oder dem Laptop umgehen (so machen dass auch all die jungen Iraner, die permanent online sind).

Was ist VPN?

VPN steht für „private virtual network“. Letztendlich „tarnt“ das VPN-Programm dem lokalen Server einen falschen Standort vor. So kann man in den Einstellung der VPN-Programme seinen vorgetäuschten Standort wählen, z.B. Nürnberg oder auch Rio de Janeiro und so glaubt der lokale Server im Iran, man sei auch an diesem Ort. So lassen sich alle gesperrten Internetseiten problemlos öffnen und benutzen.

ExpressVPN

Bildschirmfoto 2019-05-06 um 13.49.30Für den Computer haben wir das Programm Express-VPN genutzt. Das ist einfach in der Handhabung und lässt sich recht intuitiv bedienen. Kostet aber. Je nach ausgewähltem Angebot (Dauer, Umgang) so zwischen € 7,- und € 13,- und muss als Programm auf den Computer geladen werden. Mehr Infos unter https://www.expressvpn.com/de.

BetternetVPN

Für die Smartphones haben wir einen anderen Anbieter gewählt: Betternet VPN. Von der App gibt es eine Gratisversion, die schon nicht schlecht ist (gilt aber leider nur für 7 Tage), die Premiumversion für € 11,99,- ist dann richtig gut. Mehr Infos unter https://www.betternet.co.

 

 

Kostenlose VPN-Provider

Oft und viel haben wir über das kostenlose Programm VPN 360 gelesen und es auch probiert. Bei uns hat das irgendwie nicht geklappt, aber es heißt ja auch „nicht die Sache ist doof, sondern der Benutzer“.

Der Markt gibt viele kostenlose VPN-Programme her, wir empfehlen einfach (und das gilt auch für die Bezahl-Versionen), sie zu Hause auszuprobieren; dabei stellt jeder schnell fest, was einem taugt und was nicht.

Fazit

Ob die Bezahl-Versionen jetzt besser oder schlechter sind, dass können und wollen wir nicht entscheiden – uns hat bei BetternetVPN und ExpressVPN einfach die Benutzeroberfläche besser gefallen.

Passkopien / Visum – laminiert und farbig

Im Iran muss man oft und an vielen verschiedenen Orten seinen Pass hinterlegen oder vorzeigen; sei es im Hotel, im Museum, beim Geldwechsel, bei Polizei- oder Militärkontrollen oder was auch immer. Und natürlich geben wir immer nur ungern unsere echten Pässe aus der Hand. Wir haben uns daher daheim noch ein paar Kopien (unbedingt in Farbe!) von Pass (Vorder- und Rückseite) sowie des Visums gemacht und laminiert. So hatten wir stets so ca. 3 Exemplare dabei und in den allermeisten Fällen hat die Vorlage dieses laminierten Exemplares gereicht. Ist einfach vorzubereiten und spart vor Ort viel Ärger, wenn mal jemand den Pass „einbehalten“ will (was uns jedoch nie passiert ist).


Nützliche Adressen / Koordinaten

Wir haben hier mal aus den verschiedensten Kategorien Adressen und/oder Koordinaten zusammen gesammelt, die für uns nützlich waren. Alle Koordinaten haben wir im April/Mai  2018 vor Ort selber „gesammelt“ (sofern nicht anders angegeben). Wir haben für den Iran bewusst keine Stellplätze in der wilden Natur aufgeführt; die sollte jeder für sich finden, ist ja Teil der ganzen Vergnügens. Hier mal eine kleine Auswahl:

