Reisetipps Marokko

 

Reisetipps Marokko

Allgemein

Alle Informationen sind, falls nicht anders angegeben, per Stand 10/2017.

Marokko ist ein exotisches und von Europa aus einfach zu erreichendes Land, sei es per eigenem Fahrzeug oder Flugzeug. Auch wenn Marokko ein beliebtes Reiseland ist, so sollte man als Gast nicht vergessen, dass es sich um ein sehr stark vom Islam geprägtes Land handelt. Der Islam ist Staatsreligion und fast 99% der Bevölkerung sind Muslime. Warum wir darauf hinweisen? Die Marokkaner sind gastfreundliche, offenherzige und hilfsbereite Menschen. Wir haben uns schnell und überall willkommen gefühlt. Reisen in Marokko ist einfach und unkompliziert.

Im Islam gelten jedoch andere Regeln als bei uns daheim in Mitteleuropa, gerade was die korrekte, respektvolle Kleidung betrifft. Als Mann in kurzen Hosen und/oder Träger-Shirt in der Öffentlichkeit herumzulaufen ist nicht passend – lange, leichte Hose und normales T-Shirt sind perfekt, Mann fällt nicht auf und erregt keine Gemüter.

Und bei den Damen? Keine Frau auf Besuch in Marokko muss sich verschleiern. Das erwartet niemand und sofern man keine Muslime ist, wäre es auch anmaßend. Aber sich ein bisschen an die landestypische “Kleiderordnung” anzupassen, erleichtert vieles und macht den Urlaub zu einer sicherlich befriedigenden Erfahrung. In der Öffentlichkeit empfiehlt es sich keine Hotpants, kurze Röcke, bauchfreie Tops oder ärmellose Hemden zu tragen.

Auch wenn die Grafik (Quelle Bild links: wikihow.com, Bild recht: unbekannt) die korrekte Kleiderordnung für Dubai darstellt, so gilt diese ebenso für Marokko:


Grüne Versicherungskarte

Wer mit dem eigenen Fahrzeug nach Marokko will, MUSS eine für Marokko gültige Grüne Versicherungskarte mitführen.

Gruene_VKWichtig ist zu beachten, dass bei den meisten europäischen (in unserem Fall deutschen) Versicherungen Marokko auf der Grünen Versicherungskarte NICHT automatisch “freigestempelt” ist. Und für Marokko ist diese unabkömmlich, wird von den Behörden verlangt (wenn auch nicht immer kontrolliert). Bei ebenso den meisten Versicherungen genügt ein Anruf und ein paar Tagen später sollte man eine zusätzliche Grüne Versicherungskarte (gültig für den Zeitraum der Marokkoreise) im Postkasten haben, die dann auch Marokko abdeckt (NUR Haftpflicht).

Sollte die Versicherung sich weigern, so kann man nichts machen; Versicherungen sind nicht verpflichtet auch Marokko auf der Grünen Versicherungskarte freizuschalten. Dann hilft nur der Gang zu einem Spezialanbieter. Wir mussten diesen (kostspieligen) Weg gehen und haben lange recherchiert, bis wir die beste Lösung gefunden haben.

Tourinsure, ein Tochterunternehmen der AXA bietet eine zeitlich frei wählbare Haftpflichtversicherung für Marokko an (Ok, die bieten auch Vollkasko an, aber man zahlt viel und bekommt im Falle eines Falles wenig). Die Kosten für die Haftpflicht bemessen sich nach der Dauer des Aufenthaltes in Marokko. Wir haben für zwei Monate € 297,00 bezahlt.

