Warrant of Electrical Fitness

Wir haben bisher recht viel über verschiedene Zertifizierungen geschrieben und es ist wirklich so: die Neuseeländer lieben es, alles zu zertifizieren. Manchmal haben wir den Eindruck, dass es eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und/oder Geldmacherei ist…

Dieses Bild sagt eigentlich schon, was wir als nächstes brauchen:

Das etwas verwirrende and der Sache ist, dass es heißt, es sei „illegal“, was ja impliziert, es gäbe ein staatliches Gesetz, dass dieses Electrical Warrant of Fitness (EWOF) vorschreibt. Es ist aber so, dass dies vom  (ja!) NZMCA vorgeschrieben wird – der NZMCA ist aber eine private Organisation, aber man kann daran gut erkennen, welche Macht der NZMCA hat….

Um nun das EWOF zu bekommen, muss ein entsprechend qualifizierter und vom NZMCA authorisierter Elektriker die gesamte im Wohnmobil verbaute Elektrik durchmessen, kontrollieren und für gut befinden. So weit, so gut. Unser Kontrolleur  teilte uns freudig mit, dass er eigentlich hölzerne Strommasten aufstelle und keinerlei Ausbildung oder qualifizierte Ausbildung in diesem Bereich habe, egal, „learning by doing“ sei sein Motto.

Nach seinem ersten Blick ins Expeditionsmobil sind wir auch gleich mal voll durchgefallen. So bekämen wir ja NIE ein EWOF. Auf unsere Frage, was er denn meine, moniert er die deutschen Steckdosen im Fahrzeug.

Das ginge ja gar nicht, wir müssten zuerst auf neuseeländische Steckdosen umrüsten.

Uns haut es jetzt die Sicherung raus… Was will der von uns? Er bescheinigt uns in einem immer aggressiver werdenden Ton, dass unser Fahrzeug „illegal“ sei, wenn wir weiter meckern, hole er die Polizei und lasse das Fahrzeug stilllegen, was wir uns überhaupt einbilden, wir seine hier Fremde und entweder wir passen uns an oder wir sollen verschwinden.

Nach ein paar Minuten haben wir uns wieder gefangen, lassen die Aggression an uns abprallen und fragen ihn, ob denn jedes Kreuzfahrtschiff, dass in Neuseeland anlege und auch an Landstrom gehängt wird vor dem Anlegen abertausende von Steckdosen umrüsten müsse… Wir können es kaum glauben, aber dieses dämliche Argument zieht und überzeugt ihn, dass es eigentlich auch so gehe. Warum denn nicht gleich so.

Nun checkt er noch die FI-Schalter und den Sicherungskasten, misst ein paar Steckdosen, die Erdung (muss man haben – ohne gibt’s keine EWOF) und das Ladekabel/Landstromkabel. Dieses müssen wir dann noch ein bisschen modifizieren, denn Steckverbindungen sind nicht erlaubt, auch wenn diese den deutschen Sicherheitsstandard von IP 62 (oder wenigstens IP 44) erfüllen. Egal, das geht schnell – und genau so schnell bauen wir es am nächsten Tag wieder zurück ;-).

Wir bekommen das Zertifikat, drücken NZD 80,- dafür ab und haben wieder einen Sticker mehr, den wir in die Windschutzscheibe kleben dürfen/müssen.

Und so schaut das Zertifikat aus

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