Stellplätze

  • Jolfa: riesiger, ebener und geschotterter Parkplatz am Zentrum, bewacht und beleuchtet, Rial 125.000/Nacht. Idealer Stellplatz, auch zur Besichtigung (ca. 20 km entfernt) der Klöster von Sankt Stepahnus (UNESCO Welterbe) an der Grenze zu Azerbaijan/Armenien (hier verbietet das Militär jede Art von Camping). GPS: N 38° 56′ 29.8″ E 45° 38′ 27.4″
  • Tabriz: großer Parkplatz am Ostrand des lebhaften El-Goli Parks, viel Grün, iranischer Picknick-Hotspot (nachts aber ruhig), Parkgebühr Rial 60.000,-, gut 15 Min. mit dem Taxi ins Zentrum (ca. Rial 100.000 – 150.000,-). GPS: N 38° 1′ 31.1″ E 46° 22′ 12.1″
  • Tabriz Free Camping: auf diesen Platz verweist das Tabriz Tourist Office; zentrumsnah, an Schnellstrasse gelegen, angeblich mit Dusche, W-Lan und Sicherheit – wir haben den Platz nur von außen gesehen, machte aber guten Eindruck, sicherlich ein Treffpunkt für Overlander. GPS: N 38° 3′ 55.6″ E 46° 19′ 51.1″
  • Ardabil: großer, geschotterter Parkplatz am südlichen Stadtpark mit kleinem See, abends und am Wochenende tanz hier der Bär im Kettenhemd – man ist mittendrin im iranischen Freizeitleben. Nachts ruhig. Schräg gegenüber Shopping Center mit W-Lan. GPS: N 38° 13′ 8.8″ E 48° 17′ 31.7″
  • Quazvin: Parkplatz mitten im Zentrum, direkt neben dem Bazar. Der Platz ist groß, aber es wird eng geparkt. Keine Angst vor dem Tor: wir sind mit 3,7 Meter Höhe durchgekommen. GPS: N 36° 15′ 55.4″ E 49° 59′ 53.1″
  • Teheran, Khomeini Mausoleum: riesiger, mit Bäumen bestandenere und geteerter Platz im Schatten des gigantischen Mausoleums. ACHTUNG: Zufahrt nicht über Parkplatz Mausoleum; an der Einfahrt vorbei fahren und ca. 100 Meter später rechts auf große, offene Fläche (hier parken viele LKWs) fahren und weiter zu den Bäumen. Öffentliche WCs, Metro ins Zentrum. GPS: N 35° 32′ 56.4″ E 51° 22′ 18.3″
  • Nähe Qom: da wir im Stadtzentrum keinen Platz gefunden haben sind wir an dieser modernen Tankstelle mit kleinem Shopping Center und großem Parkplatz gelandet. Alles neu, alles modern, im Shopping Center gutes W-Lan. Toiletten vorhanden. GPS: N 34° 44′ 34.0″ E 50° 52′ 3.4″
  • Isfahan: kleiner Hotelparkplatz am Hotel Pol-e-Park, direkt an der Si-o-Se-Pol-Brücke im Herzen der Stadt. Um Parkplatz nutzen zu dürfen, mussten wir Zimmer buchen (Rial 1.710.000,- = ca. € 28,-), im sauberen Zimmer große Dusche und westliche Toilette. Wäscheservice auf Nachfrage möglich. Der Chef spricht sehr gut französisch, Englisch eher schlecht. Auch wenn teuer, sicherlich der beste Stellplatz in der ganzen Stadt, alle Sehenswürdigkeiten fußläufig. GPS: N 32° 38′ 32.1″ E 51° 40′ 4.9″
  • Persepolis: riesiger Parkplatz direkt am Eingang, Rial 200.000/Nacht, eben, geteert, Frischwasserbefüllung möglich. Bei uns unter der Woche war wenig los und nachts war es sehr ruhig. Tipp: Punkt 8 Uhr am Kassenhäuschen sein, dann hat man das Ausgrabungsgelände bis ca. 9:30 fast für sich alleine. GPS: N 29° 56′ 8.1″ E 52° 53′ 2.0″