Anschrift Tourinsure

TOURINSURE GMBH
Herrengraben 5
D-20459 Hamburg
Telefon + 49 (0) 40 25 17 21 50
Telefax + 49 (0) 40 25 17 21 21
E-Mail service@tourinsure.de
http://www.tourinsure.de


Anreise

Die Anreise aus Mitteleuropa ist lang. Von Süddeutschland aus sind es bis nach Algeciras in Südspanien (je nach Strecke) zwischen 2.500 und 2.800 Kilometern. Wir sind sind von München aus über Stuttgart, Freiburg nach Frankreich gefahren. Dort weiter über Lyon und Montpellier über die spanische Grenze, an Barcelona vorbei bis Valencia. Von hier aus kann man entweder

  • der Küste über Dénia, Alicante, Cartagena bis Algeria, Mortali und Malaga folgen.
  • inland über Alcudia, Le Font de la Figuera, Alicante, Murcia, Lorca, Gaza und Granada fahren, um dort wieder Richtung Küste abzubiegen.
  • oder, landschaftlich sehr schön, durch La Manche fahren. Von Valencia, Richtung Villarrobledo, weiter über Manzanares, Lineares, Cordoba und Ronda, bis man bei Motril wieder auf die Küste trifft

Klar gibt es auch in Frankreich schon unzählige Routenmöglichkeiten. Je mehr Zeit man für die Anreise hat, desto besser, abwechslungsreicher kann man planen. Wir sind die La-Mancha-Route gefahren und haben für die knapp 2.800 km von München bis nach Algeciras sechs Tage (fünf Nächte) gebraucht.

Zurück sind wir den direkteren Weg über Autobahnen und Autovisa dem spanischen Küstenverlauf folgend über Barcelona, Montpellier, Lyon, Straßburg, und Karlsruhe gefahren. Hätten wir nicht unterwegs mehrmals länger gestoppt, ist diese Strecke sicherlich in fünf Tagen (vier Nächte) zu schaffen. Eventuell auch einen Tag schneller, wenn man sehr lange Fahrtage macht. Das macht aber bei maximal 85 km/h im Laster nicht wirklich Spaß, aber wenn man es eilig hat ….

In Frankreich und Spanien sind Teile des Autobahnnetzes mautpflichtig. Das sollte man bei der Planung der Reisekosten bedenken. Auf der Hinfahrt haben wir in gesamt ca. € 230,- für Maut bezahlt. Auf der Rückfahrt waren es dann ca. € 197,- (die Unterschiede ergeben sich aus der Routenwahl und ob man Landstrasse, bzw. vierspurige Schnellstrasse oder Autobahn fährt). Mit etwas mehr Zeit und über Landstraßen fahrend lässt sich eine Menge Geld sparen.

Auch noch wichtig zu bedenken sind die Kosten für Diesel. Per Stand 10/2017 kostete der Diesel (Preis pro Liter) in Deutschland ca. € 1,13, in Frankreich oft bis zu € 1,40 und in Spanien selten mehr als € 1,13 (teils sogar an der Autobahn). Man sollte also vermeiden, in Frankreich tanken zu müssen. In Marokko kostet der Diesel dann meist so um die € 0,83.


 Fährticket

Im Zuge der Vorbereitungen und Planung der Reise war es fast unmöglich, nicht über Carlos zu stolpern. Es scheint, als dass der gute Mann alle, aber wirklich alle Fährtickets für die Strecke nach Marokko verkauft. Und irgendwie scheint er eine Institution zu sein. Man könnte glauben, ohne Carlos käme man nicht nach Marokko. Schon viele, viele Kilometer außerhalb von Algeciras reiht sich eine Verkaufsbude für Fährtickets an die nächste. Uns scheint, es könnte so einfach sein: irgendwo an einer der Buden das Ticket holen, über die Autobahn ohne Umwege in den Hafen und auf die Fähre.

10_tickets

Warum nun alle zu Carlos pilgern? Gute Frage. Auch unsere Freunde schwören auf Carlos. “Bei Carlos bekommen wir die billigsten Tickets” Und sogar “open return”. Nach der vielen Maut klingt es vielversprechend, die Tickets günstiger zu bekommen. Also, auf zu Carlos.

Carlos_VKDas Büro ist klein und muffig, die beiden Damen halten ihren Tatendrang gut versteckt und motiviert wirken die beiden auch nicht. Von Carlos, ok, wir haben uns jetzt so den Typ rassiger Spanier vorgestellt, ist weit und breit keine Spur. Die beiden Damen rauchen um die Wette (ja, hier darf man in geschlossenen Räumen noch rauchen) und nachdem wir ein bisschen spanische Sprachkenntnisse auspacken, werden sie auch hilfsbereiter.

