The Australian Alps
Du willst auch nach Australien? Hier geht’s zu den Reisetipps Australien mit allen Fakten, die Du wissen musst.
4. -13.11. 2016
Im Nordosten von Melbourne, verborgen im Landesinneren, liegt eine ebenso sagenhafte wie versteckte Landschaft, in ihrer Art so gar nicht „typisch“ australisch – mit hohen Bergen, undurchdringlichen Wäldern, verschrobenen Ortschaften und verrückt spielendem Wetter. Das High Country, die Australischen Alpen. Fast die gesamte Region zwischen Canberra und Melbourne ist geschützt. Hier reiht sich ein atemberaubender Nationalpark an den nächsten, durchzogen von kleinen Straßen, noch kleineren Pisten und winzigen Tracks.
An der Küste packen Sonnenhungrige schon die Liegestühle aus, andere spazieren barfuß am Strand, die Cafés öffnen ihre Terrassen. Aber nicht hier, nicht im High Country. Hier ist kein Winter mehr, aber auch noch kein Frühling. Von Einheimischen erfahren wir, dass diesen Winter knapp zwei Meter Schnee lagen, der letzte ist erst vor knapp vier Wochen geschmolzen.
So dauert es nicht lange und wir packen dicke Jacken, Mützen und Merinowäsche aus den Tiefen unseres Kleiderschrankes. Mit jedem Meter, den wir uns gemächlich nach oben durch dicke Wolken schrauben, wird es kälter. Erst bei 3°C Außentemperatur und beim Aufblinken der Schneeflocke als Eiswarnung im Armaturenbrett endet der freie Fall der Temperatur.
Der Wind weht eisig und heftig und fast immerzu, die Bäume krümmen sich im Wind, die Äste knarzen und dicke graue Wolken sausen mit fast unglaublicher Geschwindigkeit durch den Himmel. Die spärlichen Bäume stehen schief und dem üppigen und dichten Eukalyptuswäldern folgt bald eine karge und rauhe, fast skandinavisch angehauchte Gras- und Buschlandschaft. Es ist beeindruckend hier oben, wunderschön und saukalt.
Wieder einmal sind wir fasziniert von diesem Kontinent, der sich nicht nur über den Kamm endloser Strände, roten Sandes und unendlichen erscheinenden, ebenen Landstrichen scheren lässt.
Die Australischen Alpen bilden die höchste Bergkette des Landes. Den mit 2.228 Metern höchsten Berg mit seinem unaussprechlichen Namen Mount Kosciuszko bestiegen wir bereits bei unser letzten Australientour. Das war ja schon toll. Diesmal stehen wir im Schatten des unbekannten Mount Bogong, mit 1.986 Metern Höhe doch recht stattlich und entdecken, ja genau, Schnee oben drauf. Klar, man weiß es, dass hier im Winter Schnee liegt, aber ihn mit eigenen Augen zu sehen, ist doch speziell.
In der Tat, hier oben im High Country fällt im Winter viel Schnee und man kann sogar Skifahren. Wie gerne hätten wir diese Gegend hier im Winterkleid gesehen, aber als hier Schnee lag schwitzen wir im tropischen Regenwald. Man kann nicht überall und gleichzeitig sein. Umso mehr freut uns der Anblick echten australischen Schnees aus der Ferne. Immerhin etwas.
Auf schmalen, kurvigen und teils gefährlich dem Abgrund nahen Straßen geht es durch die „Alpen“. Wir machen Halt in der höchstgelegenen Stadt Australiens, Cabramurra, auf immerhin 1.488 Meter und sorgen mit Aloisius für echtes Aufsehen unter den wenigen Bewohnern. Ansonsten ist hier wenig los, auch die Landschaft wirkt der Welt ein wenig entrückt. Knapp unter der Baumgrenze wächst nicht mehr viel. Umso erstaunlicher ist es, dass es sich hier oben ausgerechnet Euykalytusbäume gemütlich gemacht haben. Die äußerst bizarr anmutenden, knorrigen und eher buschigen „Snow Gums“ (Schnee-Eukalyptus) haben schneeweiße Stämme und aus der Ferne wirkt es, als seinen die Berge von einem Hauch von Schnee bedeckt. Diese merkwürdigen Bäume wirken wie eigenartige Kunstwerke und bilden ein ganz eigensinniges Landschaftsbild.
Und wie in allen Hochlagen dieser Erde, ändert auch hier sich das Wetter schnell und wechselt von einem Extrem ins andere. Gerade noch Sonnenschein, ziehen in Windeseile dicke Wolken auf, die natürlich Regen, aber auch – ja, ein paar Schneeflocken mit sich bringen. Juhu, also erleben wir doch noch Schnee in Australien!
Mit den Bergen im Rücken und dem Meer vor Augen rollen wir wieder in Tal, an die Küste. Hier ist angenehm mild und frühlingshaft. Ein schöner Kontrast. Unten links, ein bisschen mittig auf der Karte liegt unser nächstes Ziel: der südlichste Punkt Festlandaustraliens. Da müssen wir hin, komme was wolle. Beim Örtchen Tidal River im Herzen eines sagenhaften Nationalparks haben wir es geschafft. Jetzt waren wir als geografische Punktsammler an alles wichtigen geografischen Punkten dieses Kontinents: am westlichsten, am östlichsten, am nördlichsten und am südlichsten, im geografischen Zentrum, am niedrigsten (Lake Eyre) und vor fünf Jahren auf dem höchsten. Wow und Hurra!
Mein Lieblingsbild ist die Shell Tankstelle „temporarily out of order“! Obwohl die Eukalyptusbäume mit den weißen Stämmer auch äußerst fotogen sind.
Liebe Doris, leider konnten wir an der netten Tankstelle nicht mehr tanken 🙁 Wäre ja fast wie eine Zeitreise gewesen..
Hallo Ihr beiden, haben euch leider heute tel. nicht mehr erreicht, aber wie ihr seht haben wir wieder Netz und sehen uns grad eure Abenteuer an!!! Bei der Aufnahme im Yarra Ranges NP sieht man mal wieder deutlich die Dimensionen. Aloysius wirkt da wie ein PlayMobil.
Bis in Kürze Norbert und Rita
Moin Moin Team Birdfarm, ja, irgendwie ist der gute Aloisius ja auch ein Play Mobil. Ein Mobil zum Spielen in der Wildnis…;-)