  • Shiraz: Stellplatz im Innenhof des Hotels „Tourist Complex“ mit eigenen, sauberen Dusch- und Toilettenhäuschen (Plumpsklo), ein paar Bäume, viel Grün und ruhig. Preis pro Nacht Rial 600.000,- (= ca. € 10,-). Mit dem Taxi sind es knapp 7 Minuten in das Stadtzentrum. W-Lan. Schöner Platz. GPS: N 29° 36′ 38.4″ E 52° 34′ 17.9″
  • Kerman: Stellplatz am Hotel Akhavan. Es gibt zwei Parkplätze, einer vor dem Haus und einen größeren dahinter (sehr schwer anfahrbar mit großen Fahrzeugen); beide mit Tor (Höhe kein Problem), eben und geteert, Frischwasserbefüllung möglich, Stromanschluss auf Anfrage, in der Lobby gutes W-Lan, im Keller Toiletten, Duschen in Hotelzimmern möglich, wenn frei. Das Eigentümer-Brüder-Päärchen betreibt den Laden mit viel Liebe und Hingabe, gute Informationsquelle für Stadt und Region. Einfaches aber gutes Restaurant im Keller. € 10,-/Nacht, € 5/Person für Essen im Restaurant. Devisen willkommen. GPS: N 30° 17′ 7.2″ E 57° 2′ 48.9″
  • Yazd: Gratis Stellplatz vor dem berühmten Silk-Road-Hotel. Super zentral mitten Kinder Altstadt, Zufahrt zu Hotel durch Fußgängerzone, die Einfahrt in den Parkplatz ist sehr eng, Achtung vor niedrig hängenden Kabeln. Im Hotel WC und Dusche über Loch für Plumpsklo (eher bescheiden), W-Lan und nette Bar. GPS: N 31° 54′ 2.1″ E 54° 22′ 13.4″
  • Oase Garmeh, Wüste Dasht-e-Kavir: toller Platz oberhalb der Oase am Fuße der Berge, unweit der Quelle (die bei uns jedoch kein Wasser geführt hat), sagenhafter Blick über die Oase und die Wüste. Achtung: die Zufahrt ist eng, viele Palmen hängen in den Weg hinein. Bei der Zufahrt (nach dem Ort) rechts halten, der weg links wird brutal eng, wir kamen nicht durch. GPS: N 33° 31′ 55.4″ E 55° 2′ 22.4″
  • Damghan: Stellplatz am Hotel Damghan Inn (oder auch Tourist Inn, oder Jahangardi Hotel), mitten im Zentrum, Zimmerbuchung notwenig (mit 20% Rabatt wenn man im Auto schläft und nur WC und Dusche auf Zimmer benutzt), Rial 1.750.000,-, solala W-Lan in der Lobby, Frischwasserbefüllung möglich. GPS: N 36° 10′ 11.8″ E 54° 20′ 38.1″
  • Semnan: riesiger Parkplatz direkt an Autobahn gelegen, nicht der Knaller, liegt aber ideal auf der Achse Teheran – Mashhad. GPS: N 35° 33′ 19.4″ E 53° 20′ 30.4″
  • Sabzevar: Stellplatz am Hotel Tourist Inn (oder Tourism Hoteli, oder Jahangardi Hotel); mussten wieder Zimmer buchen um auf Parkplatz übernachten zu dürfen, zentral gelegen, sehr sauber, schnelles W-Lan, der Manager ist sehr nett und spricht hervorragend englisch. Guter Stop auf dem Weg von Teheran nach Mashhad. GPS: N 36° 12′ 44.6″ E 57° 40′ 7.2″
  • Astara: Stellplatz am Hotel Tourist Inn direkt an der Grenze zu Azerbaijan. Zimmerbuchung obligatorisch, Rial 1.650.000,- (gute Duschen und schönes Bad), W-Lan. Die Anlage ist schön angelegt mit Blumen und Rosen, ruhig und zentral. Eignet sich optimal um vor der Grenze zu Azerbaijan noch einmal durchzuschnaufen. GPS: N 38° 26′ 4.2″ E 48° 52′ 39.7″