Irgendwann haben wir die Tickets, für zwei Personen und ein Fahrzeug. Zahlen und wollen gerade gehen. Da passiert es. Carlos lässt zaubern. Wir bekommen noch eine Flasche Wein und einen Schokokuchen in Zieglsteinform. So langsam dämmert uns, warum alle zu Carlos kommen (auch wenn in den ca. 55 Minuten die wir dort waren sonst niemand kam): die wollen alle den Kuchen und den Wein.

Anschrift von „Carlos“

Pol. Ind. Palmones I, Salida 112
C/ Fragata, Local 3
11379 Los Barrios (Cádiz)
Tel.: (+34) 956 675 653 / Mobil: (+34) 606 288 880
Fax: (+34) 956 675 719
Email: ticket.gutierrez@telefonica.net
Web: Carlos Ticketbude
GPS: 36° 10’ 45 N, 5° 26’ 28 W

Dass die Tickets jetzt wirklich günstiger als an der Autobahn oder im Hafen waren, können wir nicht bestätigen. Wir haben noch viel gegoogelt und sind zu dem Fazit gekommen, dass die Tickets überall fast gleich viel kosten (+/- € 2,-). Aber nirgendwo gibt es halt Kuchen und Wein.

Trotzdem können wir den Hype um Carlos nicht nachvollziehen. Aber vielleicht muss man es wirklich einmal gesehen und erlebt haben – Tickets über’n Thresen kaufen und nicht online und dann am Smartphone als Pdf. Good old times. Darauf ein Gläschen Wein und ein Stückchen bröseligen Kuchen.

Für all diejenigen die Carlos, bzw. sein Büro erleben wollen, eine Flasche Wein und schlechten Kuchen kostenlos obendrauf, hier die Kontaktdaten (am leichtesten findet man das Büröchen mit den Koordinaten oder über die Anfahrtsskizze):

Anfahrtsskizze zu „Carlos“ und Supermärkten

 

08_Anfahrt_Carlos

 


Einreise

Die Einreise mit dem eigenen Fahrzeug samt „Besatzung“ besteht aus zwei Komponenten:

Einreiseformalitäten für Personen

Beides ist recht einfach und unkompliziert. Für Personen wird ein gültiger Reisepass (noch mind. 6 Monate ab Einreise) benötigt. Das war’s. Egal mit welcher Fährgesellschaft man von Europa nach Marokko übersetzt, auf den meisten sind bereits marokkanische Grenzbeamten; man kann die ersten Formalitäten also bereits an Bord erledigen. Das ist eigentlich nur das Ausfüllen der Einreisekarte (siehe Bild, zum Vergrößern anklicken) und das folgende Eingeben der Daten durch die Beamten ins marokkanische Computersystem. Einmal im Hafen angekommen, muss man dann noch den Pass abstempeln lassen, die Einreisekarte abgeben und ein bisschen von Büro zu Büro laufen. Alles aber ohne Schikanen oder ungeahnte Probleme. Man bekommt unter den Einreisestempel eine Nummer, mit dieser ist man im System auffindbar und bei einer erneuten Einreise mit dem selben Pass muss man nur diese Nummer im System eingeben, schon passt alles.

 

Einreiseformalitäten für das Fahrzeug

Auch die Einfuhr (temporär) für ein Motorfahrzeug ist recht einfach und sollte kein Kopfzerbrechen bereiten. Bereits von zu Hause aus kann man sich als Fahrzeughalter online im marokkanischen Einwanderungssystem registrieren und das wichtige Formular D.16.TER für das mitgeführte Fahrzeug ausfüllen, downloaden und ausdrucken.

Und zwar unter hier oder unter http://www.douane.gov.ma/web/16/45#http://www.douane.gov.ma/d16ter/Presentation.jsf.

Hat man das zu Hause nicht mehr geschafft, kein Problem, das geht an der Grenze bei der Einreise ebenfalls sehr zügig, dann machen es die Beamten für einen…..

Wie’s geht?

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Und so sollte das Dokument dann aussehen:

12_Zoll_KFZ

Der untere Teil des dreiteiligen Dokumentes wird bei Einreise von den Behörden einbehalten, der mittlere bei Ausreise und den oberen darf man mitnehmen (Der Witz, der Schnipsel sei ein schönes Souvenir kam nicht gut an bei den Grenzbeamten – die nehmen das sehr, sehr ernst).

Der Souvenir-Schnipsel

12_Schnipsel

 


Kartenmaterial

Michelin_KarteDie Wahl der richtigen Karte ist immer wichtig und wie jedes Mal machen wir uns auch diesmal wieder viele Gedanken. Es gibt ja dann doch eine ganze Menge, aber in Bezug auf Marokko kommt man schnell darauf, dass die Michelin Karte wirklich die mit Abstand beste ist.

Bei manchen Strassen ist schon an der Farbe erkennbar, ob es sich um eine gefährliche Straße handelt; es sind aber auch Höhenangaben sowie maximale Belastungen für Brücken verzeichnet. Hierzu müssen wir allerdings sagen, dass wir an manchen verzeichneten Brücken standen, die es in Wirklichkeit nicht gibt. Ärgerlich halt, wenn man eine Strecke nicht fährt, weil in der Karte eine Gewichtsbeschränkung verzeichnet ist und dann stimmt es gar nicht…. Manchmal hilft also nur probieren, hinfahren, schauen und wenn es nicht geht, halt wieder umdrehen.
Bildschirmfoto-2017-11-02-um-16.56.20Auch digital haben wir uns leiten lassen. Seit einiger Zeit haben wir ja ein Panasonic Toughbook für die Navigation im Laster. Ziemlich lässig, toller großer Bildschirm, einfache Menüführung und die Karten halt einfach sehr detailliert.

Als Software benutzten wir QuoVadis 7 und sind sehr zufrieden.

Als Karten hatten wir dabei:

  • Open Street Maps (OSM): Morocco-to-Mauritania (die beste aller Karten)
  • Quo Vadis Map: Marokko IgnF250 K Topo (super für Off-Road)
  • Reise Know How für QV: Nordäquatorial- Afrika Kartenset (wenig hilfreich, da 1:1,0 Mio. Maßstab)

Bsp_Topo_Karte

Muster Ansicht der Top Karte Marokko; Quelle: www.quovadis-gps.com


Unterwegs im Land

Reisen in Marokko ist unkompliziert, die Strassen sind oftmals gut ausgebaut, die Versorgung mit Bedarfsartikeln des täglichen Lebens einfach. Aber ein paar Dinge lohnt es zu beachten:

Gesundheit

In Marokko leben unzählige streunende Hunde und Katzen auf der Strasse. Oft sind die zwar süß, tun einem furchtbar leid, aber sind eben leider auch oft und gerne Übertrager verschiedener Krankheiten. Besonders vorsichtig muss man hierbei in Bezug auf Tollwut sein. In Deutschland ist Tollwut so gut wie ausgerottet, nicht aber in Marokko. Was gerne übersehen wird, dass Tollwut, einmal infiziert, fast immer tödlich verläuft. Die Inkubationszeit ist unterschiedlich lang – meist zwischen einem und drei Monaten. Hat der Virus das zentrale Nervensystem erreicht, hilft auch die nachträgliche Impfung nicht mehr.

Es wird daher dringend empfohlen, sich vor einer Marokko-Reise gegen Tollwut zu impfen. Das Auswärtige Amt schreibt dazu: “Tollwut wird durch Biss und Speichel infizierter Tiere, meist Hunde, auf den Menschen übertragen. Einziger möglicher Schutz ist die präexpositionelle Impfung (= vor der Reise), Tierkontakte meiden oder – nach einem Biss – die postexpositionelle Impfung mit einem modernen Tollwutimpfstoff (und Immunglobulinen – auf dem Land gelegentlich schwer erhältlich).”

Für Marokko sind jedoch keine Impfungen vorgeschrieben. Empfohlen werden jedoch gemäß Robert-Koch-Institut “Impfungen gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis, ggf. Poliomyelitis (Kinderlähmung), sowie gegen Masern-Mumps-Röteln (MMR) und Influenza.”