Frischwasser (siehe auch bei Stellplätze)

  • Abhar: (zw. Zanjan und Quazvin) an Rastplatz; gleich nach Einfahrt rechts halten, bei Picknick-Häuschen; mehrere Wasserhähne an mit Marmorplatten verzierter Mauer. GPS: N 36° 16′ 39.3″ E 49° 9′ 10.1″
  • Teheran, Khomeini Mausoleum: Zufahrt über den gebührenpflichtigen Pilgerparkplatz des Mausoleums. Viele Wasserhähne, Wasserzapfen ganz leicht. GPS: N 35° 33′ 10.5″ E 51° 22′ 5.3″

Behörden

  • Teheran, Turkmenische Botschaft: Montag bis Donnerstag 9 – 12 Uhr, Freitag, Samstag geschlossen, Sonntag 9:30 – 12 Uhr, Telefon: +98 21 2220 6731 Fax: +98 21 2220 6731, www.iran.tmembassy.gov.tm, Email: iran_mfa@online.tm. Anschrift: Dr. Lavasani Avenue, St. Vanapur Barati 34, Teheran, Iran. Für die Herren der Schöpfung wird empfohlen, rasiert zu erscheinen. (hier geht’s zu den Reisetipps TurkmenistanGPS: N 35° 48′ 17.5″ E 51° 27′ 9.0″
  • Mashhad, Turkmenisches Konsulat: Geöffnet jeden Tag von 8:30 – 12:30, außer Freitags, Sonntags und an Feiertagen, Montage und Donnerstage werden nur Transportunternehmen abgewickelt. Folglich bliebe nur der Mittwoch, aber einfach hingehen, unfreundlich sind die immer, aber wenn wann Visum bekommen soll, bekommt man es auch an Mon- oder Donnerstagen. Tel. und Fax: +98 51 9994 0584, www.mashhad.tmconsulate.gov.tm, Email: md@gktiri.com. Anschrift: Beydane Shahidan, Kucheye Konsulgari 34, Mashhad, Iran. GPS N 36° 17′ 03.11″ E 59° 35′ 57.42″
  • Teheran, Usbekische Botschaft: Adresse: No. 10, Park 4 Dead End (südlich der Aqdasiey Street, unweit der Chinesischen Botschaft), Teheran, Iran, Öffnungszeiten: mo – Do 9 – 11 Uhr, www. uzbekembassy.ir. Tel.: +98 21 222 91 519. Für die Herren der Schöpfung wird empfohlen, rasiert zu erscheinen. (hier geht’s zu den Reisetipps UsbekistanGPS: N 35° 48′ 15.3″ E 51″ 28′ 33.2″
  • Teheran, Copy-Shop für beide Botschaften: GPS: N 35° 47′ 53.9″ E 51° 28′ 30.1″
  • Shiraz, Immigration and Passport Office: zum Verlängern des iranischen Visums. Sonntag bis Donnerstag 8 – 13 Uhr. GPS: N 29° 36′ 20.1″ E 52° 33′ 40.9″
  • Kerman, Immigration and Passport Office: zum Verlängern des iranischen Visums. Sonntag bis Donnerstag 8 – 14 Uhr.  GPS: N 30° 17′ 22.63″ E 57° 04′ 23.52″
  • Kerman, Melli Bank: hier muss die Visumsgebühr eingezahlt werden. Geöffnet 7:30 – 13:30 Uhr. GPS: N 30° 17′ 17.35″ E 57° 04′ 21.7″

Restaurants

  • Teheran, Restaurant Moslem: Nähe Bazar, im ersten Stock eines unscheinbaren Gebäudes, hier ist der Teufel los, geht aber zügig. Lebhaft, laut und quirlig, das typisch iranische Essen ist köstlich und kostet nicht die Welt. Unbedingt ausprobieren, ist eine echte Institution. GPS: N 35° 40′ 40.2″ E 51° 25′ 10.5″

Einkaufen

  • Isfahan: großer Supermarkt der Kette HyperMe mit guter Auswahl. Großer Parkplatz. GPS: N 32° 37′ 36.3″ E 51° 40′ 38.9″

Werkstatt

  • Teheran: in einem Vorort von Teheran gibt es die einzige MAN Werkstatt vom ganzen Iran; letztendlich können die Jungs aber alles von wahrscheinlich jedem Fabrikat reparieren. Der Manager Farshid Mosafer spricht recht gut englisch und ist extrem hilfsbereit. Auch wenn es nicht für alles Ersatzteile gibt, die Iraner finden für alles eine Lösung. Achtung: die Adresse und die Koordinaten auf der offiziellen MAN-Homepage sind falsch! Hier die richtigen Daten: GPS N 35° 27′ 50.2″ E 51° 7′ 45.“

 

Sonstiges

  • Waschplatz für Kfz und LKW bei Neyshabur: kurz hinter dem Ort ist auf dem Weg nach Mashhad (oder Turkmenistan) auf der rechten Seite ein sehr unscheinbarer Car-Wash. Eigentlich sind es nur zwei Betongruben in der Erde auf einem Feld, irgendwo steht ein Generator, alles sehr basic aber der Typ putz wie der Wilde und das Auto glänz danach. Rial 500.000,- (inkl. Trinkgeld, er hat sich wirklich bemüht). GPS: N 36° 11′ 2.5″ E 58° 50′ 59.4″
  • Zufahrt Grenze Iran – Azerbaijan: die liegt etwas versteckt, schwer zu finden. Hier geht’s rein: GPS: N 38° 26′ 2.5″ E 48° 52′ 52.0″

 


Literatur

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Der Bildband „Seidenstrasse“ mit tollen Fotos und guten Texten ist eine gute Einstimmung auf den Iran; auch wenn das Buch natürlich alle Lände entlang der alten Seidenstrasse abdeckt. Empfehlenswert!