Die hygienischen Bedingungen in Marokko sind nicht mit denen in Mitteleuropa vergleichbar. Vom Genuss von Leitungswasser wird abgeraten. Flaschenwasser gibt es überall und teuer ist es auch nicht. Mit ein bisschen Sorgfalt lassen sich die typischen Durchfallerkrankungen leicht vermeiden und wenn es doch mal “rumpelt” im Bauch helfen die gängigen Präparate wie Imodium, Iberogast oder Perenterol Forte (am besten von zu Hause mitbringen)

Geld

Die marokkanische Währung ist der Dirham (1 Dirham = 100 Centimes). Es existieren Münzen mit den Nennwerten 10 und 20 Centimes, ½, 1, 2, 5 und 10 Dirham, und Banknoten mit 20, 50, 100 und 200 Dirham. Der Wechselkurs ist in etwa (Stand 11/2017).

10 Dirham = 0,9 Euro

10 Euro = 110 Dirham

Es kann fast in jeder Stadt gewechselt werden, der Wechselkurs ist staatlich fixiert. Daher gibt es kaum nennenswerte Unterschiede, ob man nun auf der Post, der Bank A oder Bank B wechselt. Beim Wechseln wird oft der Reisepass verlangt.

Es ist ratsam, sich beim Wechseln auch gleich einen ganzen Haufen von Münzen geben zu lassen (am besten 5 und 10 Dirham Münzen), da man auf Märkten oder in den Souks für Lebensmittel oft nur kleine Beträge benötigt (ein Fadenbrot kostet so zwischen 3 und 5 Dirham) und die Händler oft nicht wechseln können (oder wollen).

 

 

Kreditkarten

Kreditkarten sind bekannt, werden aber außerhalb sehr großer Städte kaum akzeptiert. Hier regiert Bargeld. Besonders an Tankstellen. Und für 100 Liter Diesel sind schnell mal an die 950 Dirham fällig – man sollte also einen gewissen Bargeldbestand dabei haben.

Handeln

Feilschen oder Handeln gehört auf Märkten, im Souk oder bei fliegenden Händlern dazu. Meist wird der Preis für Ausländer eh schon mal ein bisschen höher angegeben. Gehandelt wird aber NICHT bei Lebensmitteln, Getränken und Ähnlichem. Dagegen gerne gehandelt wird bei Kleidung, Technik, Souvenirs und so weiter – halt bei fast allem, was man nicht Essen oder Trinken kann. Als Faustregel bietet sich an, den Angebotspreis um ca. 50% – 30% als Gegenangebot zu unterbieten und sich dann irgendwo in der Mitte zu treffen. Aber Achtung: die Händler spüren genau, ob man etwas wirklich will oder nur mal frägt. Und nochmal Achtung: gerade wenn man auf z.B. deutsch mit seinem Partner den Preis bespricht: viele Marokkaner sprechen (wenigstens rudimentär) so manche Fremdsprache und verstehen manchmal mehr als sie einem zu Verstehen geben. Also Achtung vor so Sätzen, wie “ach, glaubst du der verkauft die Schuhe auch für 30 Dirham – dann würde ich sie schon nehmen”.


Kommunikation und mobiles Internet

Marokko hat ein fantastisch ausgebautes Mobilfunknetz. Empfang hat man fast überall, außer manchmal in den unendlichen Weiten der Wüste. Somit ist man auch fast überall online, wenn natürlich auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit (meist jedoch 3G oder 4G). Wir haben uns für Marco Telecom entschieden – die haben landesweit die beste Netzabdeckung und auch preislich gibt es sicherlich für jeden das passende Angebot.

Netzabdeckung


Netzabdeckung Telefonie und mobiles Internet (Quelle: Maroc Telecom)

Mobiles Internet

Den guten, alt bekannten Internet-Stick gibt es in fast allen Marco Telecom Läden. Wir haben uns aber für den etwas schwerer aufzutreibenden 4G Router von Alcatel entscheiden. Großer Vorteil von dem Teil ist, dass es sich wie ein “normales” Modem mit dem mobilen Internet (sofern Netzabdeckung) verbindet und sich das Endgerät per W-Lan an den Router hängt. Weiterer Vorteil ist, dass sich gleichzeitig bis zu sechs Geräte per W-Lan ans Netz hängen können.

MT_4G_RouterKostenpunkt (im Pre-Paid-Tarif) für das Teil sind 549,- Dirham inkl. 3 GB Datenvolumen als Start. Details finden sich hier.

Zugegebenermaßen kann man damit jetzt nicht telefonieren und die Roaminggebühren (Vodafone Deutschland) sind enorm: € 2,55/Minute für ausgehende und € 0,61/Minute für ausgehende Anrufe. Wir haben, mussten wir wirklich mal telefonieren, einfach Skype oder WhatsApp benutzt – online über den 4G Router von Alcatel.

 

 

Telefonie

An fast jeder Ecke gibt es in Marokko Verkaufsstellen für SIM-Karten von Marco Telecom (Infos, leider nur auf Französisch finden man hier), mit denen man im Land super günstig telefonieren kann und über das SmartPhone auch online gehen kann. Klar, es gibt auch andere Anbieter, aber Marco Telecom ist der Branchen Primus, die Netzabdeckung gut und preislich nehmen sich die nicht viel. Schon direkt an der Grenze gibt es unzählige fliegende Händler, die prepaid Karten anbieten. Hier hat man die Qual der Wahl.


Ausreise

Die Ausreise ist einfach. Wir hatten ein sog. Open-Return-Ticket, das heißt, dass wir KEIN festes Datum für die Rückfahrt mit der Fähre gebucht hatten. Theoretisch hätten wir also jederzeit am Hafen aufschlagen und das nächste Boot nehmen können. Theoretisch! Praktisch ist es so, dass man die Rückfahrt mit der Fähre am besten ein paar Tage vorher telefonisch bestätigt und sich auch auf die Fähre bucht.

Wir haben das nicht gemacht, die Fähre sollte um 14 Uhr ablegen, wir waren um kurz nach 13 Uhr im Hafen, der Check-In für die Fähren schließt immer um exakt 60 Minuten vor Abfahrt, die 17-Uhr-Fähre fiel aus und da standen wir. Eine Nacht haben wir dann im Hafen verbracht. War aber sogar ganz nett.

Die eigentliche Ausreise ist unkompliziert, dauert aber ein bisschen. Erst werden die Fährtickets kontrolliert, dann fährt man zum nächsten Check-Point: dort werden die Ausweispapiere kontrolliert und man erhält seinen Ausreise-Stempel. Beim Zoll, dem nächsten Stopp, wurden wir freundlich durchgewunken. Im Anschluss wird das ganze Auto noch geröntgt (ähnlich wie die Metallpiepser am Flughafen). Von denen gibt es in Tanger Med nur einen, der ist langsam und wenn in der Hochsaison viel los, wartet man da sicherlich ewig.

Nach dem Röntgen geht es auf eine Parkplatz zum Warten, bis die Fähre bereit ist. Bei der Einfahrt auf die Fähre werden noch einmal Tickets kontrolliert und auch marokkanische Zollbeamten wollen noch einmal die Ausweispapiere sehen. Jetzt endlich über die Rampe auf die Fähre. Fertig. Leinen los!

 


Feedback (erwünscht)

Dinge ändern sich, immer wieder. Wir haben uns viel Mühe gegeben, die oben angeführten Informationen sorgfältig zusammen zu tragen. Dennoch spiegeln diese nur unsere Erfahrungen wieder. Sollte sich irgendetwas geändert haben, neuere/aktuellere Informationen verfügbar sein, so würden wir uns sehr über Post von euch freuen. Je mehr Informationen wir hier sammeln können, desto aktueller, hilfreicher ist es für alle Traveller – schließlich sind gute Informationen schon fast die halbe Miete.

Also, wer Ideen, Erfahrungen und Hinweise zu Korrekturen (mit-)teilen will, hat über das Icon unten die Möglichkeit, uns eine Email zu schicken (zu gewinnen gibt es aber leider Nichts…).

 

… und ab geht die Post. Wir sagen schon mal Danke für euer Feedback, Änderungen und/oder Anregungen!