 

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Parinoush Saniee hat mit ihrem Buch „Was mir zusteht“ im Jahr 2013 ein faszinierendes, wie erschreckendes Bild iranischen Familienlebens einer Frau geschaffen. Es zeigt sehr beeindruckend die schwierige Rolle der Frau im Iran zwischen Unterwerfung und Aufbegehrung. Nur antiquarisch erhältlich. ACHTUNG: das Buch ist im Iran verboten, es darf auf keinen Fall eingeführt werden. Absolut empfehlenswert!


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Der Evergreen von Lois Pryce: auch für Nicht-Motorradfahrer spannend, witzig und sehr lesenswert.


 

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Der absolute Klassiker über individuelles Reisen im Iran. Urkomisch, sehr wahr und extrem gut recherchiert; aber man kann auch eine ganze Menge lernen, viel Fragen des iranischen täglichen Lebens werden erläuternd hinterleuchtet.


 

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Die kleinen Wissenslektüren aus der C.H. Beck Reihe „Wissen“ haben so um die 65 Seiten und sind sehr informativ. Komplexe Themen werden von Experten verständlich und kurzweilig erläutert.


Reiseführer

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Diesen Reiseführer können wir nur bedingt empfehlen, teils sind die Informationen (Fakten) veraltet oder schlichtweg falsch. Die praktischen Reisetipps von A – Z enthalten jedoch ein paar gute Informationen, auch das Kapitel über Land, Leute und Geschichte ist informativ.


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Der Autor Peter Kerber hat lange Jahre im Iran gelebt und einen wirklich guten Reiseführer geschrieben. Die generellen Informationen sind super, die Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten teils etwas langatmig, aber sehr lehrreich. Gerade die kleinen Karten zu Städten und Regionen sind in diesem Buch sehr gut gemacht. Unser Favorit bei den Reiseführern über den Iran. Sehr empfehlenswert.


 

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Die erste Auflage in Deutsch (2017), sehr gut geschrieben, aktuell und oft hilfreich. Gerade die Tipps und „Abstecher“ sind toll. Ein wirklich guter Lonely Planet. Sehr empfehlenswert.


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Wer sich wirklich bis ins tiefste Detail von Kultur und Architektur einlesen will, kommt an diesem Standardwerk nicht vorbei. Wir haben hier viel über das Land und seine kulturellen Schätze gelernt.


Kartenmaterial

Neben den gängigen digitalen Karten für Quo Vadis 7 und maps.me hatten wir natürlich auch Papierkarten dabei. Diese können wir besonders empfehlen:

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Die Karte von Reise Know-How ist super, um einen guten Überblick über den Iran zu bekommen; es sind alle Highlights eingezeichnet und der große Maßstab ist kein Problem, das Land ist ja auch riesig.


 

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Gute Übersichtskarte, der Joker ist aber der wirklich gute Stadtplan von Teheran (Überblick, Detail und Metroplan) mit ausführlichem Strassenindex. Verlag: International Travel Maps, www.itmb.com.


 

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Gute Übersichtskarte, da der gesamte Iran auf einer Seite ist. Ideal zum Planen und Reisen im Land.


Feedback (erwünscht)

Dinge ändern sich, immer wieder. Wir haben uns viel Mühe gegeben, die oben angeführten Informationen sorgfältig zusammen zu tragen. Dennoch spiegeln diese nur unsere Erfahrungen wieder. Sollte sich irgendetwas geändert haben, neuere/aktuellere Informationen verfügbar sein, so würden wir uns sehr über Post von euch freuen. Je mehr Informationen wir hier sammeln können, desto aktueller, hilfreicher ist es für alle Traveller – schließlich sind gute Informationen schon fast die halbe Miete.

Also, wer Ideen, Erfahrungen und Hinweise zu Korrekturen (mit-)teilen will, hat über das Icon unten die Möglichkeit, uns eine Email zu schicken (zu gewinnen gibt es aber leider Nichts…).

 

… und ab geht die Post. Wir sagen schon mal Danke für euer Feedback, Änderungen und/oder Anregungen!